Silikone sind aus dem heutigen Handwerkeralltag nicht mehr wegzudenken. Ob kleben, dichten oder isolieren, die Anwendungen sind vielfältig. Einer der weltweit führenden Hersteller von Silikonen ist die Momentive Performance Materials in Leverkusen. Als Ausgangsmaterial setzt das Unternehmen Silizium ein. Wegen der enormen Härte müssen allerdings Rohrleitungen und Behälter mit Keramik ausgekleidet werden.
Der Autor: Werner H. Dücker Freier Fachjournalist, wed Kommunikation
Siliziumatome machen rund ein Viertel der Masse der Erdhülle aus. Damit steht Silizium in der Elementhäufigkeit an zweiter Stelle nach Sauerstoff. Silizium ist sehr hart, mit einer Mohs-Härte von 6,5. Das Silizium wird in Form eines Granulates angeliefert. Der erste Verarbeitungsschritt in Leverkusen ist das Vermahlen zu staubfeinem Silizium. Wegen seiner Härte stellt Silizium hohe Anforderungen in Sachen Verschleiß, nicht nur an die Mühle, sondern auch an nachfolgende Behälter und Leitungen, durch die es während des Produktionsprozesses transportiert wird. Die Fachleute bei Momentive waren schon länger auf der Suche nach widerstandsfähigen Materialien, um die Standzeiten der Behälter und Leitungen zu erhöhen.
Dirk-Lothar Fischer fand die Lösung auf der Achema. Der Workshopleader Black-Belt Maintenance bei Momentive traf in Frankfurt die Verschleißschutz-Fachleute der CeramTec-ETEC. Am Beispiel eines Rührflügels aus Keramik (Mohs-Härte 9) präsentierten sie dort die zahlreichen Vorteile wie deutlich höhere Standzeiten im Vergleich zu anderen Materialien wie beispielsweise Stahl. Aus dieser ersten Begegnung ist eine langjährige Geschäftsbe-ziehung mit immer weiter vorangetriebenen Entwicklungen in Sachen Verschleißschutz geworden.
Man vereinbarte zunächst, eine Teststrecke bei den pneumatischen Rohrleitungen mit Hochleistungskeramik zu installieren. Wo bis dahin neun Millimeter dickes Stahlrohr eine Haltbarkeit von gerade mal drei Monaten aufwies, verrichtet seither eine mit Keramik geschützte Leitung zuverlässig ihren Dienst. Fischer: „Auch nach vielen Jahren ist der Verschleißschutz bis heute noch richtig top.“ Auch der Sichter, über den der Siliziumstaub abgetrennt und wieder der Produktion zugeführt wird, weist heute eine erheblich höhere Standzeit aus als früher ohne Keramikauskleidungen.
So entschloss man sich bei Momentive, alle Produktionsabschnitte, in denen Verschleiß auftrat, mit Keramik auszukleiden. „Das war nicht immer nur Kauf aus dem Lager“, bestätigt Fischer immer wieder, „wir haben häufig ein Problem mit den Kollegen bei CeramTec-ETEC diskutiert, Lösungsansätze erarbeitet, Muster wurden gefertigt, die wir testen konnten, um so zu einem für beide Seiten zufriedenstellenden Ergebnis zu kommen.“
Heute versehen neben normalen Keramikplättchen und Rohrauskleidungen auch gemeinsam entwickelte Kegel, Düsen, Sichter und Flügel zuverlässig ihren Dienst. Und Fischer ist sich sicher, noch nicht am Ende aller Möglichkeiten zu sein: „Wir treffen uns immer wieder, um neu aufgetretene Probleme zu diskutieren und im Team auch Lösungen zu erarbeiten.“ Auch die finanzielle Seite hat ihren Schrecken verloren. Fischer: „Die zunächst höheren Investitionen amortisieren sich recht schnell.“
Beständige Hochleistungskeramik
Die Hochleistungskeramik Alotec ist als moderner Werkstoff in der Lage, auch unter schwierigen Bedingungen wie Verschleiß, Korrosion oder hohen Temperaturen zu bestehen. Breite Anwendung findet die Hochleistungskeramik im Verschleißschutz von pneumatischen Rohrleitungssystemen. Speziell die Bereiche mit starken Verwirbelungen wie Bögen, Verengungen, Rohrteiler und Einblasstutzen unterliegen oft extremem Verschleiß. Alotec erreicht hier durchaus zehnfach höhere Standzeiten gegenüber Stahl.
CeramTec-ETEC ist einer der bedeutendsten Anbieter von Lösungen für den Verschleiß- und Korrosionsschutz bei Industrieanlagen. Material- und anwendungsgerechte Konstruktionen und moderne Fertigungsverfahren ermöglichen die Herstellung einer Vielzahl unterschiedlicher Bauteile mit hoher Maßgenauigkeit. Kompaktkrümmer, Kugelhahn und Schlauchkrümmer sind nur wenige Beispiele. Auch im Verbund mit Stählen oder Polymeren erschließen Alotec-Produkte immer neue Anwendungsbereiche. CeramTec-ETEC liefert systemintegrale Bauteile und komplette Systeme für unterschiedliche Anwendungen.
Online-Info: www.cav.de/c0811423
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