Die Auffangwanne Ultrasafe von Denios kommt ganz ohne Schweißnähte aus. Da sie im Tiefziehverfahren hergestellt wurde, besitzt die Wanne keine Ecken und Kanten. Die Wanne ist zur Lagerung von zwei Fässern à 200 l geeignet und hat ein Auffangvolumen von 240 l.
Autor Joachim Fischer Leiter Innovation, Denios
Die wesentlichen Eigenschaften von Auffangwannen sind ihre Dichtigkeit und Beständigkeit gegenüber den eingelagerten Gefahrstoffen. In der StawaR (Richtlinie über die Anforderungen an Stahlwannen aus Stahl mit einem Rauminhalt bis 1000 l), herausgegeben vom Deutschen Instituts für Bautechnik in Berlin, sind die Anforderungen bezüglich der Produktion, der Prüfung und Überwachung von Stahlauffangwannen definiert und festgelegt.
Bislang werden Auffangwannen in der Regel aus gekanteten Blechteilen gefertigt, die anschließend durch geeignete Schweißverfahren, zusammengefügt werden müssen. Die durch das Schweißverfahren bedingten Risiken wie eine mögliche Undichtigkeit der Wanne, verursacht durch Risse, Schlackeeinschlüsse oder Bindefehler, sind durch anschließende Prüfverfahren auszuschließen und zu verhindern. Weitere Vorgabe der StawaR ist die geforderte Wanddicke von 2 bis 3 mm, abhängig vom gewählten Werkstoff.
Nahtlos aus einem Stück geformt
Diese Risiken sind bei der tiefgezogenen Auffangwanne Ultrasafe durch die Vorteile des Tiefziehens eliminiert worden. So erhält der Kunde eine Auffangwanne für höchste Ansprüche in punkto Zuverlässigkeit und Design.
Die Herausforderung bestand darin, die konstruktive Ausführung der Wanne so zu wählen, dass eine weitgehend gleichmäßige Wanddickenverteilung der Auffangwanne auch bei der gewählten großen Ziehtiefe erreicht wird. Auch die Auswahl des Materials war ein wesentlicher Einflussfaktor bei der Auslegung der Auffangwanne. Daher war im Vorfeld der Umsetzung eine Umformsimulation des Tiefziehvorgangs unerlässlich, um im Voraus die risikobehafteten Bereiche zu erkennen und die Konstruktion entsprechend zu korrigieren. Die Simulation stellte sicher, dass in allen Bereichen die Fließgrenze des Werkstoffes nicht überschritten wird und somit eine Rissbildung durch die Kaltverformung ausgeschlossen ist.
Auf Grundlage der Umformsimulaton erfolgte dann die Umsetzung und Erstellung des mehrteiligen Tiefziehwerkzeugs. Die errechneten Werte aus der Umformsimulation bestätigten sich in der Praxis, die tatsächlich erreichten Wanddicken fielen sogar höher aus, als in der Simulation errechnet. Die Beständigkeit der eingesetzten Tiefziehwerkstoffe – im Vergleich zu den in der StawaR aufgeführten Materialien – wird durch ein BAM-Gutachten gewährleistet. Da die StawaR, wie oben beschrieben, aktuell geschweißte Auffangwannen beschreibt, befindet sich die Ultrasafe aktuell in dem Zulassungsverfahren des DIBt.
Mittels einer Presse mit 1600 t Presskraft wird das Tiefziehstahlblech durch das mehrteilige Tiefziehwerkzeug in die gewünschte Form gebracht. Dabei wird ein Ziehhub von über 300 mm erreicht. Bei diesem nicht rotationssymetrischen Bauteil treten entsprechende radiale Reckungen und tangentiale Stauchungen des Materials auf, es tritt die sogenannte Kaltverfestigung des Materials ein. Die Moleküle innerhalb des Werkstücks verschieben sich, Spannungen bauen sich auf. Beides sorgt für eine nachhaltige Erhöhung der Festigkeit und Stabilität.
Aufbau und Vorteile
Nahtlos, ohne Ecken und Kanten, repräsentiert Ultrasafe einen hohen Sicherheitsstandard im Umgang mit Gefahrstoffen. Der innerbetriebliche Transport wird durch die integrierte Fußkonstruktion erleichtert, die ein problemloses Unterfahren mit Hubwagen von beiden Längsseiten erlaubt. Die Auffangwanne Ultrasafe ist zur Lagerung von zwei Fässern à 200 l geeignet und hat ein Auffangvolumen von 240 l. Sie verfügt über ausreichende Materialstärke in allen Bereichen und garantiert dadurch eine absolute Flüssigkeitsdichtigkeit. Die Ultrasafe ist verzinkt oder lackiert erhältlich, jeweils ausgestattet mit einem verzinkten Gitterrost, der direkt auf den Wannenrand aufgelegt werden kann.
prozesstechnik-online.de/cav1114462
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