Ein Hersteller von Geräten und Bauteilen für das Schüttguthandling verfügt im Bereich der pneumatischen Förderung (pneumatische Druck- und Vakuum- förderung) über neun erprobte und ausgereifte Systeme mit Komponenten aus eigener Fertigung. Die Unternehmensgruppe ist damit in der Lage, für verschiedenste Produkte sowie jede spezifische Aufgabenstellung ein vorteilhaftes System zu bieten.
Der Autor: Hermann J. Linder Chief Executive Officer, Solids Solutions Group
Ein aktueller Anwendungsfall ist beispielsweise die automatische Beschickung von fünf Rührwerken mit zwei Sorten Titandioxid sowie zwei Sorten Calciumcarbonat. Die fünf Rührwerke sind nach Produktionsplan und Rezepten mit gewogenen und aus den Rohstoffen zusammengesetzten Chargen automatisch zu beschicken. Zu den Hauptanforderungen zählen: staubfreie, sichere Materialzuführung, keine Wartezeiten, keine Kontaminationen, rückstandsfreie Entleerung sowie Zuordenbarkeit jeder Rezeptur zu jedem Rührwerk.
Als Fördersystem für die dosierte Materialzuführung wurde die Fly Pneu-Flugförderung von Solids Solutions gewählt. Bei diesem Förderverfahren handelt es sich um ein klassisches Flugfördersystem für Saug- und Druckbetrieb, bei dem Partikel und Partikelwolken oder -strähnen vom Luftstrom getragen werden. Zum Einspeisen der Produkte in die Fördersysteme werden Zellenradschleusen verwendet, die in diesem Fall zusätzlich eine Dosierfunktion im Grob- und Feinstrom haben.
Für Titandioxid besteht die Förderleitung einschließlich Weichendurchgang aus einem speziellen Förderschlauch, für Calciumcarbonat aus Edelstahl. Die Anlieferung der Produkte erfolgt in dieser Anlage in Silofahrzeugen. Als Fördersystem für die Silofahrzeugentladung wurde die Fluid Pneu-Dichtstrom-Druckförderung gewählt. Dabei werden fluidisierte Pulver als homogenes Material/Luft-Gemisch unter Ausnutzung der Schubkraft gefördert. Zur Beschickung der Vorratssilos wird als Lufterzeuger der Bordkompressor verwendet. Die Förderung erfolgt als Dichtstrom-Druckförderung unter Verwendung des Silofahrzeugs als Druckgefäß. Die Vorratssilos für Titandioxid sind außerdem mit einer Silokopftrocknung versehen, um eine weitere Verschlechterung der ohnehin schon ungünstigen Fließeigenschaften zu vermeiden.
Nach Geldart wäre Titandioxid einzugliedern in die Gruppe C: feine Pulver höherer Dichte, kohäsiv, schwierig zu fluidisieren mit schlechtem Lufthaltevermögen. Nach Jenike erfolgt die Einordnung nach Fließfunktion 1 # FFC , 2 als nicht fließfähig bis sehr kohäsiv.
Zur Sicherstellung des homogenen Materialeintrags in die nachgeschalteten Dosierschleusen sind die Vorratssilos aus Aluminium nach Massenflusskriterien dimensioniert und mit Vibrationsböden ausgerüstet.
Die Bereitstellung der zusammengesetzten Charge im automatisch über eine Mehrwegeweiche angewählten Empfangsbehälter, der als Behälterwaage ausgerüstet ist, erfolgt nach Produktionsplan und Rezeptur. Die Beschickung des angewählten Rührwerks erfolgt nach Vorgaben des Rührprozesses und abhängig vom Fortschritt des Rührvorgangs. Die Dosierung erfolgt über Vibrationsdosierschnecken kombiniert mit Austragsschwingtrichter in die nachgeschaltete Verteilerschnecke. Fördersystem, Empfangsbehälter, Dosierschnecken und Verteilerschnecke sind Spezialausführungen für Restlosentleerung.
Online-Info: www.cav.de/0411425
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