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Mit einem System

Kombinierte Tankboden- und Tankmantelüberwachung
Mit einem System

Mit dem Einsatz des kombinierten Tankboden- und Tankmantelüberwachungssystems TABS 01E02 lassen sich die Installations- und Betriebskosten von Flachbodentanks deutlich reduzieren. Das Überwachungssystem ist von der DIBt zugelassen und erfüllt zugleich die Anforderungen an die Dichtheit des Bodens nach TRWS 133 und des Auffangraumes nach TRWS 131/132.

Robert Huckauf

Die Basis bildet ein digital überwachendes Sensorkabelsystem. Ähnlich einem Radarsystem sendet das Überwachungsgerät Impulse aus, die den Zustand des Sensorkabels 24 Stunden kontrollieren. Durch das Eindringen von Kohlenwasserstoffen in das Sensorkabel verändert sich das Echobild. Diese Veränderung wird vom Überwachungssystem erkannt und metergenau gemeldet. Die Verlegung des Sensorkabels erfolgt in Zusammenhang mit der Realisierung des Tankmantelüberwachungssystems.
Aufbau des Tankbodens
Beim Tankbodenüberwachungssystem TABS 01E02 werden ein zweiter Tankboden aus Tränenblech oder Glattblech im Flachbodentank und Stutzen im Bereich des Randwinkels auf der Außenseite des Tankes angebracht. Die Anzahl der Stutzen richtet sich nach dem Durchmesser des Tanks. Jeder dieser Stutzen ist mit einer manuellen Armatur versehen, die im Leckagefall geschlossen wird.
Bei einer Leckage des Oberbodens wird das Produkt über den Stutzen nach außen geführt. Das auf dem Tankmantelüberwachungssystem liegende Sensorkabel detektiert die Leckage schnell und zuverlässig. Die Auffangrinne hält die Leckage kontrolliert zurück.
Die Installation des Tankmantelüberwachungssystem gewährleistet den sicheren Rückhalt der austretenden Leckage. Zugleich erfüllt es die Anforderungen der VAwS, bezugnehmend auf die flüssigkeitsdichte Ausführung des Auffangraumes. Durch diese kombinierte Lösung ist eine Dauerüberwachung des Doppelbodens nicht mehr erforderlich.
Flüssigkeitsdichte Auffangräume
Durch die Anforderungen der VAwS für die Überprüfung der Auffangräume in bestehenden Lägern sind die Betreiber aufgefordert, den Nachweis des flüssigkeitsdichten Auffangraumes zu führen. Der Nachweis stellt sich aufgrund der Anforderungen an oberirdische Lageranlagen nach § 4 VAwS. Im konkreten Fall bedeutet dies eine flüssigkeitsdichte Ausführung der Auffangräume (F2), die für das Volumen des jeweils größten Behälters (R2) ausgelegt sind. Es sind keine besonderen Anforderungen an die infrastrukturellen Maßnahmen zu stellen (I0).
Probleme bereitet dabei in der Praxis, dass ein Großteil der Auffangräume schon über einen langen Zeitraum existiert und der Nachweis der Dichtheit nur unter großen Schwierigkeiten und mit hohen Kosten zu führen ist. Die Alternative hierzu ist die vollständige Auskleidung eines bestehenden Auffangraumes. Hierzu zählen Auskleidungen aus Bitumen, Folien, Stahlblech und Beton. Insbesondere bei der Auskleidung mit Beton kann es nach kurzer Zeit wieder zu Rissen kommen. Der Nachweis der Dichtheit des Auffangraumes wäre in diesem Fall erneut zu führen. Insgesamt muss festgestellt werden, dass die Auskleidung von Auffangräumen mit den oben genannten Mitteln hohe Investitionen erfordert.
Kostengünstige Alternative
Das Tankmantelüberwachungssystem gibt dem Betreiber die Möglichkeit einer kostengünstigen Alternative, um die Forderungen der VAwS zu erfüllen. Das erforderliche Rückhaltevolumen der Auffangrinne ergibt sich aus der TRWS 131. Es besteht aus einer Ableitschürze und einem Sammelrohr, das an den Tank angeschweißt wird. Die Auffangrinne wird als Ring um den Tank geführt.
