Kernstück dieser Entwicklung von KSB ist das Intelligent Control System ICS. Hierbei handelt es sich um eine rechnergestützte Regeleinheit, die in ein Kunststoffgehäuse integriert und seitlich an der Tauchmotorpumpe angebracht ist. In diesem Gehäuse befinden sich außerdem drei senkrecht angeordnete, kapazitive Sensoren. Diese melden dem Prozessor, ob Wasser in der Zisterne ist, ob die Pumpe fördern soll oder ob sie überflutet ist und ein Alarm ausgelöst werden muss.
Eine Software simuliert die Steuerlogik einer konventionellen, schwimmergeschalteten Abwasserhebestation. Durch die Analyse der Abpumpdauer kann ICS feststellen, ob eine zweite Maschine im Abwasserschacht arbeitet. Dies geschieht ohne eine elektrische Verbindung von Pumpe zu Pumpe. Werden die Pumpen nach dem Einsetzen in den Schacht oder in die Zisterne zum ersten Mal überflutet, fördern sie so lange Wasser, bis der mittlere Sensor das Signal zum Abschalten gibt.
Die Dauer des Pumpvorganges wird gespeichert und der Prozessor weist anschließend jedem Aggregat eine zufällig gewählte Einschaltverzögerung für den nächsten Anlauf zu. Füllt sich die Zisterne erneut und die Flüssigkeit erreicht den mittleren Sensor, läuft die Pumpe mit der kürzeren Einschaltverzögerung an. Die passive Pumpe erkennt an dem fallenden Wasserspiegel den Betrieb einer Partnerpumpe und löscht daraufhin ihre eigene Einschaltverzögerung. Die aktive Pumpe schaltet sich nach Ablauf der berechneten Betriebsdauer aus und erhält von ihrer Steuerung eine neue Einschaltverzögerung zugewiesen. Auf diese Art und Weise wird erreicht, dass sich die Pumpen bei jedem Pumpvorgang abwechseln.
Nach jeweils acht Zyklen misst ICS erneut die Pumpdauer jedes Aggregats und aktualisiert die Einschaltdauer, um so den Betrieb der Pumpstation zu optimieren sowie an eventuelle Veränderungen anzupassen. Übersteigt die eingeleitete Schmutzwassermenge die Förderleistung einer einzelnen Pumpe, veranlasst ICS bei Erreichen des obersten Sensors das unverzögerte Einschalten der zweiten Pumpe. Diese Zuschaltung erfolgt auch dann, wenn der Füllstand länger auf Höhe des mittleren Fühlers bleibt. Beide Pumpen bleiben so lange in Betrieb, bis das Wasser vollständig abgepumpt ist. Bei Stillstandszeiten über 24 Stunden schaltet sich jede Pumpe automatisch kurzzeitig ein und verhindert so mögliche Verstopfungen durch trocknende Feststoffanteile im Saug- oder Druckbereich. Außerdem werden Geruchsbelästigungen durch stehendes Wasser vermieden.
Eine mit dem Intelligent Control System ausgerüstete Tauchmotorpumpe wird steckerfertig angeliefert. Für ihren Betrieb ist kein Schaltschrank erforderlich. Daher reduziert sich der Anschlussaufwand auf wenige Handgriffe. Die elektrische Energie für den Antriebsmotor wird von moderner Leistungselektronik, so genannten Triacs, geschaltet, wodurch herkömmliche Relais entfallen. Die vollständige Integration der Messfühler in die Pumpe verhindert Fehlfunktionen bei fett- oder feststoffhaltigem Schmutzwasser. Die Initialisierung des Systems erfolgt automatisch ohne jeden Bedienereingriff. Der kompakte Aufbau des Regelsystems erlaubt es, normale Standardtauchmotorpumpen ohne besondere Modifikationen an Hydraulik oder Elektrik zu einer automatisch arbeitenden Pumpstation umzurüsten.
E cav 233
Unsere Whitepaper-Empfehlung
Wasserstoff gilt als Schlüssel für die Dekarbonisierung der Chemieindustrie. Doch die Nutzung des vermeintlichen Hoffnungsträgers Hydrogen birgt auch Gefahren und stellt die Branche vor neue Herausforderungen, die das gratis Whitepaper „H2 wie Hoffnungsträger?“ näher für Sie…
Teilen: