Die Andritz-Vakuum-Helixtrockner der Baureihe GHD wurden zugunsten einer effektiveren Durchmischung sowie eines maximalen Produktaustrags durch verschiedene Design-Änderungen optimiert.
Wie schon in den vorangegangenen Modellen der Krauss-Maffei-Baureihen (HD und BD) wird das Feuchtgut mithilfe der Helixwendel entlang der beheizten Behälterwand schonend nach oben gefördert und sinkt im Inneren des Apparats entlang der Welle wieder nach unten ab. Neben der vertikalen Durchmischung sorgen die Verbindungsstreben zwischen Rührwelle und Helix für eine gute Querdurchmischung und für ein homogenes Mischergebnis. Durch das Anlegen von Vakuum wird die Verdampfungstemperatur herabgesetzt, sodass auch temperatursensible Produkte effizient getrocknet werden können.
Da in der Regel sehr teure Produkte, wie z. B. Pharmazeutika, Spezialchemikalien oder Edelmetalle, getrocknet werden, liegt bei der neuen Helixtrockner-Baureihe ein großes Augenmerk auf dem bestmöglichen Produktaustrag. Es soll vermieden werden, dass Produktrückstände auf dem Rührorgan oder im Behälter durch die anschließende Reinigung des Apparats verloren gehen. Hierfür wurden einige Designänderungen vorgenommen:
- Steilere, zum Behälter um 90° angestellte Helixwendel, die das Abgleiten des Produkts von der Helix ermöglicht (Bild 1).
- Patentierte Konus-Konus-Behälterform, die neben einem kompakten Design eine gute Durchmischung im Austragsbereich ermöglicht sowie einen vollständigen Produktaustrag durch die steile Wandung sicherstellt.
- Dreiecksförmige Verbindungsstreben zwischen Welle und Helix, die gegenüber den herkömmlichen Rundprofilen die Produktablagerungen reduzieren; zudem konnte die Anzahl der Verbindungsstreben und somit die Ablagerungsfläche verringert werden, da die optimierte Rührwendel steiler angestellt ist.
- Beheizbares Rührwerk (= optionale Beheizung des oberen langen Helix-Segments inklusive Rührwelle), das durch den zusätzlichen Energieeintrag nicht nur die Trocknungszeit verkürzt, sondern auch Kondensation oder Staubanbackungen an Rührwerksteilen, die über das Füllvolumen herausragen, verhindert.
Speziell bei Schüttgütern mit großer innerer Reibung und entsprechend schlechtem Fließverhalten sowie bei großen Industrieapparaten kann der Betreiber dank geringer Produktablagerungen im Apparat somit bei jeder Charge die maximale Ausbeute erzielen.
Das neue Design der Baureihe GHD wurde mit Unterstützung der Andritz-Chargentrockner-Kompetenzzentren in Deutschland, den USA und den Niederlanden nach einer umfassenden Feldstudie sowie intensiven Trocknungsversuchen als neuer Standard definiert, um den Anwendern weltweit eine effizientere Trocknertechnologie anbieten zu können.
Reinigung ohne Sprühschatten
Je nach Applikation und Anforderung können jetzt verschiedene CIP-Reinigungskonzepte angeboten werden, die den hohen Ansprüchen der Pharma- oder Farbstoffproduzenten besser gerecht werden als die traditionell eingesetzten stationären CIP-Düsen am Behälterdeckel. Dank umlaufender Reinigungslanzen können Sprühschatten vermieden und die Stutzen des Oberbodens gezielt einzeln und voll automatisch gereinigt werden.
Ein neuer Ansatz ermöglicht das gezielte Ansprühen der Helix-Unterseite. Der Behälter muss somit nicht vollständig geflutet werden, was speziell bei großen Apparaten den CIP-Medienverbrauch reduziert.
