Damit bei der Herstellung und Abfüllung von Getränken alle Anlagen reibungslos laufen sind Schmierstoffe notwendig. Sie müssen beständig gegenüber Reinigungsmitteln und Wasser sein sowie eine hohe Druckaufnahmefähigkeit und Temperaturstabilität aufweisen. Auch hygienische Aspekte sind zu beachten, da in einigen Fällen ein direkter Kontakt des Schmierstoffs mit dem Lebensmittel nicht auszuschließen ist.
Manfred Plötz, Petra Wellmann
Durchschnittlich kommen in einem Abfüllbetrieb 15 bis 20 verschiedene Schmierstoffe zum Einsatz, um einen reibungslosen Anlagenbetrieb zu gewährleis-ten. Mehrere tausend Einzelschmierstellen wie Fettnippel, Getriebe, Ketten, Führungen, Verzahnungen, Gleitstellen müssen unter Beachtung der jeweiligen technischen Rahmenbedingungen mit einem exakt abgestimmten Schmierstoff versorgt werden. Die Aufgabe besteht darin, den richtigen Schmierstoff zum richtigen Zeitpunkt an die richtige Stelle zu bringen.
Einsatz einer Zentralschmieranlage
In vielen Fällen müssen 2000 bis 4000 Fettschmiernippel mit einem Schmierstoff versorgt werden. Hier bietet sich der Einsatz einer Zentralschmieranlage zur Förderung des Schmierstoffes an. Der zur Lagerschmierung bestimmte Schmierstoff muss gut zu fördern sein und den gegebenen mechanischen Belastungen standhalten. Ferner sollte er folgende Forderungen erfüllen:
• hohe Beständigkeit gegenüber Heiß- und Kaltwasser, Laugen, Reinigungsmitteln usw.
• eine Trennung in Öl und Seifengerüst muss zuverlässig ausgeschlossen sein
• sehr gute Alterungsstabilität
Das Fett Olit CLS erfüllt diese Forderungen. Es eignet sich sehr gut für den Einsatz in Progressiv-Zentralschmieranlagen in der Getränkeindustrie.
Physiologisch unbedenkliche Schmierstoffe
Aufgrund der hohen hygienischen Anforderungen in der Getränkeindustrie werden häufig spezielle Schmierstoffe benötigt. Diese kommen beispielsweise an Schmierstellen zum Einsatz, an denen ein Kontakt zwischen Produkt und Schmierstoff technisch unvermeidbarer ist. Schmierstoffe, die in diesen Bereichen eingesetzt werden, orientieren sich in ihrer Zusammensetzung an den Richtlinien der amerikanischen FDA-Behörde. Diese hat den derzeit umfassendsten Katalog über Inhaltstoffe von physiologisch unbedenklichen Schmierstoffen (FDA 21 CFR 178.3570).
Physiologisch unbedenkliche Schmierstoffe werden von unabhängigen Instituten hinsichtlich der eingesetzten Inhaltsstoffe geprüft und erhalten eine H1-Bestätigung, beispielsweise USDA H1 oder NSF H1. Neben den hygienischen Aspekten müssen diese Schmierstoffe natürlich auch sämtliche maschinentechnischen Anforderungen erfüllen.
In Getränkeverteilern und Armaturen verwendet man Dichtungen aus EPDM. Der Schmierung dieser Komponenten ist besonderes Augenmerk zu widmen, denn EPDM ist unbeständig gegenüber Weißölen und Polyalphaolefinen. Genau an diesen Stellen kann Optisil LEB 2 eingesetzt werden. Dieses physiologisch unbedenkliche Silikonfett ist resistent gegenüber Heiß- und Kaltwasser sowie Reinigungs- und Desinfektionsmitteln. Es hält Temperaturen von bis zu 130 °C problemlos Stand.
Wartung von Getrieben
In Anlagen zur Herstellung und Abfüllung von Getränken befinden sich Getriebe unterschiedlicher Bauart. Für ihre Wartung sind logischerweise auch verschiedene Schmierstoffe notwendig. Dabei ist auf die Mischbarkeit der eingesetzten Schmieröle zu achten. Zum Beispiel können in Schneckengetrieben sowohl Mineral- als auch Polyglykolöle verwendet werden. Jedoch sind beide Ölarten nicht miteinander mischbar. Ein unüberlegtes Nachfüllen oder Mischen der Ölsorten kann zu weitreichenden Schäden führen. Für die verschiedenen Getriebearten stehen folgende Hochleistungsöle zur Verfügung: Optigear BM, Optiflex A, Optileb GT und Food Proof 1800.
Optigear BM ist ein Hochleistungsgetriebeöl auf Mineralölbasis. Bei Optiflex A handelt es sich um ein vollsynthetisches Getriebeöl auf Polyglykol-Basis. Es ist nicht mit Mineralölen mischbar. Physiologisch unbedenklich (H1) ist Optileb GT, ein vollsynthetisches Getriebeöl auf Polyalphaolefin-Basis. Es ist mit Mineralölen mischbar. Food Proof 1800 ist ein synthetisches Getriebeöl auf Polyglykol-Basis. Der physiologisch unbedenkliche (H1) Schmierstoff kann nicht mit Mineralölen und synthetischen Kohlenwasserstoffen gemischt werden.
Halle 4, Stand 603
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