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Wacker sieht sich mit seiner Strategie gut gerüstet

Umsatz von 10 Mrd. Euro bis 2030 angepeilt
Wacker sieht sich mit seiner Strategie gut gerüstet

Die richtige Strategie ist entscheidend für den langfristigen Erfolg. Ein Satz, der so auch für Wacker gilt. Das Chemieunternehmen stellte im Rahmen einer Pressekonferenz seine Strategie für die kommenden Jahre bis 2030 vor. Dabei stehen schnelleres Wachstum, höhere Profitabilität und erhöhte Widerstandsfähigkeit in Zeiten des ständigen Wandels im Mittelpunkt der neuen Unternehmensstrategie.

Dr. Martina Schulze-Adams, Leiterin Unternehmensentwicklung bei Wacker, formulierte die Ziele des Unternehmens: „Künftig soll das Umsatzwachstum durch höhere Volumina und einen besseren Produktmix das 1,5- bis 2-fache der historischen Rate von 4 bis 5 % pro Jahr betragen.“ Wacker will im Jahr 2030 einen Umsatz von über 10 Mrd. Euro erreichen. „Zugleich wollen wir unsere Ertragskraft stärken“, so Schulze-Adams. Bis zum Ende des Jahrzehnts strebt Wacker eine Ebitda-Marge von über 20 % an. Beim ROCE (Return on Capital Employed) will das Unternehmen das Zweifache seiner Kapitalkosten verdienen. Um diese Ziele zu erreichen, wird Wacker in den nächsten Jahren verstärkt in den Ausbau seiner Kapazitäten investieren. Wachstum und Nachhaltigkeit gehen dabei Hand in Hand. Bereits heute tragen zwei Drittel des Produktportfolios von Wacker zu nachhaltigen Lösungen bei. „Durch die steigende Nachfrage in diesem Bereich ergeben sich zusätzliche Wachstumschancen, die wir konsequent nutzen wollen“, sagt Schulze-Adams. Wacker arbeitet auch daran, den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern.

Strategie in den einzelnen Geschäftsbereichen

In den beiden Chemiebereichen Wacker Silicones und Wacker Polymers lag die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate bisher zwischen vier und fünf Prozent. In Zukunft soll dieses Wachstum um den Faktor 1,5 bis 2 höher ausfallen. Zugleich soll die Rentabilität bis 2030 über 20 % liegen. Das bisherige Ziel für die Chemiesparten lag bei 16 %. Um das Wachstum bei Spezialitäten zu intensivieren, werden die Kapazitäten in den Regionen und Märkten vor Ort bei den Kunden ausgebaut: Die Investitionen sollen auf über 400 Mio. Euro jährlich verdoppelt werden.

Wacker Silicones setzt verstärkt auf Kundennähe in den Regionen. Unterstrichen wird diese Strategie durch die Beteiligung an dem chinesischen Spezialsilanhersteller Sico Performance Material. Wacker hat 60 % der Anteile an dem Spezialsilanhersteller erworben. Mit dem neuen Werk in Panagarh (Indien), das auf Silicon-Endprodukte spezialisiert ist, baut der Geschäftsbereich seine Marktführerschaft in Indien weiter aus. Weitere neue Kapazitäten für Spezialitäten sollen in Charleston, Tennessee (USA), entstehen.

Wacker Polymers wird seine Kapazitäten in Europa und Asien in den kommenden Jahren deutlich ausbauen – bis 2030 sollen sie verdoppelt werden. Das Portfolio für nachhaltige Produktlösungen wird erweitert, unter anderem auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Gleiches gilt für kundenspezifische Lösungen.

