Der Informationsflut entgegentreten

Rund 150 Anwender, 13 Businesspartner und das Top-Management von Yokogawa tauschten im Herbst 2006 in der Goldenen Stadt an der Moldau ihre Ideen und Erfahrungen in der Anlagenwirtschaft aus. Die von Yokogawa ausgerichtete 3. Europäische User-Konferenz bot unter dem Motto „Managing your Assets“ eine ideale Plattform für alle Themen rund um die Verbesserung der Effektivität und Wirtschaftlichkeit von Anlagen und Prozessen. In zahlreichen Vorträgen präsentierten der Technologiekonzern und namhafte Anwender ihre Strategien und Lösungen, um zur bestmöglichen Anlagenverfügbarkeit zu gelangen. Yokogawa stellte in Prag zudem erneut die Asset-Excellence-Initiative als nächste Stufe des VigilantPlant-Konzepts vor. Der Yokogawa-Ansatz für Asset-Excellence verbindet die vier Erfolgsfaktoren Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Vorhersehbarkeit und Leistungsfähigkeit. Über die unternehmenseigenen Lösungen für die vier Erfolgsfaktoren hinaus umfasst die VigilantPlant-Asset-Excellence-Initiative eine auf Standards basierende, enge aber nicht exklusive Zusammenarbeit mit führenden Herstellern von Automatisierungslösungen und Anbietern von Unternehmenslösungen. Die Kooperation mit diesen Vigilant Integration Partners (VIP) erlaubt Yokogawa-Kunden, die besten verfügbaren Lösungen für ihre anlagenweite Asset Excellence zu nutzen. Yokogawa und Vigilant Integration Partner wie Metso, Samson, Moore, Phoenix, Hirschmann oder Parker Hannifin, um nur einige zu nennen, präsentierten begleitend zur User-Konferenz ihre Geräte und Systeme in einem separaten Ausstellungsraum. Die Konferenzteilnehmer hatten so die Möglichkeit, aktuelle Entwicklungen und Lösungen für die Prozessautomatisierung live zu erleben. Harry Hauptmeijer, Präsident Yokogawa Europe, zeigte sich sehr zufrieden. „Die 3. Europäische User-Konferenz war ein voller Erfolg, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Veranstaltungsreihe im Jahr 2002 mit gerade einmal 25 Anwendern startete.“

Die Basis für die Asset-Excellence-Initiative ist das Modell der Operational Excellence mit drei Elementen: Exzellenz in der Produktion durch Flexibilität und Anpassungsfähigkeit, Exzellenz der Feldgeräte durch Verfügbarkeit und Nutzbarkeit sowie Exzellenz im Schutz von Gesundheit, Sicherheit und Umwelt. Die Gemeinsamkeit dieses Modells, Exzellenz über den gesamten Lebenszyklus, bemüht sich, diese drei Elemente für einen langfristigen geschäftlichen Erfolg zu erhalten und zu kontinuierlich verbessern. „Durch die Asset-Excellence-Initiative stellt Yokogawa seinen Kunden innovative Lösungen zur Verfügung, die sie dabei unterstützen, ihre Erfolgsfaktoren langfristig zu sichern“, führte John van der Geer, Marketing Manager, Yokogawa Europe, auf der Europäischen User-Konferenz in Prag aus. „Wichtige Erfolgsfaktoren sind die Zuverlässigkeit der installierten Assets, die Verfügbarkeit der installierten Assets und schließlich die Vorhersehbarkeit des Zustands der installierten Assets.“

Einen Schritt zu einem verbesserten Anlagenmanagement stellt die Consolidated Alarm Management Software für Human Interface Stations (CAMS for HIS) dar. Sie ist die erste Alarm-Management-Lösung, die das Consolidated Alarm Management System(CAMS)-Konzept nutzt. Yokogawa hat diesen Ansatz für das Alarm-Management entwickelt, um eine praktikable und tragfähige Arbeitsumgebung zu schaffen, in der das Bedienpersonal dem VigilantPlant-Konzept „see clearly, know in advance, and act with agility“ folgen kann. Das CAMS-Konzept unterstützt Anwender dabei, Sicherheitsmängel und Umweltprobleme zu vermeiden, die durch intensive Alarmflut ausgelöst werden.

