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Reduzierte Entsorgungskosten

Molkereiabwässer mit Dekanter-Technologie wirtschaftlich aufbereiten
Reduzierte Entsorgungskosten

Den internationalen Molkereimarkt charakterisiert ein zunehmender Wettbewerbs- und Kostendruck. Es ist damit von Interesse, auch die Abwasserkosten durch Reduzierung der Abwassermenge und der Abwasserfracht zu senken. Klär-Dekanter sind ein wirkungsvolles Instrument, um dieses Ziel sicher und wirtschaftlich zu erreichen.

Uwe Carstädt

Je nach Produktpalette einer Molkerei oder eines Milch verarbeitenden Betriebes fallen Abwasserteilströme aus verschiedenen Kategorien an. Abwasser als Nebenprodukt der Milchverarbeitung, insbesondere Wasser aus der Eindampfung und Sprühtrocknung von Milch und Milchprodukten, sollte ausschließlich leichtflüchtige Milchbestandteile enthalten. In der Praxis finden sich jedoch häufig auch Fette und Proteine. Abwasser aus Reinigungsprozessen entstehen beim Spülen, Reinigen und Desinfizieren der Produktionsanlagen. Sie sind mit Milchinhaltsstoffen, Milchfolgeprodukten und gegebenenfalls Abbauprodukten belastet. Durch die CIP-Reinigung kommen noch Inhaltsstoffe und Detergenzien der verwendeten Reinigungsmittel und Chemikalien hinzu. Beim Prozessabwasser wird zwischen Prozessabwasser mit Kontakt zu dem Medium Milch und seinen Folgeprodukten sowie Prozessabwasser ohne unmittelbaren Produktkontakt wie beispielsweise Kühlwässer aus Kältemaschinen unterschieden. Hinzu kommt Schmutzwasser aus sanitären Einrichtungen und unbelastetes Regenwasser von versiegelten Oberflächen.
Kostenfaktor Abwasser
Molkereiabwasser gilt als organisch leicht abbaubar. Dennoch entstehen nicht zu vernachlässigende Kosten durch die Entsorgung. Die Kostenbelastung der deutschen Molkereien durch das Abwasser beträgt nach Informationen des Verbands der Deutschen Milchwirtschaft durchschnittlich 0,27 Cent pro kg Milch. Das durchschnittliche Abwasseraufkommen in Molkereien liegt derzeit bei 1,3 l/kg Milch. Bei einem Kostenvergleich für die Abwasserbeseitigung ist die eigene Abwasserklärung günstiger zu realisieren als die Nutzung einer kommunalen Kläranlage ohne Vorklärung. Am ungünstigsten operieren Molkereien, die nur eine grobe Abwasservorbehandlung mit Ableitung in eine kommunale Kläranlage betreiben. Hier liegen die durchschnittlichen Kosten um bis zu zwei Drittel über denen der Direkteinleiter. Für eine Abwasserreinigung zur Direkteinleitung sind aufgrund der überwiegend gelösten, organischen Verunreinigungen der Molkereiabwässer rein physikalisch-chemische Verfahren nicht ausreichend. Für eine biologische Vollreinigung stehen je nach täglicher BSB5-Schmutzfracht und in Abhängigkeit von der vorhandenen Belastungskonzentration im Abwasser verschiedene aerobe und anaerobe Verfahren zur Verfügung.
Schlamm eindicken
Sowohl bei aeroben als auch bei anaeroben Verfahren der Abwasseraufbereitung fällt Schlamm an. Für die Schlammeindickung hat sich die Dekanter-Technologie bewährt. Dekanter sind feststofforientierte Zentrifugen und werden hauptsächlich für die Klärung von Flüssigkeiten mit hohem Feststoffanteil eingesetzt. Das zu verarbeitende Ausgangsmaterial gelangt durch das zentral angeordnete Einlaufrohr in den Separationsraum der Trommel, in dem es auf Betriebsdrehzahl beschleunigt wird. Durch Einwirken der Zentrifugalkraft setzen sich die Feststoffteilchen in kürzester Zeit an der Trommelwand ab. Die mit einer etwas größeren Drehzahl als der Trommelmantel drehende Schnecke fördert den ausgeschleuderten Feststoff kontinuierlich zum kleinen Durchmesser der Trommel. Dabei wird der Feststoff infolge der konischen Trommelform aus der Flüssigkeit herausgehoben und beim Durchgang durch die von der Flüssigkeit nicht mehr beaufschlagte Trocknungszone von der anhaftenden Flüssigkeit durch Zentrifugalkraft befreit. Anschließend wird der Feststoff durch Öffnungen am Trommelende in die Gehäuse-Fangkammer geschleudert. Die Flüssigkeit dagegen strömt zwischen den Schneckenwendeln dem entgegengesetzten Trommelende zu. Die in der Flüssigkeit noch verbleibenden leichten Verunreinigungen werden auf dem Weg durch die Klärzone mittels Zentrifugalkraft ausgeschleudert und zusammen mit dem schon in der Einlaufzone erfassten Feststoff von der Schnecke zum Feststoffaustrag gefördert. Die geklärte Flüssigkeit verlässt den Separationsraum über eine auswechselbare Regulierscheibe.
Optimale Entwässerung
Zur wirtschaftlichen Schlammeindickung bietet Westfalia Separator den Klär-Dekanter AD0509 und für geringere Abwasseraufkommen den Dekanter AD0103. Das Maschinenkonzept der kontinuierlich arbeitenden Horizontal-Schneckenzentrifuge AD0509 sorgt für maximale Entwässerung auf kleinstem Raum. So sind beispielsweise der Hauptmotor und der Sekundärmotor platzsparend unter dem robusten Gestell eingebaut. Sämtliche Teile, die mit dem Produkt in Berührung kommen, sind aus nichtrostendem CrNiMo- Stahl gefertigt. Weniger Teile und ein niedriger Energieverbrauch bringen zusätzliche Pluspunkte bei Betriebs- und Instandhaltungskosten. Die beiden klappbaren Hauben unterstützen die Servicefreundlichkeit. Der kleinere Klär-Dekanter AD0103 arbeitet mit einem Trommeldurchmesser von 205 mm und einer Durchflussleistung von 1 bis 3 m3/h. Mit der extrem hohen Eindickung des Schlamms von rund 1% auf 15 bis 20 % Feststoffgehalt reduzieren sich die Kosten der Zwischenlagerung und Entsorgung des Schlammes. Alle Teile, die mit dem Produkt in Berührung kommen, sind ebenfalls aus nichtrostendem CrNiMo-Stahl gefertigt. Die Maschine ist mit einem Zweikomponenten-PUR-Struktur-Lack lackiert.
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