Startseite » Chemie » Pumpen (Chemie) »

Effizientere Instandhaltung mit Augmented Reality

Digitale Unterstützung rund um den Globus
Effizientere Instandhaltung mit Augmented Reality

Unternehmen stehen zukünftig einem immer größer werdenden Fachkräftemangel gegenüber. Schon heute fehlen an kleineren Standorten ausgewiesene Pumpenspezialisten. Wie erreicht man trotz dieses Mangels eine bessere Instandhaltung? KSB bedient sich der Augmented Reality, um bei Aufgaben rund um die Pumpe schneller und effizienter reagieren zu können.

Stimmt der Anschluss, ist die Grundplatte richtig ausgerichtet oder ist die Pumpe unnatürlich laut? Antworten auf diese Fragen kann ein erfahrener Servicemitarbeiter normalerweise mit einem Blick beantworten. Doch gerade dieser fehlt immer häufiger. Zwar gibt es an großen Chemiestandorten noch Pumpenexperten, in vielen Betrieben erledigt dies jedoch ein Allround-Instandhalter, dem das pumpenspezifische Wissen fehlt. Tritt eine ungewöhnliche Situation im Pumpenumfeld auf, wird in der Regel zunächst ein Techniker von KSB gerufen. Schneller und gezielter lässt sich auf solche Anfragen reagieren, wenn der Service vorher durch das Verwenden einer Datenbrille unterstützt wird. Über diese Brille werden Anwender aber auch Service-Mitarbeiter per Video und Audio von einem Experten, der z.B. in der Zentrale in Frankenthal sitzt, geführt. Dabei kann dieser Experte quasi mit den Augen der Person vor Ort die Situation beurteilen. Über Telefon oder Fotos vom Aufstellort lässt sich ein Problem meist nicht so schnell erkennen, wie wenn man den Betreiber bittet, einen Blick auf die dahinterliegende Rohrleitung zu werfen oder zu einem weiter entfernt liegenden Ventil zu laufen, um zu schauen, ob dies die richtige Dimension hat.

Datenbrille für abgelegene Orte

Besonders sinnvoll ist dies für Standorte, bei denen das Serviceteam von KSB längere Zeit benötigt, um überhaupt dorthin zu gelangen. Abgelegene Einsatzorte oder Länder, in denen ein Arbeitsvisum benötigt wird, sind prädestiniert für den Einsatz von Datenbrillen. Es ist beispielsweise möglich, über die Datenbrille Explosionszeichnungen oder Screenshots vor Ort zu schicken. Außerdem kann eventuell das benötigte Ersatzteil, das ebenfalls über die Datenbrille identifiziert wurde, zeitgleich mit dem Servicetechniker auf die Reise geschickt werden. Schließlich gilt: Je schneller die Pumpe betriebsbereit ist, desto schneller kommt die Produktion wieder in Gang. Oder der Betreiber hat dank des virtuellen Instandhaltungsblickes ein ruhiges Gewissens, wenn er weiß, dass er mit einem Austausch noch bis zur nächsten Revision warten kann. Auch bei Standardaufgaben im Rahmen einer Inbetriebnahme können Anwender mit Datenbrillen von einem Back-up-Team im KSB-Office unterstützt werden. Weiter sind Trainingsvideos denkbar, die zeigen, wie eine Revision einer Pumpe aussieht.

Digitaler Zwilling in der Pumpenwelt

In der Ersatzteillogistik von KSB, wie im zentralen Ersatzteillager in Grünstadt, sind Datenbrillen bereits heute Alltag. Der Hintergrund: Die Geschwindigkeit im Ersatzteilgeschäft ist inzwischen besonders hoch, auch die Kommunikation zwischen den Kunden und KSB hat sich verändert. Jeder Kunde benötigt seine Informationen sofort – eine zehnstellige Servicenummer gibt keiner mehr ein. Eine Verbindung zwischen den mechanischen Komponenten und der digitalen Anbindung wird also immer wichtiger. Bei KSB arbeitet man daher bereits seit einiger Zeit an diesen Schnittstellen, um dem Anwender die Information über die Pumpe so einfach wie möglich zur Verfügung zu stellen. Das können sehr einfache Schritte sein, etwa wenn die Pumpen mit QR-Codes versehen werden, um besonders schnell mobil Informationen über die eingebauten Typen zu erhalten. Aufwendiger sind die Entwicklung von Datenplattformen, Cloud-Lösungen oder Apps, die alle zum Ziel haben, dem Anwender bessere Daten zur Verfügung zu stellen. Die Datenbrille spielt in diesen Konzepten eine wichtige Rolle.

Während der Einsatz von Datenbrillen in großen Logistikzentren aus Sicht der IT keine Herausforderungen darstellt, ist der Einsatz von Datenbrillen im Industriealltag noch neu. Daher wird derzeit eng mit Kunden aus den unterschiedlichsten Branchen zusammengearbeitet, um Aspekte der Datensicherheit, dem stabilen Aufbau eines WLAN-Netzwerkes oder den Umgang mit den Informationen zu erarbeiten. So stellt sich beispielsweise die Frage, wie sich große Datenmengen (und Streamen benötigt nun einmal eine gute Verbindung) aus einem Keller (indem sich bevorzugt die Pumpen befinden) zuverlässig übertragen lassen. Auch neue Servicemodelle sind im Entstehen, wobei die Möglichkeiten vielfältig sind.

Infos direkt aus der Pumpe

Ziel von KSB ist es, nach einem entsprechenden Testlauf die Datenbrillen dezentral zu verteilen. Mit der Datenbrille lassen sich alle Fehler erkennen, die sichtbar sind. Letztendlich ist es auch möglich, den KSB Guard oder POC4 MPO (Pump Operation Check for Multipumps-Operation – damit ist es möglich, Pumpen im Hinblick auf Energieeffizienz zu optimieren) zu integrieren. Über das System KSB Guard können Veränderungen des Betriebsverhaltens der Maschine frühzeitig erkannt und Instandhaltungseinsätze besser geplant werden, ohne hierbei bei der Pumpe vor Ort sein zu müssen. Die Sensoreinheit wird am Lagerträger oder an der Antriebslaterne der Pumpe mit Magnet und Kleber befestigt und kann im laufenden Betrieb ohne Eingriff in die Maschine montiert werden. Eine ebenfalls mitgelieferte Batterieeinheit sorgt für eine autarke Stromversorgung.

Die einmal pro Stunde aufgenommenen Daten werden mit Funksignal über ein Gateway zur Datenverarbeitung unmittelbar und verschlüsselt in die KSB-Cloud übertragen. Der Anwender kann jederzeit und überall über eine App mit seinem Handy, einem Tablet oder auf einem PC die Zustandsdaten aller überwachten Pumpen abfragen ohne vor Ort sein zu müssen. Es wäre jetzt auch möglich, diese Daten in die Brille einzupflegen, um darauf aufbauend eine detaillierte Analyse zu starten

Ausblick

Bei KSB arbeiten Pumpenspezialisten, Serviceteam und Digitalisierungsexperten eng zusammen, um die Instandhaltungsaufgaben in der Pumpenwelt noch einfacher und sicherer zu gestalten. So ist über Augmented Reality ein Austausch mit Kollegen, die an einem anderen Standort sitzen, schnell und unkompliziert möglich. Mittelfristig wird sich daher auch die Qualität der Serviceeinsätze erhöhen, da das Spezialwissen dadurch im KSB-Konzern breiter gestreut wird. Dies ist vor allem deshalb interessant, weil Fachkräfte in Zukunft mehr denn je gefragt sind und damit auch mit längeren Wartezeiten, bis ein Experte vor Ort ist, zu rechnen ist.

www.prozesstechnik-online.de

Suchwort: cav0818ksb


Autor: Bryan Orchard

Freier Journalist

Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de