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Verteilen ohne Vermischen

Zentralrohrverteiler schafft eine saubere Verbindung zu Verbrauchern
Verteilen ohne Vermischen

Bei Produktions- und Abfüllvorgängen ist ein Transport von Vor- und Fertigprodukten sowie Zusatzstoffen aus den Lagerbehältern zum jeweiligen Verbraucher erforderlich. Mit dem Zentralrohrverteiler lassen sich flüssige und pastöse Medien den einzelnen Prozessen getrennt zuführen.

Hans-Werner Junker

Ausgangspunkt der Förderung sind unterschiedliche Lagerbehälter, aus denen das Produkt einem Verbraucher zuzuführen ist. Verbraucher sind Mischbehälter, Waagen, Zähler, Verlade- und Abfülleinrichtungen. Der Transport der einzelnen Produkte zum jeweiligen Verteiler über eine individuelle Rohrleitung ist aus räumlichen Gründen meist nur mit hohem Aufwand lösbar. Bei den häufig eingesetzten Verteilersystemen mit kuppelbaren Schläuchen werden die Einsatzprodukte über feste Rohrleitungen vom Vorrat zu einem zentralen Verteilerpunkt gebracht. Dort sind auch die Leitungen der Verbraucher angeschlossen. Die individuellen Verbindungen werden manuell mit Schläuchen hergestellt (Abb. 1). Diese Verteilersysteme mit 100 und mehr Schläuchen stellen für den Betrieb sowohl ein Sicherheitsrisiko als auch ein Qualitätsrisiko dar. Die Handhabung der Schläuche und die Kontrolle der richtigen Schlauchverbindung sind oft problematisch.
Fest installiertes Verteilersystem
Beim Zentralrohrverteiler (Abb. 2) sind die herkömmlichen Produktverteilersysteme durch ein leicht zu kontrollierendes, fest installiertes Verteilersystem ersetzt. Das Herzstück der Anlage ist ein molchbares Zentralverteilerrohr. Aus dem Lagerbehälter wird das Produkt dem Zentralverteilerrohr über feste Leitungen zugeführt und von dort ebenfalls über feste Rohrverbindungen vermischungsfrei an den Verbraucher weitergegeben. Die Nennweite des Zentralverteilerrohres ist entsprechend der zu verarbeitenden Menge und der Viskosität oder Pastösität der zu verpumpenden Produkte ausgelegt. Ein modifizierter Kugelhahn gewährleistet die vermischungsfreie Weiterleitung der ankommenden und abgehenden Produkte aus dem Zentralverteilerrohr. Die Kugel ist auf den Durchmesser des Rohres ausgeschliffen und abgedichtet. Diese Konstruktion erlaubt es, das Zentralverteilerrohr trotz einer Vielzahl von zu- und abgehenden Leitungen bei Produktwechsel vollständig durch Molchen zu reinigen.
Pilotleitung steuert Molch
Zur Steuerung des permanent vorhandenen Molches wird von der produktführenden Leitung vor dem Kugelhahn eine Leitung kleineren Durchmessers – die Pilotleitung – abgezweigt und an das Kopfende des Zentralrohrverteilers angeschlossen. Für die Übergabe eines Produktes an den Verbraucher ist das manuelle Herstellen einer Verbindung nicht mehr erforderlich. Eine Produktvermischung erfolgt lediglich im Bereich der Pilotleitung. Die Vermischung bei einem Verteiler mit 25 Anschlüssen beträgt maximal 0,1 bis 1 l in Abhängigkeit von der Viskosität und der konstruktiven Ausführung. Die modulare Bauweise des Zentralrohrverteilers erlaubt den Anschluß beliebig vieler Vorratsquellen und Verbraucher bei geringem Platzbedarf. Der universelle Verteiler eignet sich beispielsweise zur Befüllung und Entnahme von Produkten aus Tanks sowie für die Abfüllung von Produkten in Gebinde.
Flüssigkeiten luftfrei fördern
Bei der Zuführung eines Produktes zum Verbraucher (Abb. 3) öffnet sich zuerst das Pilotventil. Der Molch, der sich am Kopfende des Verteilers befindet, wird durch das Produkt aus der Pilotleitung im Zentralrohrverteiler vorgeschoben. Passiert der Molch den geschlossenen Kugelhahn, öffnet sich dieser und das Produkt drückt mit voller Leistung den Molch zum Fußende des Zentralrohrverteilers. Nachdem die gewünschte Produktmenge durch das System luftfrei gefördert wurde, schließt sich die Armatur am Fußende und der Zentralrohrverteiler wird leergefahren. Dazu schiebt man den Molch mit Druckluft zum Kopfende des Zentralrohrverteilers zurück. Zu Beginn des Zurückmolchens sind der Kugelhahn und das Pilotventil noch geöffnet. Erreicht der Molch einen definierten Punkt im Zentralverteilerrohr, schließt sich der Kugelhahn. Das Pilotventil bleibt weiter geöffnet. Ist der Molch am Ende des Zentralrohrverteilers angelangt, schließt sich das Pilotventil. Der Zentralrohrverteiler wird am Fußende entlüftet, und die nächste Verpumpung kann durchgeführt werden. Das Zentralrohrverteilersystem läßt sich von Hand oder vollautomatisch betreiben. Über eine entsprechende SPS-Steuerung kann der gesamte Vorgang der Produktabnahme vom Vorrat und die Abgabe an den Verbraucher automatisch gefahren werden.
Weitere Informationen cav-232
Die Vorzügeauf einen Blick
• Der modifizierte Kugelhahn gibt das Rohr im abgesperrten Zustand zu 100% frei.
• Der Zentralrohrverteiler ist bei Produktwechsel mit einem Molch vollständig reinigbar.
• Die spezielle Anordnung des Anschlusses für mehrere Pilotleitungen am Kopfende des Zentralrohrverteilers verhindert ein Vermischen der Produkte.
• Die modulare Bauweise ermöglicht beliebig viele Anschlußmöglichkeit von Vorratsquellen und Verbrauchern.
• Der Zentralrohrverteiler mit geringem Platzbedarf ist universell einsetzbar.
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