Siemens baut Prozessautomatisierung aus
„Siemens wird seine Aktivitäten zur internationalen Verstärkung in der Prozessautomatisierung weiter fortsetzen“, erklärte Dr. Klaus Wucherer, Bereichsvorstand Automatisierungs- und Antriebstechnik (A&D) anlässlich einer internationalen Fachpressekonferenz am 16. Februar 2000 in Frankfurt. Dr. Wucherer sieht in diesem Bereich, in dem Siemens derzeit erst einen Marktanteil von knapp vier Prozent besitzt, einen deutlichen Nachholbedarf. „Technologisch“, betont Wucherer, „haben wir hierfür bereits die richtige Voraussetzung. Unser Prozessleitsystem PCS 7, das sowohl für die Fertigungs- als auch für die Prozessindustrie konzipiert ist, ist eines der besten weltweit, basiert auf Simatic-Standardkomponenten und bietet wirtschaftliche Vorteile von den Anschaffungskosten über den gesamten Lebenszyklus einer Anlage.
Ein weiteres Wachstum erhofft sich Siemens durch den Zukauf bedeutender Anbieter auf dem Gebiet der Prozessmesstechnik. Hierzu gehören zunächst die beabsichtigten Übernahmen der Moore Products Corp., des kanadischen Unternehmens Milltronics Ltd. und von Teilen der Turbo-Werk Messtechnik GmbH in Köln.
Mit den Gesellschaftern und Großaktionären der Moore Products Corporation wurde eine Vereinbarung mit dem Ziel des Kaufs von Moore geschlossen. Das Unternehmen ist mit einem Jahresumsatz von rund 166 Mio. Euro im Jahr 1998 und rund 1200 Mitarbeitern eines der in den USA führenden Unternehmen bei Leittechnik-Systemen und Geräten auf dem Gebiet der Prozessautomatisierung. Turbo-Werk Messtechnik ist mit einem Geschäftsvolumen von rund 6,65 Mio. Euro besonders stark auf dem Gebiet der Durchflussmesstechnik nach dem magnetisch-induktiven Prinzip.
Die beabsichtigte Übernahme des kanadischen Unternehmens Milltronics Ltd., nach eigenen Angaben mit einem Jahresumsatz von 80 Mio. Euro Weltmarktführer auf dem Gebiet der Ultraschall-Füllstandmesstechnik, dient der Erweiterung des Produktspektrums für die Füllstandmessung. Der Bereich A&D plant den Ausbau von Milltronics zu einer eigenen Geschäftseinheit innerhalb seines Geschäftsgebiets Prozessautomatisierung und -instrumente. Diese neue Geschäftseinheit soll die weltweite Verantwortung für Vertrieb, Entwicklung und Fertigung von Geräten für die Füllstandmessung in der Prozessindustrie übernehmen. Der Bereich A&D erwartet dadurch deutliche Synergien durch Einsparungen bei Forschungs- und Entwicklungskosten und durch die Erschließung zusätzlicher Vertriebswege.
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