Biologika wichtige Säule

Wacker Biosolutions soll bis 2030 in neue Dimensionen wachsen. Bis dahin will der Geschäftsbereich durch organisches Wachstum und gezielte Akquisitionen einen Umsatz von rund 1 Mrd. Euro erwirtschaften, die Ebitda-Marge soll rund 25 % erreichen. Eine Säule dieser Strategie sind Biologika – insbesondere fortschrittliche Arzneimittel. Die zweite Säule ist die fermentative Herstellung von Inhaltsstoffen für Nahrungsergänzungsmittel auf der Basis nachwachsender Rohstoffe. Geplant ist, das Produktportfolio des Geschäftsbereichs durch interne Innovationen, Partnerschaften und weitere Übernahmen zu erweitern. Die jährlichen Investitionsausgaben sollen 80 Mio. Euro übersteigen.

2030 soll die Ebitda-Marge von Wacker Polysilicon über der 30-%-Marke liegen. Der Geschäftsbereich will sein Halbleitergeschäft weiter stärken. Der Anteil von Reinstsilizium in Elektronikqualität an der Gesamtproduktion des Geschäftsbereichs wird weiter steigen. Die Investitionsausgaben sollen jährlich rund 100 Mio. Euro erreichen.

Wachstum und Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand

Nachhaltigkeit ist ein integraler Bestandteil der Konzernstrategie. Die chemische Industrie kann auf zweierlei Weise zur Verringerung der weltweiten CO2-Emissionen beitragen: Erstens, indem sie daran arbeitet, ihre eigenen Prozesse so umzustellen, dass sie eine Netto-Null-Produktion erreichen. Zweitens verfügt die chemische Industrie über ein breites Spektrum an Innovationen und Technologien, die dazu beitragen, die CO2-Emissionen anderer Industrien zu reduzieren.

Diese beiden Dimensionen einer Netto-CO2-Bilanz gelten auch für Wacker: Das Unternehmen arbeitet daran, seinen eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern, und unterstützt gleichzeitig mit seinen Produkten seine Kunden bei der Markteinführung von Lösungen, die das Klima schützen und Ressourcen schonen. Zwei Drittel des Produktportfolios von Wacker tragen bereits zu nachhaltigen Lösungen bei. „Durch die steigende Nachfrage in diesem Bereich ergeben sich zusätzliche Wachstumschancen, die wir effektiv nutzen wollen“, sagt Schulze-Adams. Wacker überprüft auch seine eigenen Prozesse unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und hat konkrete Nachhaltigkeitsziele bis 2030 definiert, die im Dezember 2021 veröffentlicht wurden. Das Hauptziel ist die Halbierung der absoluten Treibhausgasemissionen (Scope 1 und 2) bis 2030, absolut und unabhängig vom Mengenwachstum. Darüber hinaus sollen die Treibhausgasemissionen in der Lieferkette, die in Bezug auf Wacker vorgelagert sind, bis 2030 um 25 % reduziert werden (Scope 3, Kategorien 1 und 3). Das Ziel von Wacker ist es, bis zum Jahr 2045 eine Netto-Null-Bilanz zu erreichen. Im Jahr 2022 ist Wacker seinen Zielen für eine nachhaltige Entwicklung bereits einen entscheidenden Schritt nähergekommen. So hat das Unternehmen bereits seine Treibhausgase um 11 % reduziert. Derzeit erfüllen rund 90 % der Produkte von Wacker definierte Nachhaltigkeitskriterien. Das Ziel sind 100 Prozent bis 2030.

Mehr Frauen und mehr Internationalität im Management

Neben der Nachhaltigkeit ist der Bereich Diversity ein weiterer Baustein in der Unternehmensstrategie. Erklärtes Ziel ist es, die Vielfalt im Konzern zu stärken. Konkret soll im Jahr 2030 jede dritte Führungsposition mit einer Frau besetzt sein. Jede zweite Führungsposition bei Wacker wird in den Regionen – also außerhalb Deutschlands – angesiedelt sein. Zum Vergleich: Im Jahr 2022 sind knapp über 20 % der Führungspositionen mit Frauen besetzt, rund 30 % der Führungspositionen sind in den Regionen angesiedelt. (br)

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