Der Apparat ist für toxische Anwendungen geeignet, da er OEL(Occupational Exposure Limits)-gerecht gestaltet ist, sodass Personen- und Produktschutz sichergestellt werden. Dazu wurden spezielle Konzepte entwickelt, um zu gewährleisten, dass die Öffnung von Baugruppen wie dem Probenahmeventil oder dem Filterdom während des Betriebs oder bei Chargenwechsel kontaminations- und staubfrei erfolgen können.
Vom Kleinmaßstab zur Produktion
Die Helixtrocknerbaureihe ist im Labor-, Pilot- und Produktionsmaßstab von 8 l bis zu 10 m3 Nutzvolumen verfügbar (Bild 2). Die Pilottrockner sind bis zu einer Größe von 150 l Nutzvolumen mit einem klappbaren Deckel erhältlich, was eine einfache und vollständige Inspektion aller produktberührten Teile im Innenraum des Behälters sowie am Rührwerk ermöglicht (Bild 3).
Des Weiteren können diese kleineren Apparategrößen auch im mobilen Design erworben werden. Ein Transportgestell sowie die Ausführung auf Rädern ermöglichen eine flexiblere Produktion, da der Trockner zur Befüllung beispielsweise an eine Zentrifuge angedockt werden kann. Zudem dient dieser dann gleich als Transportbehälter des vorentwässerten Produkts zur zentralen Trocknungsstation, wo das Produkt auf die gewünschte Restfeuchte thermisch getrocknet wird (Bild 4). Die Transportrahmenhöhe kann gemäß Anwenderbedarf ausgeführt werden und bietet somit den Vorteil einer erhöhten Aufstellung, sodass das Produkt nach dem Trocknen direkt und kontaminationsfrei in Gebinde abgefüllt werden kann.
Komplette Trocknungslinien erhältlich
Andritz Separation bietet auch ganze Prozesslinien inklusive Vorentwässerungsstufe mittels Schälzentrifugen, Dekantern oder Filterpressen sowie Produkttransfer zum Chargentrockner inklusive der Trocknerperipherie an. Das Rührwerk der GHD-Helixtrockner eignet sich für alle Produktkonsistenzen, egal ob es sich um rieselfähige oder klebrige, pastöse Produkte wie auch um hochviskose Substanzen handelt. Aufgrund der hohen Flexibilität werden die Geräte auch gerne in Mehrproduktionsanlagen für häufig wechselnde Produkte eingesetzt. Die gesamte Linie kann optional mit einer Steuerung ausgestattet werden, die alle Prozessschritte steuert und überwacht sowie über eine Profibus-Verbindung mit dem Leitstand der Produktion kommuniziert.
Aufgrund der zertifizierten Sicherheits- und Inertisierungs-Maßnahmen sind der Einsatz von Lösemitteln im Apparat sowie die Aufstellung in einer Atex-Umgebung möglich.
Versuche und Auslegung
Versuche mit Kundenprodukten können auf den Technikumspilotanlagen in Deutschland, in den Niederlanden oder in den USA durchgeführt werden. Alternativ können die Pilotanlagen auch angemietet werden, um Versuche vor Ort zu realisieren.
Mithilfe von Machbarkeits- oder Auslegungsversuchen lassen sich Gewährleistungen über Prozessparameter, wie z. B. Trocknungszeit oder Endfeuchte für Neuapparate sowie Empfehlungen für die effektivsten Betriebsbedingungen und effizienteste Apparategröße abgeben. Die idealen Prozessbedingungen werden von den Andritz-Automatisierungs- und Inbetriebnahmeexperten während des Anfahrens der Anlage implementiert, um einen maximalen Kundennutzen sicherzustellen.
Halle 3A, Stand 246
www.prozesstechnik-online.deSuchwort: cav0416andritz
Karolin Schröder
Product & Sales Manager Dryers,
Andritz Gouda
Unsere Webinar-Empfehlung
Die Websession „Wasserstoff in der Chemie – Anlagen, Komponenten, Dienstleistungen“ (hier als Webcast abrufbar) zeigt technische Lösungen auf, die die Herstellung und Handhabung von Wasserstoff in der chemischen Industrie sicher machen und wirtschaftlich gestalten.
Ob effizienter…
Teilen:
