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Vom Contracting gelöst

Sasol reduziert Kosten durch Druckluftversorgung über eigene Kompressoren
Vom Contracting gelöst

Contracting gilt heute als Energie- und Betriebskosten sparende Alternative zur eigenen Kompressorstation. Doch auch umgekehrt kann es sich lohnen – weg vom externen Dienstleister, wieder hin zur eigenen Druckluftstation. Das zeigt sich am Beispiel der Sasol Germany GmbH in Herne, die auf diese Weise ihre Druckluftkosten drastisch reduzieren konnte.

Das Contracting bei Sasol hatte seine Wurzeln in der Historie des Standorts, an dem die ehemalige Hüls AG einst drei Werke betrieb. Früher wurden alle drei Werke vom Contractor versorgt, der dafür eine Station für Druckluft und Stickstoff unterhielt. Gegen Ende der Vertragslaufzeit kristallisierte sich für Sasol als kostengünstiger heraus, die Druckluft selbst zu erzeugen. Für die Planung der eigenen Druckluftversorgung nahm Sasol die Hilfe eines Ingenieurbüros in Anspruch. Um die Beschaffung der Kompressoren und den Aufbau der Druckluftstation aber kümmerte sich das Unternehmen selbst. Bei der Installation der neuen Druckluftversogung war die bestehende Luftverteilung nur für die Einspeisung leicht zu modifizieren. Leckagen gibt es „überhaupt nicht“, betont Betriebsleiter Dipl.-Ing. Klaus Eckert stolz. „Bei uns findet man keine dampfenden oder zischenden Rohrleitungen. Das System war und ist in einem Topzustand.“ Den überwiegenden Teil (80 bis 85 %) der Druckluft verschlingen Produktionsanlagen, Stellantriebe und pneumatische Regler als Mess- und Regelungsluft. 15 % der Druckluft gehen in die Stickstoffgewinnung per Membrantechnologie.

Ölfrei und trocken
In punkto Qualität hat die Druckluft bei Sasol vor allem zwei Forderungen zu genügen: Ölfrei muss sie sein und trocken (Drucktaupunkt -30 °C). Darum, so der Betriebsleiter, sei bis zur Angebotsreife ausschließlich mit Herstellern trockenlaufender Kompressoren auf dem deutschen Markt verhandelt worden. „Schließlich sind wir bei Atlas Copco gelandet, denn die haben ein umfassendes Know-how mit ölfreien Maschinen“, sagt Klaus Eckert. Entscheidend für die letztlich ausgewählten Kompressoren der ZR-Bauart sei nicht zuletzt auch deren Energie und Platz sparendes Konzept der Drucklufttrocknung gewesen. Systemintegrierte MD-Adsorptionstrocker nutzen die Abwärme der Kompressoren zur Regeneration des Trocknungsmittels. Deshalb genügen ihnen 120 W, um auf Drucktaupunkte bis -30 °C zu kommen.
Im August letzten Jahres, einen Monat vor Auslaufen des Versorgungsvertrags, ging die eigene Druckluftzentrale in Betrieb. Darin arbeiten drei wassergekühlte ölfrei verdichtende Schraubenkompressoren. Zwei Kompressoren der Bauart ZR 145 sind Vollast/Leerlauf-geregelt, ein ZR 160 VSD-Kompressor ist drehzahlgeregelt. Der drehzahlgeregelte Kompressor fängt mit einem Regelbereich von 30 bis 100 % seiner Kapazität die Spitzenlasten ab. Herzstücke jedes Z-Kompressors sind zwei ölfrei verdichtende Schraubenelemente. Hinter jedem der drei Kompressoren steht ein MD-Trockner. Die Grundlast fährt immer einer der beiden ZR-145-Kompressoren mit einer Kapazität von 387 l/s bei 7,5 bar Überdruck im Wechsel, während der andere die Stand-by-Rolle übernimmt. Diese Reserve ist nötig. Denn wenn die Druckluft ausfiele, stünde das ganze Werk still.
Kein Leerlauf
Für die Spitzenlasten ist die VSD-Maschine zuständig, die stufenlos 116 bis 418 l/s liefern kann, ohne energievergeudende Leerlaufzeiten. Auch sorgt der VSD-Kompressor mit seiner reaktionschnellen Drehzahlregelung dafür, dass der verlangte Netzüberdruck von 6 bar innerhalb einer Bandbreite von ±0,1 bar konstant bleibt. Die neue Druckluft- bzw. Stickstoffanlage ist ein Erfolg für Sasol: „Wir machen heute sowohl Druckluft als auch Stickstoff preiswerter als der Contractor früher“, freut sich der Betriebsleiter. Die Kompressoren sind per Modbus an den zentralen Leitstand des Werks angebunden, von dem aus alle Produktionsanlagen ferngesteuert und -überwacht werden.
cav 403

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