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Variante mit Drall

Zuverlässige Abdichtung von hohen Flüssigkeitsständen
Variante mit Drall

Die bisherige Bauart des Simmerring Radiamatic HTS II konnte bislang nicht eingesetzt werden, wenn der Flüssigkeitspegel in der Maschine die Dichtung dauerhaft überstieg. Diese Problematik lässt sich bei PTFE-Dichtungen nur durch eine spezielle Drallgebung in der Dichtlippe lösen. Der Rückförderdrall in der Dicht- lippe „pumpt“ das abzudichtende Medium bei drehender Welle aktiv zurück in den Flüssigkeitsraum. Jetzt ist es gelungen, diesen speziell geformten Rückförderdrall auch beim HTS II in der PTFE-Ausführung drehtechnisch herzustellen.

Die Autoren: Christian Geubert Technical Support Europe, Freudenberg Process Seals Thomas Pauly Leitung Regional Development, Merkel Freudenberg Fluidtechnic Bianca Wolf Regional Development, Merkel Freudenberg Fluidtechnic

Anwendungen mit hohen Temperaturen und Gleitgeschwindigkeiten in Verbindung mit Getränken und Lebensmitteln oder aggressiven Medien sind seit über einem Jahrzehnt die täglichen Herausforderungen des Simmerring Radiamatic HTS II. Sein ursprüngliches Anwendungsfeld als Sonderdichtung in der Prozessindustrie hat er längst ausgeweitet und findet nun Einsatz in fast allen Industriezweigen. Basierend auf dem Prinzip der drehtechnisch aus PTFE hergestellten Dichtlippen konnte bislang für beinah jede Anwendung eine kundenangepasste und dennoch kostengünstige Dichtung realisiert werden.
Bereits die Standardversionen sind ein Garant für zuverlässig arbeitende Maschinen, extrem lange Standzeiten, niedrige Reibwerte und Selbstaufheizung sowie große Robustheit, selbst unter extremen Einsatzbedingungen. Sein totraumarmes Design macht ihn zur ersten Wahl bei Herstellern von Mischern in der Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Auf der medienzugewandten Seite ist eine homogene PTFE-Oberfläche gewährleistet – Reinigungszyklen und aggressive Flüssigkeiten können dem Simmerring Radiamatic HTS II nichts anhaben.
Die patentierte Dichtlippe des Radiamatic HTS II ist so gestaltet, dass die genau definierten Kontaktflächen und -winkel unter allen Betriebsbedingungen nahezu konstant bleiben. Als direkte Folge daraus werden Reibung und Verschleiß so stark reduziert, dass sich auch bei Trockenlauf und auf ungehärteten Wellenoberflächen höchste Standzeiten erreichen lassen. Der Simmerring Radiamatic HTS II ist in der Basisausführung für Gleitgeschwindigkeiten bis zu 18 m/s und in einem Temperaturbereich von -70 bis +200 °C einsetzbar. Der tolerierte Einsatzbereich kann durch die Variation von Werkstoff und Geometrie noch deutlich erweitert werden.
Die Werkstoffvielfalt bietet dem Anwender für jeden Einsatzfall die optimale Performance. Verschiedene, u. a. FDA-konforme und USP-Class-VI-(121 °C)-erfüllende PTFE-Compounds stehen je nach Anwendung und Anforderungen zur Verfügung. Dadurch ergibt sich eine fast universelle Einsetzbarkeit.
Der auf der medienabgewandten Seite eingesetzte Klemmring aus säurebeständigem Edelstahl 1.4571 positioniert den Simmerring Radiamatic HTS II sicher im Einbauraum. Der auf diese Weise erreichte Festsitz gewährleistet, dass die Dichtung auch bei höheren Temperaturen bis 6 bar selbsthaltend in offenen Einbauräumen sitzt. Dies, in Verbindung mit den geringen Anforderungen an die Wellenhärte, erlaubt dem Anwender eine ökonomische Maschinengestaltung und Kosteneinsparungen. Die sehr einfache Montage erfolgt durch schlichtes Einpressen in ein offenes Gehäuse.
Der Simmerring Radiamatic HTS II passt sich individuell an die Erfordernisse an. Nach einem „Baukasten-Prinzip“ können sowohl die Art und die Anordnung der Dichtlippen als auch der Werkstoff auf den einzelnen Anwendungsfall abgestimmt werden. Dies ist der entscheidende Vorteil der drehtechnischen Herstellung der Einzelkomponenten. Auch kleine Stück-zahlen können ohne Formkosten wirtschaftlich hergestellt werden. Neben den 60 bevorrateten Standardabmessungen sind also auch anwendungsspezifische Varianten herstellbar, die der jeweiligen Maschine ein höheres Maß an Performance geben. So können z. B. be- stehende Anlagen in kürzester Zeit auf eine FDA-konforme Dichtungslösung umgestellt werden.
Einsatzangepasste PTFE-Dichtlippe
Bei hohem Flüssigkeitspegel in der Maschine kommen PTFE-Wellendichtringe zum Teil an ihre Grenzen. Eine spezielle Drallgebung in der Dichtlippe kann diese Problematik lösen, denn dieser Rückförderdrall in der Dichtlippe „pumpt“ das abzudichtende Medium aktiv zurück in den Flüssigkeitsraum. Diese Technologie hat sich bereits millionenfach zur Abdichtung von Automobilmotoren und -getrieben bewährt.
Der Simmerring Radiamatic HTS II kann durch ein neuartiges Fertigungsverfahren jetzt auch mit drehtechnisch in die Dichtlippe eingearbeitetem Rückförderdrall hergestellt werden. Damit erfolgt bei rotierender Welle eine aktive Rückförderung des Fluids, sodass nun auch hohe Flüssigkeitsstände oder gar geflutete Anwendungen dauerhaft zuverlässig abgedichtet werden können. Die Markierung der Drehrichtung – bestimmt durch die Drehrichtung der Welle – wird dabei bereits im Herstellprozess auf die Dichtung graviert.
Die Möglichkeit bereits bestehende Anlagen aus Konformitäts- oder Beständigkeitsgründen auf PTFE-Dichtungen umzurüsten, ist nun auch für Aggregate mit hohen Flüssigkeitsständen gegeben. Die flexible Anpassung an existierende Bauräume und Wellen – und das auch bei niedrigen Stückzahlen – eröffnet Betreibern und Anlagenbauern individuelle Spielräume und Möglichkeiten. Der Simmerring Radiamatic HTS II mit Drall ergänzt und vervollständigt die Baureihe der PTFE-Wellendichtringe. Mit den verfügbaren Varianten können nun nahezu alle gängigen Anforderungsprofile in unterschiedlichen Apparaten abgedeckt werden. Interne Tests und das Feedback aus den aktuellen Anwendungen bereits einsetzender Kunden bestätigen die hohe Zuverlässigkeit dieser Dichtungsversion.
Halle 6, Stand 227
prozesstechnik-online.de/cav0413438
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