Straffer Schlauch für ein langes Leben

Die Verderflex Smart gehört zu den peristaltischen, selbstansaugenden Pumpen, bei denen der Schlauch das eigentliche Förderorgan darstellt. Da von der Saug- zur Druckseite ein theoretisch endlos langer Schlauch eingesetzt werden kann, gibt es keine Dichtungen oder Verbindungen, durch die das Produkt verunreinigt werden könnte. Durch die peristaltische Förderung wird das Medium sehr schonend behandelt, wodurch auch scherempfindliche Produkte gepumpt werden können. Darüber hinaus ist eine Schlauchpumpe unempfindlich gegen abrasive und schmirgelnde Stoffe. Der Rotor mit dem dazugehörigen Schlauch befindet sich in einem Gehäuse. Diese Komponenten bilden dann den Pumpenkopf. Da bei jeder Umdrehung des Rotors immer die gleiche Menge gefördert wird, sind diese Pumpen regelbar und als Dosierpumpen einzusetzen. Die Genauigkeit der Förderung hängt demzufolge also von dem jeweils verwendeten Antrieb ab.

Die Smart-Pumpenköpfe können mit verschiedenen Antriebsvarianten betrieben werden. Für den Anlagenbau stehen verschiedene OEM-Antriebe mit unterschiedlichen Spannungen und Drehzahlen zur Verfügung. Der einfachste industrielle Antrieb besteht aus einem Drei-Phasen-Getriebemotor, der optional mit einem integrierten Frequenzumrichter versehen werden kann.

Was die Verderflex-Smart-Pumpe komplett macht, sind die Spritzwasser geschützten regelbaren Antriebe. Diese sind mit bürstenlosen Präzisionsmotoren versehen, die nicht nur völlig emissionsfrei arbeiten, sondern sich auch durch Laufruhe, Genauigkeit und Langlebigkeit auszeichnen. Es stehen hier zwei Leistungsvarianten zur Verfügung, die in jeweils drei Ausführungen lieferbar sind.

Der B-Antrieb ist die einfachste Variante, die eine Drehzahlverstellung über die Folientastatur im Verhältnis 40 : 1 ermöglicht. Darüber hinaus kann über die Folie sowohl die Drehrichtung als auch die Start-Stopp-Funktion bewirkt werden. Diese Funktionen können auch über einen Fuß- oder Handschalter bedient werden.

Der C-Antrieb lässt über die Folientastatur eine Drehzahlverstellung von 100 : 1 zu. Zudem kann diese Pumpe auf den Betrieb mit externen Signalen 4…20 mA/0…20 V umgestellt werden. Über eine Menüfunktion kann die Seriennummer, die Betriebsstundenzahl und das Wartungsdatum aufgerufen werden.

Der L-Antrieb beinhaltet alle Funktionen, die der C-Trieb hat, verfügt aber darüber hinaus über weitere Funktionen. Über ein Setup-Menü kann zum Beispiel die aktuelle Fördermenge kalibriert werden, um dann in dem, über weitere Menüpunkte aufzurufenden Zeit- oder Dosierprogramm abgerufen zu werden.

Beim Zeitprogramm können beliebig lange Einschalt- oder Pausenzeiten programmiert werden, die sich dann wieder separat aufrufen lassen. Im Dosierprogramm wählt der Benutzer ein bestimmtes Volumen vor, dass die Pumpe dann auf Befehl mit einer Genauigkeit von 61 % abfüllt. Darüber hinaus verfügt der Antrieb auch über eine RS232-Schnittstelle, womit er auch über Computersignale bzw. über das Internet kontrolliert werden kann. Alle Antriebe sind nach ergonomischen Gesichtspunkten gestaltet und ermöglichen so eine komfortable und bequeme Bedienung.

