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Prozesstechnik in Indien

Chemtech 2000 als Drehscheibe für Geschäftskontakte
Prozesstechnik in Indien

Prozesstechnik in Indien
Richard Clemens, stellvertretender Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im VDMA
Indiens permanent wachsende Wirtschaft bietet nicht nur Perspektiven für die Großindustrie. Vielmehr findet auch der europäische Mittelständler auf dem Subkontinent attraktive Konditionen vor. Eine Drehscheibe für die Anbahnung von Geschäftskontakten ist die Chemtech 2000, die vom 7. bis 12. November in Bombay stattfindet.

Dr. Rolf Froböse

Die indische Chemieindustrie konnte in den vergangenen Jahren ein mittleres Wachstum von 6,6% verzeichnen, wobei ein besonders hoher Bedarf an verfahrenstechnischen Anlagen und Apparaten auf die mit 12 bis 14% überproportional wachsende Pharmaproduktion entfällt. Das hat zur Folge, dass in diesem Bereich immer größere Losgrößen von Zwischenprodukten verlangt werden. Von den im Lande produzierten Pharmazeutika sind rund 30% Antibiotika. Zur Zeit produziert Indien pharmazeutische Massenprodukte im Wert von etwa 690 Mio. US$. Die Nachfrage nach entsprechenden Zwischenprodukten liegt bei 230 Mio. US$. Indien bietet auch sehr günstige Geschäftsgrundlagen für die Anbieter von Umwelttechnik. Der Bedarf an verfahrenstechnischen Ausrüstungen und Know-how bezieht sich auf Neuinvestitionen ebenso wie auf die Modernisierung bereits vorhandener Anlagen. Weiter im Aufwärtstrend sind auch nahezu alle Arten von Konstruktionskunststoffen mit dem dazugehörigen verfahrenstechnischen Equipment. Auslöser ist die Polymerchemie, die von einem beständig wachsenden Bedarf an Gebrauchsgütern profitiert.
Solide Wirtschaftsbasis
Das nahezu eine Milliarde Menschen zählende Land kann auf ein solides Wirtschaftswachstum von jährlich 6 bis 7% zurückblicken. „Die Unternehmen sollten sich nicht von hohen Wachstumsraten benachbarter asiatischer Länder blenden lassen,“ mahnt Richard Clemens, stellvertretender Geschäftsführer der Fachgemeinschaft Verfahrenstechnische Maschinen und Apparate im VDMA. „Vielmehr kommt es darauf an, auf welcher Basis dieses Wachstum geschehen ist und ob es sich dabei um ein gesundes Wachstum handelt.“
In Indien ist nicht annähernd soviel über Bankkredite in Prestigeobjekte investiert worden, wie vergleichsweise in China und Südostasien. Die Gesamtauslandsschulden der anderen Länder, die häufig mit hohen kurzfristigen Verbindlichkeiten gekoppelt waren, lagen in vielen Fällen bei 40 bis 60% des Bruttoinlandsprodukts, während sie in Indien bei insgesamt abnehmender Tendenz maximal nur 26% ausmachten. „Die Wirtschaft muss aufpassen, dass sie sich nicht von einer allgemeinen Euphorie anstecken lässt,“ warnt Clemens. Dies sei in einigen Ländern bereits passiert. Einige Märkte sind aufgrund des geringen pro-Kopf-Konsums in einigen Bereichen noch nicht ausgereift. Ein Beispiel hierfür liefert China, wo in den letzten Jahren bereits erhebliche Überkapazitäten aufgebaut worden sind.
Bereits Mitte der 90er Jahre hatten international tätige Marktforscher der indischen Verfahrenstechnik entgegen dem damaligen Zeitgeist große Wachstumspotentiale prognostiziert. Der VDMA kann dies nur bestätigen. Richard Clemens: „Auf dem Subkontinent verbirgt sich ein wahnsinniges Potenzial – wer hier nicht am Ball bleibt, verliert den Anschluss.“
Plattform für Unternehmen
Vom 7. bis 12. November findet in Bombay die Chemtech 2000 statt. Diese Messe bietet eine Plattform für Unternehmen Produkte vorzustellen und Kontakte zu knüpfen. Die Chemtech ist die bedeutendste internationale Fachmesse für Verfahrenstechnik im südasiatischen Raum. Präsentiert wird ein breites Spektrum verfahrenstechnischer Ausrüstungen wie Aufbereitungsmaschinen, Filter, Zentrifugen, Armaturen, Pumpen, Engineering-Service und Anlagenbau sowie Mess- und Automatisierungstechnik, Dosiereinrichtungen und Laborgeräte. Begleitet wird die Messe von einem wissenschaftlichen Kongress, auf dem Innovationen und Problemlösungen aus sämtlichen Bereichen der Verfahrenstechnik vorgestellt werden. Der Standort Bombay ist günstig, da im näheren Umkreis rund zwei Drittel der indischen Abnehmer aus dem Bereich der Prozessindustrie ansässig sind. In Kooperation mit dem indischen Veranstalter, der Chemtech Foundation in Bombay, dienen als Ansprechpartner in Deutschland die Messe Düsseldorf (Veranstalter) und die KölnMesse (Durchführung). Die Chemtech Foundation ist eine technisch-wissenschaftliche Vereinigung, deren Mitglieder der indischen Prozessindustrie angehören.
Ermutigende Messeergebnisse
Eine Befragung von 50 deutschen Ausstellern führte zu dem Ergebnis, dass die Chemtech 1996 und 1998 größtenteils positiv aufgenommen wurde. Besonders zufrieden zeigten sich die deutschen Aussteller in den Bereichen Kundenwerbung und Kontaktpflege, sowie bei den Marktbeobachtungen. Bei der Suche nach Vertretern waren 54% ganz oder teilweise erfolgreich, 46% gaben dagegen an, ihr Ziel nicht erreicht zu haben. Mit der Einführung von Produkten in den indischen Markt waren 78% ganz oder teilweise zufrieden. Knapp die Hälfte der Unternehmen, die auf der Chemtech ausstellten, suchten bereits gezielt nach Lizenznehmern oder Kooperationspartnern. Von diesen gaben 46% an, das Ziel entweder vollständig oder partiell erreicht zu haben.
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