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Rüstung für Behälter und Komponenten

Technisches Email bietet breites Anwendungsspektrum
Rüstung für Behälter und Komponenten

Technisches Email ist ein wichtiger Bestandteil in chemischen und pharmazeutischen Anlagen. Email ist der Werkstoff, wenn es um korrosive, abrasive oder hochreine Prozesse geht. Hohe Langzeitbeständigkeit, glatte Oberflächen und eine hohe Sicherheit bei Bränden gehören ebenfalls zu den positiven Eigenschaften. Mit dem Werkstoff lassen sich nicht nur Behälter, sondern auch Komponenten wie Rohre, Rührer oder Laufräder vor chemischen und mechanischen Angriffen schützen.

Vom 26. bis 28. April dieses Jahres fand in Freiburg die technisch-wissenschaftliche Emailtagung des Deutschen Email Verbandes e.V. statt. Das bedeutendste Branchentreffen der Emailindustrie besuchten 130 Teilnehmer aus ganz Europa. Neue Erkenntnisse und Untersuchungen über die Anwendungsmöglichkeiten von Email standen auf der Tagesordnung. Optimierte Eigenschaften, optimierte Schichtdicken und nicht zuletzt die immer leistungsfähiger werdenden Email-Werkstoffe eröffnen der Branche neue Anwendungen. Beim Stichwort Email denken viele zunächst an weiße Badewannen und blaue Pfannen – bei der Firma Düker allerdings begegnet man hochwertigen Ventilen und Rohren, die mit technischem Email ausgekleidet sind.

Email besteht hauptsächlich aus Siliziumdioxid. Dieser Anteil sorgt für die Resistenz des Materials. Emaillierte Komponenten für den Anlagenbau konkurrieren mit Kunststoffauskleidungen, sind aber korrosionsresistenter und temperaturbeständiger.
Im Gegensatz zu Beschichtungen ergibt sich beim Vorgang des Emaillierens eine chemische Verbindung des Oberflächenschutzes mit dem Trägermaterial. Technische Emails finden als Qualitätswerkstoff für Chemie- und Pharmaapparate, Anlagenteile aus emailliertem Stahl oder Guss, für segmentierte Großbehälter für die Wasser- und Abwasseraufbereitung und für die Kraftwerkstechnik (Wärmeaustauscherrohre und -bleche) große Aufmerksamkeit.
Rohre, Kolonnen, Behälter und Reaktoren sowie Wärmetauscher werden typischerweise in hochsäurefest emaillierter Qualität hergestellt und eingesetzt. Die werkstofftypischen Merkmale der Emaillierung sind bekannt:
  • hohe Resistenz gegen Korrosionsangriff, insbesondere saurer Medien, auch bei höherer Prozesstemperatur
  • hoher Verschleißwiderstand gegen abrasiv wirkende Medien
  • Glattheit der Oberfläche
  • gute Reinigbarkeit, keine Adhäsionsneigung
  • biologisch und katalytisch inertes Verhalten
Das Leichtgewicht
Als Spezialist für emaillierte Komponenten entwickelte Düker ein emailliertes Rohrleitungssystem für aggressive Abluft und Abwasser. Neben der geforderten Chemikalienbeständigkeit und den geschätzten emailtypischen Vorzügen bietet das System weitere qualitative sowie auch wirtschaftliche Vorteile. Unter der Bezeichnung Email250light ist die Reihe dieser emaillierten Abgasleitungen zusammengefasst. Sie weisen eine hohe thermische Belastbarkeit bis 230 °C auf – begrenzt nach oben durch den Dichtungswerkstoff. Email250light garantiert antiadhäsives Verhalten – also kein Anbacken – und ist durch seine glatte Oberfläche gut zu reinigen. Darüber hinaus zeigen die Produkte keine kunststofftypischen Materialversprödungen. Sie sind bruchsicher, bieten bei Bränden hohe Sicherheit und sind langzeitbeständig.
Früher war der Stahlkörper bevorzugt für den drucklosen Bereich vorgesehen. Heute werden die Stahlrohre und Fittings von DN 50 bis DN 300 mit einer Wandstärke von 2,9 mm (Bundstärke 4,0 mm) gefertigt. Dadurch ist das Rohrleitungssystem bis 3,2 bar einsetzbar.
Emailtechnisch gibt es zwei Ausführungen. Die Ausführung für den weniger aggressiven Bereich wird mit einem sogenannten Direktemail versehen. Bei entsprechender Aggressivität des Mediums in Verbindung mit hoher Temperatur wird der Stahlkörper mit Email800 emailliert, allerdings mit einer geringeren Schichtstärke von ca. 0,4 mm. Die Emaillierung ist grundsätzlich porenfrei.
Eine weitere Neuerung wurde bei der Flanschverbindungen vorgenommen. Hier wurde der früher eingesetzte Spannring durch einen montagefreundlichen Losflansch ersetzt. Als Dichtung kann eine reine Grafitdichtung verwendet werden. Alternativ steht eine Grafitdichtung mit PTFE-Hülle zur Verfügung. Die Vorteile von Email250light auf einen Blick:
  • hohe thermische Belastbarkeit von -20 bis +200 °C
  • hohe Langzeitbeständigkeit
  • keine kunststofftypischen Materialversprödungen
  • hohe Sicherheit bei Bränden
  • gut zu reinigen – antiadhäsiv
  • bruchsicher
  • glatte Oberflächen gegen Abrasion
  • niedriges Gewicht
Sonderemaillierungen
Neben den traditionellen Einsatzgebieten eröffnen sich immer wieder neue Anwendungsfelder für technisches Email. In der Löttechnologie beispielsweise werden durch die gesetzlich vorgegebene Umstellung auf die Verwendung von bleifreien Loten neue Anforderungen an die medienführenden Werkstoffoberflächen der entsprechenden Anlagenkomponenten gestellt. Bleifreie Lote fordern höhere Prozesstemperaturen und reagieren wesentlich korrosiver auf die bisher eingesetzten hochwertigen Chromnickelstähle. Durch den Einsatz einer speziell auf die- sen Anwendungsfall optimierten Emailqualität werden die relevanten Schadensmechanismen ausgeschlossen. Die Emaillierung schützt den Grundwerkstoff gegen Korrosion (Ablegierung) und gegen Strömungserosion in exponierten Bereichen (Lötwellenpumpen, Lotschächte). Örtliche kurzzeitige Temperaturspitzen mit deutlich über 400 °C werden von der Emaillierung ebenso ertragen wie daraus resultierende erhöhte Thermoschockbeanspruchungen.
Eine weitere Sonderanwendung für technisches Email gibt es auch für innovative Rührsysteme. Diese Mischsysteme waren bislang nur in Edelstahl ausgeführt und dadurch bei aggressiven und verschleißenden Medien nur bedingt einsetzbar. Durch die qualitativ hochwertige Emaillierung wird nun auch der Bereich für aggressive und korrosive Anwendungen abgedeckt.
Online-Info www.cav.de/1010439
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