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Wachstums entkoppeln vom Ressourcenverbrauch

Deutsches Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess)
Wachstums entkoppeln vom Ressourcenverbrauch

Wachstums entkoppeln vom Ressourcenverbrauch
Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess beschreibt im Kern neue Handlungsansätze, Maßnahmen und Beispiele zur Steigerung der Ressourceneffizienz. (Bild: Sergiy Serdyuk - Fotolia.com)
Das Bundeskabinett hat das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) beschlossen. Ziel des Programms ist es, durch Marktanreize, Forschung und Innovation und durch Beratung die Rohstroffproduktivität der deutschen Wirtschaft, das heißt, die immer stärkere Entkopplung des Wachstums vom Ressourcenverbrauch, kontinuierlich weiter zu steigern. Mit ProgRess legt die Bundesregierung erstmals ein umfassendes Programm zur nachhaltigen Nutzung von Rohstoffen vor.

Weltweit wurden im Jahr 2009 über 68 Mrd. Tonnen Rohstoffe eingesetzt, rund ein Drittel mehr als im Jahr 2000 und etwa doppelt so viel wie Ende der 1970er Jahre. Ein Trend, der sich fortsetzen wird: Bis zum Jahr 2050 soll die Weltbevölkerung Prognosen zufolge auf über 9 Milliarden Menschen wachsen. Die Schwellenländer verzeichnen ein rasantes Wirtschafts-wachstum. Deshalb nimmt die Nachfrage nach Rohstoffen auch weiterhin deutlich zu.

Bundesumweltminister Röttgen bezeichnete das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm (ProgRess) als einen „Masterplan für nachhaltiges Wachstum“. Die effiziente Nutzung endlicher Ressourcen sei „eine der größten ökonomischen, ökologischen und sozialen Herausforderungen unserer Zeit“ und eine „Schlüsselkompetenz zukunftsfähiger Gesellschaften“. Sie begrenze Umweltbelastungen, stärke die globale Wettbewerbsfähigkeit und schaffe qualifizierte neue Arbeitsplätze: „Deutschland hat die besten Voraussetzungen, beim notwendigen globalen Wandel zu einer ressourceneffizienten Wirtschaftsweise voranzugehen und eine Vorreiterrolle zu übernehmen. Wir wollen zeigen, wie die Ressourceneffizienz in einem hochentwickelten Industrieland ohne Wohlstandseinbußen gesteigert und gleichzeitig der Verbrauch von Rohstoffen gesenkt werden kann“.
Gesamte Wertschöpfungskette betrachtet
ProgRess beschreibt im Kern neue Handlungsansätze, Maßnahmen und Beispiele zur Steigerung der Ressourceneffizienz. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette betrachtet: Es geht darum, eine nachhaltige Rohstoffversorgung zu sichern, Ressourceneffizienz in der Produktion zu steigern, Konsum ressourceneffizienter gestalten, eine ressourceneffiziente Kreislaufwirtschaft auszubauen sowie übergreifende Instrumente zu nutzen. Dabei setzt es auch auf die Stärkung freiwilliger Maßnahmen und Initiativen in Wirtschaft und Gesellschaft. Beispiele sind der Ausbau der Effizienzberatung für kleine und mittlere Unternehmen, die Unterstützung von Umweltmanagementsystemen, die vermehrte Berücksichtigung von Ressourcenaspekten in Normungsprozessen, die verstärkte Ausrichtung der öffentlichen Beschaffung an der Nutzung ressourceneffizienter Produkte und Dienstleistungen, die Stärkung freiwilliger Produktkennzeichen und Zertifizierungssysteme, der Ausbau der Kreislaufwirtschaft sowie die Verstärkung von Technologie- und Wissenstransfer in Entwicklungs- und Schwellenländer.
Zusammenspiel mit früheren Aktivitäten
Bereits 2002 hat die Bundesregierung in ihrer Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie das Ziel verankert, Deutschlands Rohstoffproduktivität bis 2020 gegenüber 1994 zu verdoppeln. Mit diesem Ziel ist Deutschland international Vorreiter. In der Rohstoffstrategie vom 20. Oktober 2010 wurde beschlossen, ein Ressourceneffizienzprogramm zu entwickeln, um dieses Ziel umzusetzen. ProgRess zeigt nicht nur auf, was die Bundesregierung unternimmt, damit Deutschland ressourceneffizienter wird. Auch 14 Länder und 23 Verbände und Einrichtungen stellen in einem Anhang beispielhaft ihre eigenen Aktivitäten zur Ressourceneffizienz dar.
Die Bundesregierung greift mit ProgRess auch europäische und internationale Impulse auf: Die EU-Kommission hat eine der sieben Leitinitiativen der „Europa 2020“- Strategie dem Ziel eines Ressourcen schonenden Europa gewidmet und dies im September 2011 mit einem konkreten Fahrplan unterlegt. Das Internationale Ressourcen-Panel der Vereinten Nationen hat 2011 einen Bericht zur Entkopplung von Ressourcennutzung und Wirtschaftswachstum veröffentlicht. Ressourceneffizienz wird auch beim Gipfel der Vereinten Nationen „Rio plus 20“ in Rio de Janeiro im Juni 2012 ein wichtiges Thema sein.
Das Deutsche Ressourceneffizienzprogramm ProgRess steht unter www.bmu.de zum Download bereit.
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