Die Smart-Baureihe beinhaltet vier Pumpenköpfe, die einen Fördermengenbereich bis 15 l/min abdecken. Alle Köpfe sind so konstruiert, dass sie für einen Druck bis 4 bar zugelassen sind, der sich jedoch nur in Verbindung mit einem Stapure-Schlauch von Gore erreichen lässt. Die Köpfe nehmen alle gängigen Schlauchwerkstoffe mit genormten Schlauchgeometrien auf. Um die Pulsation zu mindern, stehen neben der Drei-Rollen-Version auch Rotoren mit acht Rollen zur Verfügung. Da alle Pumpenköpfe auf bis zu vier Kanäle erweiterbar sind, kann somit auch eine nahezu pulsationsfreie Variante dargestellt werden.

Der Easy-Fit-Schlauchsattel ist für alle zugelassenen Schläuche geeignet und lässt sich mit einer Hand bedienen. Die Verriegelung ähnelt dem eines Skischuhverschlusses und ermöglicht einen sekundenschnellen Schlauchwechsel, wobei der Schlauch von oben eingelegt wird.

Nach dem Schließen ist die Pumpe sofort betriebsbereit, denn die selbstzentrierenden Schlauchklemmen müssen nicht voreingestellt werden. Dabei sorgt die Geometrie der Klemmen dafür, dass auf der Saugseite der Schlauch stets fest eingespannt bleibt, wobei sich eine mögliche Längendehnung zur Druckseite entspannen kann. Dadurch ist der Schlauch immer straff geführt, was zu einer deutlichen Standzeiterhöhung beiträgt.

Das Einlegen des Schlauchs von oben anstelle eines umständlichen Einfädelns von vorne ermöglicht nicht nur einen wesentlich schnelleren Schlauchwechsel, sondern gibt auch die Möglichkeit, mehrere Köpfe parallel zu betreiben und die Schläuche einzeln zu wechseln. Um Verletzungen zu vermeiden, wenn der Pumpenkopf während des Betriebes geöffnet wird, verfügen die herkömmlichen Pumpenköpfe über eine mechanische Verriegelung.

Aus Sicherheitsgründen sind alle Smart-Pumpen mit einer Schlauchsattel-Statuserkennung (SSE) ausgestattet. Die SSE registriert, wenn der Schlauchsattel während des Betriebes aus dem Pumpenkopf entfernt wird und stoppt sofort den Antrieb. Genau so wenig lässt sich die Pumpe einschalten, wenn der Schlauchsattel noch nicht eingesetzt ist. Im Gegensatz zu herkömmlichen mechanischen Sicherheitseinrichtungen, die erfahrungsgemäß in den meisten Fällen außer Acht gelassen werden, stellt die SSE einen deutlichen Schritt zu mehr Sicherheit dar. In Ergänzung hierzu lässt sich die Pumpe auch mit einer integrierten Schlauchbruchüberwachung versehen (ISU). Sie besteht aus einem kapazitiven Sensor, der in das Grundteil des Pumpenkopfes geschraubt wird. Verbunden mit der Motorelektronik bewirkt er, dass die Pumpe im Falle einer Schlauchleckage sofort gestoppt wird, wodurch die Gefahr einer größeren Verunreinigung vermieden wird.

Die Pumpen zeichnen sich durch zahlreiche Details aus. So ist das zentral angeordnete und beleuchtete Display jederzeit aus allen Richtungen fehlerfrei ablesbar. Da keine anderen Pumpenbauteile das unter dem Display befindliche Bedienfeld stören, eignet es sich sowohl für Links- als auch für Rechtshänder. Durch den eindeutigen Klick der groß ausgeführten Tasten ist auch eine zuverlässige Bedienung mit Handschuhen möglich. Der Pumpenkopf ist so angeordnet, dass der Schlauch ohne Kurven knickfrei geführt wird. Die Pumpe ist in Schutzart IP 55 ausgeführt und eignet sich sowohl für raue industrielle Bereiche als auch für saubere Laboranwendungen. Ein weiteres technisches Feature ist die Lagerung des Rotors im Pumpenkopf: da er keine Belastung auf den Getriebemotor überträgt, ist eine lange Lebensdauer garantiert. Darüber hinaus ermöglichen die austauschbaren Füße der Pumpe eine Wahl zwischen Transportrollen, Stellkalotten oder einem Tragbügel.

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