Laborwerte sind aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken. Doch viele Tests werden unnötig und nur aus reiner Routine durchgeführt. Das bemängeln Experten der Deutschen Vereinten Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin. In deutschen Kliniken werden zurzeit pro Patient durchschnittlich 180 Labortests angefordert, 1965 waren es gerade einmal 18. Eine Ursache der Test-Inflation sehen die Kritiker in dem Beharren der Ärzte auf alten Zöpfen. Nach dem Motto „Das haben wir schon immer so gemacht“ würden, um zum Beispiel einen Leberschaden festzustellen, Parameter wie die Aspartat-Aminotransferase (AST) bestimmt, obwohl es längst bessere Testverfahren gebe. Oft würden dann die Methoden parallel eingesetzt. Schuld sei aber auch die steigende Angst der Ärzte, Kunstfehler zu begehen.
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