Die Chemienormpumpen der Serie MDM zeichnen sich durch eine robuste Konstruktion aus. Welle und Lager sind aus gesintertem S-SiC-Material gefertigt, wodurch eine hohe Beständigkeit gegen korrosive oder abrasive Medien gewährleistet ist. Sämtliche medienberührte Kunststoffteile bestehen aus reinem, ungefülltem PFA und PTFE. Damit erschließen sich für die magnetgekuppelten Kreiselpumpen neben den klassischen Anwendungen in der Groß- und Feinchemie zunehmend weitere Einsatzgebiete.
Berthold Resch
Iwaki hat die bestehende Magnetkreiselpumpenserie MDM um Chemienormpumpen nach ISO2858/DIN EN 22858 ergänzt. Somit ist ein schneller Austausch bereits vorhandener Normpumpen gegen eine MDM-Pumpe ohne große Umbauarbeiten möglich. Die robuste Konstruktion und innovative Technik der Serie MDM hat sich in der Praxis, speziell im Einsatz unter extremen und schwierigen Betriebsbedingungen, bewährt. Eine hohe Magnetkraft und die Ausgleichsbereiche an den Wellenenden verhindern das Anlaufen auf die Kontaktflächen im vorderen und hinteren Pumpenbereich. Diese konstruktive Maßnahme reduziert den Verschleiß der rotierenden Teile und erhöht damit die Lebensdauer der Pumpe. Letztendlich spiegelt sich das Ergebnis in den geringen Lebenszykluskosten wieder und wirkt sich damit sehr positiv auf die Gesamtkosten der Aggregate, bzw. Total Cost of Ownership, aus.
Besonderen Wert legte Iwaki auf die Materialauswahl. Sämtliche medienberührten Kunststoffteile sind aus reinem, ungefülltem PFA und PTFE. Die Kunststoffgehäuse sind für die Aufnahme von Rohrkräften, sowie für eine zusätzliche Sicherheit, komplett mit Druckgussbauteilen gekapselt. Für die Welle und das Lager wurde ein gesintertes S-SiC-Material gewählt, um eine hohe Beständigkeit gegen korrosive oder abrasive Medien zu gewährleisten. Die hintere Gehäuseabdeckung ist als metallfreie, faserverstärkte Konstruktion ausgeführt, dadurch werden Wirbelströme vermieden und es kommt zu keiner Erwärmung des Förderguts. Diese Materialkombination garantiert eine hohe Betriebssicherheit und ermöglicht einen Einsatz der Pumpen in einen Temperaturbereich von -20 bis 150 °C. Die Chemienormpumpe ist mit Antriebsleistungen von 4,0 bis 15 kW, als Blockausführung von 1,5 bis 15 kW, erhältlich.
Beispiele aus der Praxis
Ungefülltes, reines PFA, eignet sich besonders gut für die Produktion hochreiner Chemikalien in der Halbleiter- oder Pharmaindustrie. Die Materialselektion in der Serie MDM, in Verbindung mit dem kontaktfreien System, erfüllt die strengen Anforderungen der Betreiber hinsichtlich einer minimalen Partikelgenerierung und ist damit der Garant für eine hervorragende Produktqualität. Kommen in der Industrie feststoffbeladene Flüssigkeiten zum Einsatz, wurden bisher generell mechanisch gedichtete Pumpen verwendet, da die bisherigen Erfahrungen mit Magnetkreiselpumpen überwiegend negativ waren. Durch den Einsatz der neuen Generation von Magnetkreiselpumpen konnte die Standzeit gegenüber den direktangetriebenen Kreiselpumpen um den Faktor drei erhöht und somit die Betriebskosten deutlich gesenkt werden.
Für eine Tauchbadreinigung wird in der Regel ein stark ausgasendes Medium benutzt, das nahe am Siedepunkt betrieben wird und dadurch zur Gas- und Blasenbildung neigt. Die bisher eingesetzten Kreiselpumpen waren bereits nach wenigen Stunden zerstört und für diese Anwendung nicht nutzbar. Das kontaktfreie System, in Verbindung mit der trockenlauffähigen Ausführung der Serie MDM, erledigt diese Anwendung zuverlässig und ohne Verschleißerscheinungen an den Pumpen. Auskristallisierende Medien schließlich, führen häufig zu Schäden an Gleitringdichtungen bzw. im Wellen-/Lagerbereich von Pumpen. Die robuste Konstruktion und das kontaktfreie System ermöglichen einen Einsatz der Serie MDM auch für diese Applikationen. Durch die hohe Magnetkraft wird ein Auskuppeln der Pumpe bei einem erneuten Start nach längeren Stillstandszeiten verhindert. Die kristallisierten Teile werden beim Start der Pumpe im Lagerbereich aufgerieben und zur Druckseite der Pumpe gefördert.
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