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PLM in der Prozessindustrie

Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit beschleunigt die Einführung neuer Produkte
PLM in der Prozessindustrie

Angesichts der übergreifenden Aufgabe von Product Lifecycle Management-Lösungen (PLM), viele verschiedene Nutzer und Systeme einzubinden, verlegen sich Anbieter inzwischen auf eine Service-orientierte Architektur (SOA). Damit liefern sie Informationen und Services an Konzern- und Partnersysteme – ungeachtet deren Technologieplattform. SOA bietet die Grundlage, weltweit verstreute Produktentwicklungsteams miteinander zu verbinden und eine nahtlose Zusammenarbeit in Echtzeit zu ermöglichen.

Josef Eisenkolb

Um in der Prozessindustrie mehr Absatz zu erzielen, reichen kosteneffiziente, mit Enterprise Resource Planning (ERP) oder Supply Chain Management (SCM) optimierte Prozesse allein nicht aus. Nur wer neue Produkte schneller auf den Markt bringen kann – sei es eine Schokolade mit neuer Geschmacksrichtung, eine spezielle Frühjahrshautcreme oder eine innovative Sprühflasche für Speziallacke – der schlägt dem Wettbewerb ein Schnippchen. Die Voraussetzung dafür: Lernen aus vorangegangenen Entwicklungen, um bereits erarbeitete Schritte oder gar Fehler nicht zu wiederholen sowie Austausch über Abteilungen hinweg, um vorhandenes Wissen konsequent zu nutzen und Bedarfe für kosteneffizientes Sourcing frühzeitig mit Lieferanten zu koordinieren. Das ist die Essenz von PLM.
Spezielle Anforderungen in der Prozessindustrie
Im Vergleich zur diskreten Fertigung haben Chemie-, Pharma-, Kosmetik- oder Lebensmittelhersteller besondere Anforderungen an PLM, die über kollaboratives Design und Product Data Management hinausgehen. Software-gestützte Lösungen müssen Entscheidungshilfen für den strategischen Einkauf liefern sowie Dokumentationsfunktionen, die entsprechend der gesetzlichen Anforderungen und der Qualitätssicherung automatisch generiert werden. Dazu zählen beispielsweise die Material Safety Data Sheets (MSDS). Chemikalien dürfen etwa nur über Landesgrenzen hinweg transportiert werden, wenn eine akkurate Dokumentation der chemischen Bestandteile vorliegt, die den Zollbestimmungen entspricht. Weitere branchenspezifische Anforderungen sind Workflow-Tools, die horizontal im Unternehmen zum Einsatz kommen, um Prozesse durchgängig aufzusetzen, und Design for Manufacturing-Funktionen (DFM), um den Übergang von Forschung und Entwicklung beziehungsweise von der Pilotproduktion hin zur vollen Fertigung zu erleichtern. In Sektoren der Prozess- beziehungsweise Hybrid-Industrien wie der Pharmazie muss PLM zudem die Aufgabe übernehmen, die umfangreiche Palette an Syntheseprozessen und Rezepturen, die in der Forschung und Entwicklung entstehen, mit Kunden- und Marktanforderungen abzugleichen. Da immer mehr Fertigungsschritte aus Kostengründen an externe Partner ausgelagert werden, darf auch der unternehmensübergreifende Austausch von Prozess- und Rezepturinformationen nicht fehlen. Schließlich erfordern die hohen Kosten für Forschung und Entwicklung eine PLM-Strategie, die die Fertigung und Lieferkette von Anfang an eng verknüpft und eine schnelle Markteinführungszeit garantiert, sobald die gesetzliche Zulassung vorliegt.
Technische Umsetzung per SOA
Angesichts dieser übergreifenden Aufgaben von PLM-Lösungen verlegen sich Anbieter inzwischen auf SOA, um Informationen und Services an andere Konzern- und Partnersysteme – ungeachtet deren Technologieplattform – liefern zu können. Das Kernstück von SOA-basierten Lösungen besteht aus Web-Services, mit denen jede Benutzerklasse die PLM-Anwendung individuell auf ihren Arbeitsbereich abgestimmt nutzen kann: Manager analysieren die Produktentwicklungsfortschritte, kontrollieren Projekte und nehmen an Prüfungsprozessen über E-Mail und den Internet Explorer teil. Lieferanten prüfen Anforderungen und übermitteln ihre Angebote über Microsoft Excel. Produktentwickler arbeiten mit einer speziell für diesen Aufgabenbereich konzipierten internetbasierten Benutzerschnittstelle. Dabei greift aber jeder Benutzer auf dieselben Kerndaten und -funktionen zu.
Enge Integration für effizientes Arbeiten
Die Integration in bestehende Anwendungen des Unternehmens ist durch den Import und Export von Objekten per XML oder anderen Formaten möglich. Häufig bieten PLM-Softwarehersteller Standardintegrationen für gängige ERP-Systeme und für Dokumentenmanagement-, Sicherheitsdatenblatt (MSDS)- und Labor-Informations-Management-Systeme (LIMS). Mit der entsprechenden Integration aller Systeme entlang der Produktentwicklung werden dann auch automatisch aktuelle Produktdaten an die Supply-Chain-Systeme geliefert. Mit der Anbindung von Qualitätsmanagement-Systemen an die PLM-Lösung schließt sich der Kreis und sorgt für eine Feedbackschleife zwischen Entwicklung und Fertigung. Die aktuellen Ergebnisse können sich sehen lassen: So verzeichnet beispielsweise die Infor PLM Optiva-Lösung, die bei mehr als 10 000 Nutzern weltweit im Einsatz ist, darunter auch Coca Cola und Yves Rocher, einen durchschnittlichen Anstieg von 30 , was die Zahl der Markteinführungen von neuen Produkten betrifft – mit dem entsprechenden Effekt für den Umsatz. PLM Optiva ist für die Anforderungen der Branchen Lebensmittel und Getränke, Haushalts- und Gesundheitspflege sowie Spezialchemie ausgelegt. Die Lösung ermöglicht es, innovative Produkte für den weltweiten Markt schneller und mit geringerem Kostenaufwand zu entwickeln und gleichzeitig das mit der Entwicklung neuer Produkte verbundene Risiko deutlich zu senken. Infor PLM Optiva New Product Development & Introduction (NPDI) liefert Prozessherstellern nahtlos integrierte Tools zur Rezeptur-, Etiketten-, Verpackungs- und Spezifikationsentwicklung. So können Unternehmen mit einem einzigen System die unabhängigen und doch untereinander verbundenen Elemente des Produktentwicklungs- und Markteinführungsprozesses verwalten. PLM Optiva NPDI unterstützt und verbessert diese Schlüsselprozesse individuell und ermöglicht eine prozessübergreifende Automation und Zusammenarbeit. Die Integration von Produktentwicklung und Markteinführung gewährleistet, dass Supply Chain-Bedingungen von Beginn an berücksichtigt werden.
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