In vielen Anlagenbauunternehmen verursacht die Systemadministration einen hohen Aufwand. Hinzu kommt, dass der Client (Arbeitsplatz) im Engineeringumfeld entsprechend technisch ausgestattet sein muss. In der Folge entstehen hohe Kosten, die nicht das eigentliche Kerngeschäft eines Anlagenbauunternehmens betreffen. Wird die Engineeringsoftware über öffentliche Netze bereitgestellt, lässt sich dieser Aufwand erheblich reduzieren.
Prof. Dr. Ing. Klaus O. Möller
Hinter dem Konzept „Cadison aus der Steckdose“ steht die ASP (Application Service Profiding)-Technologie. Darunter versteht man das Bereitstellen von einer leistungsfähigen Engineeringsoftware über öffentliche Netze, wie das Internet oder unternehmensintern über das LAN. ASP bietet klein- und mittelständischen Unternehmen eine Struktur, über die normalerweise nur Großunternehmen mit zentralisierter Datenverarbeitung verfügen.
Cadison läuft zentral auf einem Server, entweder im eigenen Unternehmen oder extern bei einem Provider, der auch die Serverressourcen zur Verfügung stellt. Die Anwender greifen somit über einen Browser oder über eine lokale Client-Software auf den Server zu. Dabei spielt es grundsätzlich keine Rolle, ob die Mitarbeiter von ihrem Arbeitsplatz im Unternehmen oder von einem beliebig anderen Ort über eine gesicherte Einwählverbindung zugreifen. Durch den Einsatz der Cadison ASP-Technologie wird es möglich – ohne aufwändige technische Infrastruktur –, gleichzeitig, gemeinsam und ortsunabhängig an einem Projekt zu arbeiten.
Der Anwender benötigt lediglich einen Arbeitsplatz (Thin client) mit Netzzugang. Wenn der Server extern bei einem Provider betrieben wird, erfolgt der Zugriff direkt über den Web-Browser oder über den Client. Im jeweiligen Unternehmen ist kein spezielles Know-how für die Systembetreuung erforderlich. Selbst wenn der Cadison ASP-Server lokal im LAN betrieben wird, ist der Betreuungsaufwand noch sehr gering: Da auf den jeweiligen Arbeitsplätzen keine Applikationssoftware installiert ist, muss man nur einmal den Cadison ASP-Server zentral warten (z. B. Updates einspielen).
An ASP gestellte Erwartungen
Von der ASP-Technologie erwarten die Unternehmen vor allem eine Reduktion der Kosten, aber auch geringere IT-Administrationskosten und die schnellere Verfügbarkeit von Anwendungen und Updates. Sinkende Vernetzungs- bzw. Telekommunikationskosten und geringe Einführungskosten sind ebenfalls Wegbereiter für das Cadison-Konzept.
Wenige IT-Fachkräfte für die laufende Betreuung und geringe Hardwareanforderungen (Thin client) bedeuten, dass eine rasch veralternde Hardware nicht laufend durch eine neuere Technik ersetzt werden muss.
Unternehmen können sich nicht länger auf die Dauerhaftigkeit von Rahmenbedingungen verlassen. Flexibilität hat sich zum Schlüsselfaktor für Erfolg entwickelt. Rapide Veränderungen des Wettbewerbs- und Technologieumfeldes stellen Unternehmen vor die Wahl, sich rasch anzupassen oder selbst zur treibenden Kraft zu werden. Eine vorausschauend geplante Informationstechnologie kann über Erfolg oder Misserfolg entscheiden. Cadison ASP bietet durch die hohe Flexibilität (Skalierbarkeit) interessante Alternativen zum konventionellen Client-Server-Betrieb von herkömmlichen CAE Anwendungen.
Einer der ersten Anwender der Cadison ASP-Technologie war die GEA-Tuchenhagen. Im Vordergrund stand auch hier die Optimierung des Systembetreuungsaufwandes und eine Reduktion der Infrastrukturkosten.
Die Vorteile der Cadison ASP-Technolgie lassen sich wie folgt zusammenfassen:
• automatisiertes Revisionsmanagement auf Dokument- und Objektebene
• verteiltes Arbeiten im Team via Internet zur gleichen Zeit am gleichen Projekt
• Integration via Internet/Intranet
• keine Installation am Arbeitsplatz notwendig
• drastische Reduktion des Systemadministrationsaufwandes
• minimale Hardwareanforderung an den Arbeitsplätzen
• d. h. alle technischen Fachbereiche sind über ein gemeinsames Datenmodell integriert
• maximale Kompatibilität durch CAD-FrontEnd (AutoCAD, MicroStation) und ERP-Integration (z. B. SAP)
Resümmee
Mit Cadison ASP stehen leistungsfähige Engineering-Softwarelösungen von der Kalkulation, über das Basic-Engineering (R&I), der 3D-Aufstellungsplanung, bis hin zur Automation, immer und überall zur Verfügung. Durch den strategischen Ansatz, einerseits Marktstandards (wie z. B. Microsoft, Autodesk, Bentley, SAP, …) zu nutzen und andererseits auf webbasierende Technologien aufzubauen, ergeben sich neue Vorgehensmodelle im Anlagenbau-Engineering.
Die aus der Reduktion der Zeit und der Kosten für Wartung und Betrieb der Engineering-Software freigewordenen Ressourcen kann man somit wieder für das Tagesgeschäft einsetzen. Das Ergebnis ist eine verbesserte Planbarkeit von Kosten, sowie eine geringere Kapitalbindung. Ein weiterer Vorteil besteht in der gleichmäßigen Verteilung von Nutzungslizenzen.
E cav 204
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Websession „Wasserstoff in der Chemie – Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen“ (hier als Webcast abrufbar) zeigt technische Lösungen auf, die die Herstellung und Handhabung von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.
Ob effizienter…
Teilen: