Seit drei Jahren nutzt eine Brauerei aus Bayern Trommelsiebe von Noggerath zur Aufarbeitung ihrer Abwässer. Mit Hilfe dieser wartungsarmen Anlagen werden Feststoffe unterschiedlichster Art zuverlässig aus dem Abwasserstrom abgetrennt. Das Ergebnis: Die Brauerei muss nun keine Starkverschmutzerzuschläge mehr entrichten.
Eine bayerische Großbrauerei hatte als Indirekteinleiter die Auflage, eine Vorbehandlung des eigenen Produktionsabwassers vorzunehmen. Das Abwasser fällt im so genannten unteren und oberen Betrieb an. Im unteren Betrieb befindet sich das Sudhaus und der Gärkeller. Das hier zu reinigende Abwasser ist mit Weißtrub, Treber, Spelzen und anderen biologischen Abfällen belastet. Die zu behandelnde Abwassermenge beläuft sich auf maximal 120 m³/h, wobei die Maschinen redundant ausgelegt werden sollten. Da das Abwasser auch sehr feine Feststoffe enthält, wurde eine Siebung auf 0,25 mm gewünscht. Das entstehende Siebgut muss entwässert und anschließend in Müllbehälter zwischengelagert werden. Im oberen Betrieb sind die Abwässer aus der Flaschenreinigung und Abfüllerei zu behandeln. Die abzutrennenden Feststoffe sind Kronkorken, Etikettenreste, Scherben, Trinkhalme und auch geringe Mengen Sand. Die Durchsatzmenge liegt bei 300 m³/h, die bei ebenfalls redundanter Betriebsweise auf 0,5 mm gesiebt werden sollen. Eine geeignete Feststoffentwässerung schließt sich an. Wegen der eingesetzten Reinigungsmittel ist in beiden Betrieben mit erhöhten Chloridbelastungen zu rechnen.
Kontinuierlich arbeitendeTrommelsiebe
Die Brauerei entschied sich für den Einsatz der Rotostrainer-Trommelsiebe von Noggerath. Diese kontinuierlich arbeitenden Siebsysteme werden von außen beschickt. Sie zeichnen sich durch einen geringen Wartungsaufwand und eine selbstreinigende Arbeitsweise aus. Letztere ist vor allem auf die integrierte automatische Reinigungseinrichtung zurückzuführen. Die Trommelsiebe lassen sich zudem sehr gut mit Pressen desselben Herstellers kombinieren. In ihnen werden die abgetrennten Feststoffe entwässert und gepresst. Anschließend gelangen sie in die bereitgestellten Müllbehälter. Für den Ein-satz der Rotostrainer sprachen ferner die engen Raumverhältnisse im oberen Betrieb.
Die Reinigung der Siebanlagen erfolgt mit gesiebtem Abwasser, das über feststoffunempfindliche Düsen zugeführt wird. Zur Vermeidung unangenehmer Gerüche und Aerosole verfügen die Siebe über eine gut schließende Abdeckung. Diese ist über entsprechende Stutzen mit dem betrieblichen Abluftsystem verbunden.
Im oberen Betrieb kommen zwei Rotostrainer 3672 mit einer Spaltweite von 0,5 mm zum Einsatz. Beide Siebsysteme sind für 280 m³ Abwasser pro Stunde ausgelegt. In Kombination mit der untergebauten Spiralpresse SPR bilden sie eine kompakte Einheit.
Im unteren Bereich wurden zwei Roto-strainer 2572 mit einer Spaltweite von 0,25 mm installiert, welche ebenfalls mit einer Presse ausgestattet wurden. Durch die ständige Siebtrommelreinigung über ein Schabersystem ist der getaktete Betrieb der Spritzleiste ausreichend. Auf diese Weise wird der Feststoffanteil im zu siebenden Gut möglichst hoch gehalten, was in letzter Konsequenz die Entwässerung in der Presse begünstigt.
Im unteren Betrieb arbeiten die Siebe besonders effektiv. Die Entsorgung der abgetrennten Feststoffe in Müllbehälter mit einem Fassungsvermögen von 240 l erwies sich vor diesem Hintergrund als nicht praktikabel, da die Behälter mehrmals am Tag gewechselt werden mussten. Nun gelangt das gepresste Siebgut mit Hilfe eines Noggerath-Spiralförderers der BaureiheSF 260 in einen größeren Container, der sich außerhalb des Raumes befindet.
Auch ein Fruchtsafthersteller setzt sehr erfolgreich Rotostrainer-Siebanlagen ein. Das Unternehmen verarbeitet saisonabhängig unterschiedliche Früchte zu Säften. Dabei fallen pro Stunde etwa 60 m³ Betriebsabwasser an. Ein Rotostrainer 2548 mit einer Spaltweite von 0,5 mm befreit das Abwasser von Grobstoffen unterschiedlichster Struktur, zu denen in Ausnahmefällen auch abgetrennte Etiketten gehören können.
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