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Sprung ins kalte Wasser

Strukturiertes Arbeiten führt zum Projekterfolg
Sprung ins kalte Wasser

Die Planung der Gebäudeleittechnik für ein neues Labor- und Produktionsgebäude der Boehringer Ingelheim am Standort Biberach/Riss stellte die SSG Starkstrom-Systeme vor große Herausforderungen. Der zeitliche Rahmen war äußerst eng bemessen und der Auftrag an den Einsatz von Eplan 21, einem CAE-Tool aus dem Monheimer Softwarehaus Eplan, gebunden. Bei SSG hatte man bis dahin keinerlei Erfahrung mit dieser Software.

Das neu zu planende Labor- und Produktionsgebäude von Boehringer Ingelheim besteht aus den Bereichen Technikum, Labor und Sterilabfüllung (PP1), die jeweils über eigenständige Zentralluftanlagen und Raumregelungen verfügen. Dazu gehören etwa Trockenluftanlagen, Staubfilter- und Fan-Filter-Einheiten, die ebenfalls in die Gebäudeleit-/MSR-Technik integriert werden sollten. Die Automatisierung der Schwarzmedien, Heizung, Kälte- und Sanitäranlagen sowie die Aufschaltung der Reinmediensteuerungen, die als Package Units ausgeführt wurden, rundeten das zu realisierende Spektrum ab. SSG setzte insgesamt zwölf Steuerungen Simatic S7-300/400 und über Profibus angebundene dezentrale Peripheriemodule ET200S ein. Die Steuerungen wurden über Ethernet an die Gebäudeleittechnik Simatic IT angebunden.

Nach dem Projektstart im Sommer 2004 waren im Dezember rund zwei Drittel der Aufgaben erledigt. Für diesen schnellen Projekterfolg gab es mehrere Gründe. Zum einen hatte man mit Eplan 21 ein Werkzeug an der Hand, das die Projektierung erheblich vereinfacht. „Die Software ist klar durchstrukturiert und sorgt für eine normgerechte Projektierung,“ stellt Ernst Fischer, Systemtechniker bei SSG, zufrieden fest.
Beim Projektstart wagte man jedoch noch einen weiteren Schritt. „Um den hohen Anforderungen in punkto Terminplanung und der parallelen Abwicklung von Planung und Ausführung gerecht zu werden, haben wir uns für das Datenbank-orientierte System Eplan PPE entschieden,“ führt Fischer aus. „Dadurch wurde vor allem die Qualität der HardwarEPLANung durch die Konsistenz zwischen den verschiedenen Planungsunterlagen, also Schaltplan, Kabelliste, Schilderliste, SPS-Datenbausteine etc. wesentlich verbessert.“
Bislang wurden ähnliche Seiten aus einem bestehenden Projekt kopiert und angepasst, oder aus Makros per Hand zusammengestellt. Neben dem Zeitaufwand war diese Vorgehensweise auch mit einem gewissen Risiko für Fehler behaftet. Nun wird vor der ersten Planungsphase Eplan PPE zuerst auf die Struktur und Bedürfnisse des Projekts hin konfiguriert. Projektdaten und Format der Dokumentation lassen sich hierbei frei definieren. Danach ist durch Eplan PPE ein bestimmter Arbeitsablauf vorgegeben, an dem sich der Anwender orientiert. So lässt sich zu jedem Zeitpunkt und Projektstand genau verfolgen, welche Messstellen oder Verbraucher noch bearbeitet werden müssen. Das Programm setzt strukturiertes Arbeiten voraus, wobei dennoch gewisse Bewegungsfreiheiten vorhanden sind. Bestimmte Aufgaben müssen zu einem festgesetzten Termin ausgeführt werden; dazu stellt Eplan PPE die unterschiedlichsten Werkzeuge zur Verfügung. Damit wird der Anwender von Standardaufgaben entlastet und „Alle im Projektteam integrierten Mitarbeiter sprechen hinsichtlich der Projektdaten dieselbe Sprache,“ benennt Fischer den größten Vorteil. Sämtliche Daten aus den R+I-Schemata werden nach Eplan PPE übertragen. In Eplan 21 werden zunächst die Typicals (Makros) konstruiert und anschließend erfolgt automatisch mit den Daten aus Eplan PPE in Eplan N 21 der eigentliche Stromlaufplan über die Typicalfunktion..
„Insbesondere bei vielen Messstellen profitiert man von Eplan PPE,“ bestätigt auch Marco Stretzel, Elektrotechniker bei SSG und Eplan Certified Engineer. „Da mit Eplan PPE die Vorplanung detaillierter ausgeführt wird, ist der Zeitaufwand insgesamt etwa gleich geblieben, aber wir als Planer haben jede Menge Vorteile.“ Insbesondere die Dokumentation und die Reproduzierbarkeit aller Projektdaten können erheblich verbessert werden. Daher profitieren vor allem Branchen von Eplan PPE, die strenge Anforderungen in punkto Validierung und Qualifizierung haben. So sind Schlagworte wie Rückverfolgbarkeit oder GMP-Konformität kein Thema, weil alle Daten sauber dokumentiert wurden. Dies belegen auch erfolgreiche System- und Verfahrensaudits in verschiedenen Unternehmen der pharmazeutischen Industrie.
Schnelle Umsetzung von Änderungswünschen
Nach zwei Crashkursen über drei bis vier Tage mit anwendungsbezogenem Schulungskonzept fühlte man sich bei SSG schnell in der Lage, das komplexe Projekt Boehringer Ingelheim durchzuführen. Das hieß auch, die Software an die Bedürfnisse des Kunden anzupassen. Zu den Verbesserungen gehört zum Beispiel, dass es in der ursprünglichen Auslieferungsversion, damals Eplan PPE Vers. 4.0, nicht möglich war, die Stromlaufpläne so in Eplan 21 zu erzeugen, wie es der Kunde wollte. Beispielsweise mussten die PLT-Stellen (Sensoren und Aktoren) die Betriebsmittelkennung nach „Seite und Pfadbezeichnung“ von Eplan 21 aus dem Stromlaufplanblatt, wo sie platziert wurden, erhalten. Die in Eplan PPE in der zentralen Einrichtung erfassten Geräte (z.B. SPS) und Klemmenleisten sowie die Kabelbezeichnungen sollten aber in Eplan PPE vorab definiert und an Eplan 21 übergeben werden. Dies hat unter anderem den großen Vorteil, dass lange bevor der Stromlaufplan erstellt wird, Kabelzuglisten über editierbare Listen generiert und als Ausdruck oder Excelliste auf die Baustelle geliefert werden können. Beim späteren Generieren des Stromlaufplans ändern sich die Kabelbezeichnungen nicht mehr und die Kabelbeschriftung kann gleich mitgeliefert werden. Fischer nennt ein weiteres Beispiel: „In der ursprünglichen Version war es nur möglich, Klemmen in der normalen Darstellung als runden Kreis von PPE an Eplan 21 zu übergeben. Unsere Forderung war es, in folgenden Revisionen analoge Signale über Trennklemmen darzustellen.“ Auch dieser Wunsch konnte realisiert werden.
Trotz des schnellen Starts verlief das Projekt zu aller Zufriedenheit. Damit die Abwicklung in Zukunft noch schneller abläuft, schlägt Fischer folgendes vor: „Wenn unsere vorgeschalteten Planungsbüros auch die Schnittstelle Eplan PPE P&ID für AutoCad anwenden würden, ließen sich die dort schon gepflegten PLT-Stellendaten in den R+I-Schemata per Datenbankaustausch direkt aus AutoCAD über die definierte Schnittstelle nach Eplan PPE übernehmen.“
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