Das Tankmantelüberwachungssystem kann aus Stahl oder Edelstahl auf die örtlichen Gegebenheiten und die Wünsche des Betreibers zugeschnitten werden. Das gesamte System ist durchgängig und flüssigkeitsdicht mit dem Tank verbunden. Der Anschluss erfolgt am Tankfuß oder direkt am Tankmantel. Das Sensorkabel wird auf der Ableitschürze verlegt und zusätzlich durch ein Profil gegen Beschädigung geschützt. Durch das Gefälle der Auffangrinne kann das Sensorkabel auch bei Starkregen ohne Einschränkungen detektieren. Das Sensorkabel reagiert nur auf die Detektion von Kohlenwasserstoffen und hat sich auch im langjährigen Einsatz als zuverlässig und widerstandsfähig erwiesen. Auftretende Leckagen werden schnell und sicher erkannt. Durch die Verlegung des Kabels um den Tankmantel können auch bei Flachbodentanks mit Durchmessern von 20 bis 90 m Leckagen innerhalb weniger Sekunden detektiert werden. Dies minimiert das Risiko eines größeren Folgeschadens.
In der Sammelleitung ist eine Absperrarmatur integriert. Die Auffangrinne ist so dimensioniert, dass die Regenwassermengen vom Tankmantel sowie vom Tankdach nach TRWS 131 aufgenommen werden können. Im Bereich der Befüll- und Entleerleitung sowie der Armaturen wird die Rinne nach den Erfordernissen verbreitert, um auftretende Tropfleckagen an Flanschen zu erfassen.
Bei einer auftretenden Leckage würde diese durch das Sensorkabel detektiert und von der Überwachungseinheit gemeldet. Über einen potenziellen Kontakt wird die Armatur in der Sammelleitung geschlossen. Hierdurch entsteht ein abgeschlossenes System. Dies bedeutet, dass der Einsatz des TABS 02-Systems eine gleichwertige Sicherheit der Forderung F2 + R2 + I 0 des Gewässerschutzes bietet. Der Betreiber hat so die Möglichkeit, auf die flüssigkeitsdichte Auskleidung des Auffangraumes zu verzichten und gleichzeitig die Forderung der VAwS zu erfüllen.
Explosionsschutz
Sollte an einem Tankmantelüberwachungs-system eine Leckage auftreten, muss diese schnell und zuverlässig zurückgehalten werden. Produkt, das über mehrere Stunden in einem offenen Gerinne steht, führt zu einer erhöhten Explosionsgefahr und Brandgefahr. Durch die Aufnahme der Leckage im Sammelrohr wird die austretende Leckagemenge im Rohr zurückgehalten. Aufgrund der Konstruktion der Rohrleitung (Nachweis Druckstoßfestigkeit durch DIBt), geht in diesem Zeitraum keine Gefährdung durch offen stehendes Produkt aus. Sollte dennoch ein Brand im Rohr entstehen, wird dieser durch den Entzug von Sauerstoff verlöschen. Durch Versuche wurde dies als Bestandteil der bauaufsichtlichen Zulassung nachgewiesen.
Fireprotection-Tankmantel oder -Tankdach als Option
Bei der Rückhaltung des Löschwassers und der damit verbundenen Verunreinigung von Auffangräumen, unterliegt der Betreiber zusätzlich zu den Anforderungen des Wasserrechtes der Anforderung der Löschwasserrückhaltungsrichtlinie (LÖRÜRI). Sollte es im Brandfall zu einer Beschäumung der Auffangrinne kommen, muss das Löschmittel entsprechend zurückgehalten werden.
Bei der TABS 01-Ausführung mit Fireprotection-Tankmantel wird die Aufkantung entsprechend der LÖRÜRI erhöht und eine umlaufende Beschäumungsleitung installiert. Im Bereich der Aufkantung wird ein Brandmeldekabel installiert. Das Brandmeldesystem detektiert die Wärmequelle bei Überschreiten der Ansprechschwelle. Danach erfolgt die automatische oder manuelle Brandlöschung. Durch diese Installation kann die gesamte Beschäumung des Tankfeldes entfallen, da nur noch in der Tankmantelrinne gelöscht wird.
Bei Schwimmdachtanks ist die Gefahr eines Brandes im Bereich der Schwimmdachdichtung sehr hoch. Zur Überwachung dieses Bereichs kann das Brandmeldekabel als zusätzliche Sicherung im Bereich der SD-Dichtung installiert werden. Der Alarm wird über die Überwachungseinheit direkt zur Leitwarte geschaltet.
Visualisierung
Optional können die Verlegepläne visualisiert und in bestehende Leitsysteme integriert werden. Hierbei werden die Überwachungssysteme auf einem Bildschirm dargestellt. Eine Leckagemeldung erfolgt dann mit Angabe der Tanknummer, der Leckagestelle, des Datums und der Uhrzeit.
Zulassungen
Alle beschriebenen Systeme sind für den Einsatz der Mediengefahrenklasse AI, AII, AIII, B sowie Ex-Zone I (Ex SYST Eex ib IIC T4) zugelassen. Durch die bauaufsichtlichen DIBt-Zulassungen für diese Systeme sind keine Eignungsfeststellungen erforderlich.
cav 483
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