Yasunori Kobayashi, Marketing Manager, Yokogawa Electric Corporatrion, stellte das Alarm-Management-System in Prag vor. Er machte deutlich, dass in vielen Produktionsanlagen eine Informationsflut Alltag ist. „Es erfordert einen hohen Zeitaufwand diese Informationen auszuwerten. Das CAMS-Konzept wurde daher speziell im Hinblick darauf entwickelt, aus der Alarm- und Meldungsflut nur die relevanten Informationen zur richtigen Zeit an die richtige Person weiterzugeben.“ CAMS for HIS integriert die Erfassung aller Alarme und Meldungen des Systems einschließlich seiner Subsysteme in Echtzeit sowie ihre Normalisierung und Klassifizierung zur Vermeidung von Inkompatibilitäten. Weiterhin erlaubt die Software, nützliche Alarm-attribute wie Anwendernamen, Zweck sowie die Zeit, in der eingegriffen werden muss, zu definieren. Darüber hinaus gruppiert CAMS die konsolidierten Alarme und Meldungen und unterdrückt mehrfach vorhandene oder unwichtige. Hierzu werden alle einlaufenden Alarme nach ihrer Dringlichkeit und Wichtigkeit sortiert („Sort“), wichtige Alarme entsprechend ihren Identifikatoren ausgewählt („Filter“), wiederholte Alarme in einer Zeile zusammengefasst („Eclipse“), unwichtige Alarme zeitweilig zwischengespeichert und erst zu einem späteren Zeitpunkt dargestellt („Shelve“) sowie vordefinierte Filter aktiviert, wenn ein unerwarteter Alarmschauer einläuft („Load Shed“). „So ist der Bediener in der Lage, sich auf die wirklich wichtigen Alarme und auf den Prozess zu konzentrieren“, fasste Yasunori Kobayashi zusammen.

CAMS for HIS empfiehlt sich, wenn in der Anlage häufig Alarmschauer auftreten. Das System ist ebenfalls von Nutzen für Anwender, die ein erweitertes Alarm-Management-System einführen oder mehrere existierende Mess- und Steuerwarten zusammenlegen und ein Alarmsystem gemäß EEMUA No. 191 einrichten möchten. Mit der Lösung können Anwender ein Alarmsystem Top-Down erstellen, indem sie wichtigen Alarmen Attribute wie Zweck, Auswirkung und Priorität zuordnen. Die praxisnahe Bottom-Up-Vorgehensweise ergänzt das Top-Down-Design bei der Optimierung des Alarmsystems. Zusätzlich zu CAMS liefert Yokogawa felderprobte Werkzeuge und Dienstleistungen, die dem Anwender die Effizienz ihres aktuellen Alarmsystems sowie die Ursachen für Fehler aufzeigen und entsprechende Maßnahmen für eine optimale Alarmierung vorschlagen.

Die Consolidated Alarm Management Software wurde in die aktuelle Version des Produktionsleitsystems Centum CS integriert. Die verbesserte und erweiterte Funktionalität des Centum CS 3000 R3 Release 3.08 erlaubt, die Daten einer gesamten Produktionsanlage auf einem einzigen System zu nutzen. Die integrierte Alarm- und Meldefunktion tritt der Informationsflut entgegen und trägt so zu einer sicheren Anlagenfahrweise bei.

Darüber hinaus wurde die Gateway-Funktionalität in dem PLS erweitert und verbessert, so dass Überwachung und Bedienung von Leitsystemen oder Steuerungen (SPS) anderer Hersteller integriert werden können. Das Bedienpersonal kann an diesen Subsystemen arbeiten, ohne sich um die Unterschiede der Systeme kümmern zu müssen, denn Darstellung und Bedienung sind absolut identisch. Darüber hinaus wurde die Anbindung des Stardom-Systems weiter verbessert, um eine nahtlose Integration mit dem Centum CS 3000 zu erreichen. CAMS for HIS, die im Release 3.08 integrierte Alarm-Management-Software, kann Alarme des Centum CS 3000, des Sicherheitssystems ProSafe-RS, des Plant Resource Managers (PRM) sowie des Stardom-Systems aufnehmen und bearbeiten. Alarme und Meldungen von den angeschlossenen Systemen werden erfasst, identifiziert und klassifiziert; doppelt eingelaufene Alarme werden zusammengefasst. Darüber hinaus bietet die Software wertvolle Informationen wie Alarmpriorität, Sortierkriterium, Alarmursache sowie notwendige Maßnahmen. Sie befreit den Bediener davon, sehr viele Alarme quittieren zu müssen, so dass er sich auf die Überwachung und Steuerung des Prozesses konzentrieren kann.

CAMS for HIS cav 447

Centum CS 3000 cav 448

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