Mikrofiltrationsmembranen werden seit vielen Jahren in Crossflow-Verfahren zur Abtrennung von Molekülen oder Partikeln unterschiedlicher Grösse eingesetzt. Die Verwendung neuer Materialien bzw. deren Verarbeitung erschließen zusätzliche Einsatzgebiete, die man vor kurzem noch nicht für möglich gehalten hat.
René Danziger
Die RoTrac Kapillarporen-Membranen werden durch ein zweistufiges Verfahren hergestellt: Zunächst wird eine hochreißfeste Polyesterfolie mit Edelgasionen beschossen. Beim anschließenden Ätzvorgang bilden sich definierte Poren aus. Die so erzeugten zylindrischen Poren weisen, je nach Anwenderwunsch, einen Durchmesser von 0,03 bis 10 mm auf. Außerdem kann die Porendichte, d. h. die Anzahl von Poren pro Flächeneinheit, entsprechend den Bedürfnissen gewählt werden. An der Oberfläche sichtbare Mehrfachporen teilen sich im Innern der Membran wieder in einzelne Porenkanäle auf. Dadurch ist gewährleistet, dass alle Poren den gleichen Durchmesser haben. Die Membranen weisen hydrophile Eigenschaften auf und benötigen keine Behandlung mit Benetzungslösungen. Für spezielle Anwendungen wird die Membran hydrophobiert, so dass sich Wasser und andere Flüssigkeiten zuverlässig zurückhalten lassen.
Traditionell werden die Membranen mit einer Filmdicke von 23 mm zwecks Erhöhung der mechanischen Festigkeit mit einem Vlies aus Polyester bzw. Polypropylen laminiert. Auch die unlaminierte Ausführung findet man in den klassischen Anwendungen eines Analytiklabors in der Chemie und im Bereich Life Science.
Praktische Vorteile
Die Membran besteht aus einem homogenen Polymerfilm, der keine schwammartige Struktur aufweist. Dadurch erreicht man nicht nur einen einheitlichen Porendurchmesser (Streuung 610%), sondern auch eine glatte Oberfläche. Die chemische und thermische Beständigkeit der Membran entspricht den Werten von Polyesterterephthalat. Grundsätzlich können die Membranen als Rollenware, als Klebepads mit frei wählbarer Geometrie, als Ronden für den Laborbereich oder bereits an thermoplastische Elastomere angespritzt geliefert werden. Zusätzlich lässt sich die Membran mit den unterschiedlichsten Verfahren verschweißen.
In der Prozesstechnik wurde die Membran für viele Anwendungen getestet und wird teilweise seit mehreren Jahren in patentierten Permax-Modulen mit einer Membranfläche von je 7 m2 erfolgreich eingesetzt.
Neue Anwendungsbereiche
Oxyphen ist es jetzt gelungen, eine Membran mit einer Filmdicke von 36 mm herzustellen. Dadurch erübrigt sich für ausgewählte Anwendungen eine Vliesverstärkung. Außerdem ist die Membran peelfähig, d. h. mit einer Abziehfolie ausrüstbar. Somit eröffnet sich die Möglichkeit neuer Anwendungen auch in Bereichen, bei denen es um Membranflächen von nur einigen Quadratzentimetern geht. Nicht nur für den Rückhalt, sondern auch für die Abgabe von Substanzen eignet sich OxyPerm bestens, insbesondere wenn die Freisetzung in einer kontrollierten Form erfolgen soll.
Die unterschiedlichen Dosierungsmöglichkeiten eines Produktes werden durch die Wahl des Porendurchmessers und der Porendichte erreicht. Beide Parameter lassen sich unabhängig voneinander bei der Membran-Fabrikation einstellen. Je nach Anwendungsfall, der eine Abgabe innerhalb von Stunden, Tagen oder Monate verlangt, wird die Membran so gestaltet, dass man eine lineare, kumulierte Wirkstoffabgabe erreicht (Abb.). Wichtig ist, dass die Abgabe erst dann eintritt, wenn sie benötigt wird. Hier macht sich die Peelfähigkeit bemerkbar.
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