Sterilisieren mit Dampf

Gewürze, Kräuter, Gemüse und Samen sind häufig wegen der einfachen Trocknungsmethoden in den Herkunftsländern stark mit Hefepilzen, Schimmelpilzen, Enterobakterien und Sporenbildnern aus dem Erdreich verunreinigt. Auch das Vorhandensein von Pathogenen, z. B. Salmonellen und E. coli kann nie ausgeschlossen werden. Das gängigerweise zur Desinfektion verwendete Ethylenoxid (ETO) wurde in der Europäischen Union und den meisten Teilen der Welt verboten, da der Stoff unter Verdacht steht beim Menschen Krebs zu erregen. Bestrahlung der Lebensmittel zur Haltbarmachung erhält ebenfalls nicht die ungeteilte Zustimmung der Verbraucher. Auch Aspekte der Lebensmitteltechnik wie die Inaktivierung von Enzymen z.B. Amylase und Lipase konnten durch die Bestrahlung oder ETO-Behandlung nicht gelöst werden. Diese Enzyme lösen den Abbau von Fett- und Stärkebestandteilen in Soßen, Salaten und Fertigmahlzeiten aus. Nur die Anwendung von Hochdrucksattdampf hoher Temperatur im kontinuierlichen In-flow-Sterilisationsverfahren bietet die ideale Verbindung von Inaktivierung der Enzyme und Beseitigung unerwünschter Mikroorganismen bei gleichzeitig minimaler Beeinträchtigung der organoleptischen Eigenschaften von Gewürzen und Kräutern.

Die positive Wirkung der In-flow-UHT-Sterilisation auf Flüssigkeiten wie Milch, Babynahrung und Fruchtsäfte ist bekannt und lässt sich mit pumpbaren Flüssigkeiten leicht durchführen. Die Sterilisation nicht pumpbarer Pulver und kleiner Partikel in einem In-flow-Kurzzeit-Hochtemperatur-Sterilisationsprozess (Short-Time/High Temperature, ST-HT) ist mit einem Ventilex-Dampfsterilisierer zu erreichen. Dampf bietet viele Vorteile. Er ist nicht giftig, preiswert und steht in unbegrenzter Menge zur Verfügung. Dampf kondensiert auf dem Produkt und bietet sowohl die für die wirksame Sterilisation erforderliche Wasseraktivität als auch den Schutz des Produkts vor dem Verbrennen. Daher erfüllt der Systementwurf die Bedingung, dass das Produkt minimaler Wärmebelastung ausgesetzt ist, um die Beeinträchtigung von Geschmack, Farbe und flüchtigen Ölen auf ein Minimum zu beschränken. Der auf dem Produkt kondensierte Dampf ermöglicht durch spontane Verdampfung eine Blitzkühlung des Produkts bei Verlassen des Sterilisators.

Die Sterilisation von Pulvern oder Granulaten wird mit einem kontinuierlichen Sterilisator erzielt, der mit selbstreinigenden Drehdruckventilen für den An- und Abtransport von Produkt sowie einer speziellen Schüttelrutsche ausgestattet ist. Diese gewährleistet eine minimale Abweichung der Behandlungszeit des gesamten Produktstroms von weniger als 4 %. Die ebene Oberfläche macht die Umlaufreinigung des Sterilisators leicht. Behandlungstemperaturen im Sterilisator von 104 und 123 °C sind möglich. Das entspricht absoluten Dampfdrücken von 1,2 bis 2,2 bar, wobei die Behandlungszeiten zwischen 25 und 40 s liegen können, je nach Art der Verunreinigung, der Partikelgröße und der endgültigen Anwendung des behandelten Produkts. Da die Behandlungszeit des Produkts innerhalb enger Grenzwerte kontrolliert wird, sind längere als die minimalen Behandlungszeiten bei der ausgewählten Sterilisationstemperatur nicht notwendig. Auf die kontinuierliche Sterilisation folgt unverzüglich die Blitzkühlung und die Trocknung mit steriler gefilterter Luft in einem Schütteltrockner/-kühler mit Wirbelbett, der unmittelbar an den Sterilisator gekoppelt ist. In diesem Trockner/Kühler wird das Produkt durch einen aufwärts gerichteten Luftstrom bewegt, wobei die mechanische Bewegung des Wirbelbetts diesen Effekt verstärkt. Das unterstützt die schnelle Kühlung und Trocknung. Das komplette System von Imtech DryGenic besteht aus einem kontinuierlichen Sterilisator, einer Umlaufreinigung für den Sterilisator, kombiniert mit einem Nassabscheider, einem keimfreien Wirbelbetttrockner/ -kühler sowie einem Filter für die Versorgung des Wirbelbetttrockners/-kühlers mit steriler Luft, einem Staubabscheider zur Reinigung der Abluft aus dem Trockner/Kühler, einem zentralen Schaltpult und optional einem pneumatischen System für den An- und Abtransport der Güter.

Halle 5.1, Stand G18

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