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Wie Endress+Hauser die Analysestrategie umsetzt

Produkte mit hohem Marktpotenzial
Wie Endress+Hauser die Analysestrategie umsetzt

Endress+Hauser erzielt fast ein Viertel des Umsatzes mit Analysetechnik. Zu Jahresbeginn hat die Firmengruppe ihre Kompetenz auf dem Gebiet der laserbasierten Analysetechnik im neu formierten Unternehmen Endress+Hauser Optical Analysis gebündelt. Im Interview erzählen Dr. Manfred Jagiella und Nikolaus Krüger, beide Mitglieder des Executive Boards, was das für Kunden bedeutet und welchen Stellenwert die Analysetechnik bei Endress+Hauser einnimmt.

Herr Jagiella, wie hat sich das Analysegeschäft im vergangenen Jahr entwickelt?

Jagiella: Das Analysegeschäft spielt für Endress+Hauser eine sehr wichtige Rolle und hat sich im 2021 gut entwickelt. Inzwischen macht das Analysegeschäft fast ein Viertel des Umsatzes von Endress+Hauser aus. Die Kombination unserer Kompetenzen in Labor und Prozess ermöglicht unseren Kunden einfach zu bedienende und robuste Messungen, die zu ihren Anwendungen passen. Wir befähigen bestehende Technologien, die traditionell für Durchfluss und Füllstand eingesetzt werden, auch zur Messung von Stoffeigenschaften wie Dichte oder Viskosität. Und mit der Gründung von Endress+Hauser Optical Analysis führen wir unsere Analysestrategie fort. Raman-Spektroskopie und TDLAS – also die Absorptionsspektroskopie mit abstimmbaren Laserdioden – fügen sich als fortschrittliche Technologien perfekt in unser Analyseportfolio ein.

Welche Bedeutung haben diese Technologien für das Endress+Hauser Portfolio?

Jagiella: Beide Technologien eröffnen neue Möglichkeiten durch Innovationen mit Mehrwert für unsere Kunden. Die Raman-Spektroskopie ist eine ideale Methode für unsere Kunden in der Life-Sciences-Industrie – zum Beispiel in der Impfstoffproduktion. TDLAS eröffnet uns zusätzliche Möglichkeiten im globalen Markt für Gasanalyse. Unser Fokus liegt auf den Branchen Life Sciences, Chemie sowie Öl und Gas. Eine weitere Diversifizierung in den Lebensmittelmarkt mit der Raman-Technologie ist ein Ziel.

Was versprechen Sie sich von der Gründung von Endress+Hauser Optical Analysis?

Krüger: Mit der Zusammenführung von Spectra Sensors und Kaiser Optical Systems in dem neuen gemeinsamen Unternehmen Endress+Hauser Optical Analysis können wir die Probleme unserer Kunden noch besser lösen, indem wir unsere Kompetenzen in der Laserspektroskopie bündeln. Damit haben wir eine solide Basis für weiteres Wachstum. Gemeinsam mit Endress+Hauser Liquid Analysis und Analytik Jena besitzen wir damit ein sehr starkes analytisches Angebot für unsere weltweiten Kunden. Die Integration unter dem Dach der Marke Endress+Hauser wird unsere Mission erleichtern: Wir unterstützen unsere Kunden dabei, ihre Produkte zu verbessern und sie noch effizienter zu fertigen. Wir haben großartige Produkte mit einem hohen Marktpotenzial. Aber wir müssen auch unser globales Vertriebsnetz aktivieren, um diese neuen Technologien zu unseren Kunden zu bringen.

Wie werden Sie Endress+Hauser Optical Analysis in den Vertriebsorganisationen verankern?

Krüger: Wir haben in Europa ein Erfolgsmodell mit unserem Kompetenzzentrum für Prozessanalysatoren in Lyon. Die Mitarbeitenden dort unterstützen unsere Vertriebsgesellschaften und deren Experten dabei, die fortschrittlichen Analyseverfahren in die Anwendungen unserer Kunden zu bringen. Warum funktioniert dieses Modell? Zum einen, weil wir bestehende Strukturen übernommen haben – mit exzellenten Leuten und deren Wissen. Aber auch, weil wir darauf geachtet haben, Strukturen zu schaffen, die das Geschäft stützen und den Bedürfnissen unserer Kunden entsprechen. Das hat für uns eine hohe Priorität. Wir werden sicherlich in Nordamerika erfolgreich sein, nachdem wir die Vertriebsaktivitäten und die richtigen Ressourcen unserer Organisation in den USA integriert haben, und wir werden auch in Asien erfolgreich sein, indem wir dem Beispiel Europas folgen. Ohne qualifizierte Mitarbeitende können wir das nicht schaffen.

Endress+Hauser ist ein Technologieunternehmen und hat daher hohe Ansprüche an Innovation, Technologie und Kundennutzen. Was sind die nächsten Innovationen, die der Kunde hier erwarten kann?

Jagiella: Wir konzentrieren uns auf unser Kernportfolio für die Analyse von Gasen, Flüssigkeiten und Feststoffen. Wir werden unsere bestehenden erfolgreichen Plattformen für die Flüssigkeitsanalyse wie Liquiline und Memosens mit neuen anspruchsvollen Funktionen und einigen zusätzlichen Parametern, wie zum Beispiel Öl in Wasser, erweitern. Darüber hinaus werden wir unsere Kernkompetenzen und unser Know-how über die Labor- und Prozessanalytik hinweg noch intensiver miteinander verbinden. Unsere innovative Analysatoren-Familie CA80 wächst erfolgreich um weitere Parameter. Wir haben im Jahr 2021 mehr als 2000 Analysatoren verkauft, hauptsächlich für Anwendungen im Abwasser- und Kraftwerksbereich.

Wie sieht es mit der Digitalisierung in der Analyse aus?

Jagiella: Endress+Hauser Liquid Analysis und Analytik Jena haben bereits damit begonnen, eine gemeinsame Softwareplattform für das Datenmanagement zwischen Labor- und Prozessanwendungen zu entwickeln. Das IIoT-Ökosystem Netilion wird als Datenlink genutzt, um unseren Kunden zusätzliche wertvolle Informationen Kunden zu liefern. Dies wird auch die Basis für zukünftige digitale Dienstleistungen sein. Endress+Hauser Optical Analysis hat den neuen J22 Gas-Analysator im Programm, das erste Produkt der neuen Produktplattform für Geräte mit abstimmbarem Diodenlaser. Diese neue Plattform bietet eine erhöhte Leistung und bessere Funktionalität. Weitere Mitglieder dieser TDLAS-Familie werden folgen. Wir investieren zudem in die Weiterentwicklung der Raman-Spektroskopie für neue Anwendungen. Mit diesem starken Analytik-Angebot wollen wir unsere Position im Markt stärken und unsere Kunden auf beiden Seiten, im Prozess und im Labor, mit fortschrittlichen Technologien unterstützen.

Herr Krüger, in Ihrem Verantwortungsbereich liegt auch der Service. Wie betreut Endress+Hauser Kunden bei entsprechenden Anfragen?

Krüger: Natürlich wollen wir unsere Kunden mit Raman- oder TDLAS-Anwendungen auch nach dem Kauf bestmöglich unterstützen. Zum einen können wir dafür unsere klassischen Servicestrukturen aktivieren, zum andern sind aber auch Spezialisten nötig. Hier helfen uns die regionalen Strukturen, die wir in Europa zum Beispiel mit dem Kompetenzzentrum in Lyon aufgebaut haben.

Endress+Hauser, Weil am Rhein

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