Kommt es auf hohe Genauigkeit bei der pH-Messung an, lässt sich der Einsatz von wartungsintensiven Glaselektroden mit Flüssigelektrolyt und einem entsprechend an die Prozessbedingungen angepassten Membranglas kaum vermeiden. Demgegenüber sind gel- und polymergefüllte pH-Elektroden praktisch wartungsfrei und haben eine lange Lebensdauer. Die Geräte der Baureihe InPro 3250 vereinen jetzt die Genauigkeit einer Flüssigelektrode mit dem geringen Wartungsaufwand einer Gelelektrode.
Karsten Klein
Die pH-Elektrode InPro 3250 ist eine kombinierte pH-Einstabmesskette mit integriertem Temperaturfühler und einer Platinhilfselektrode. Mit diesem Multifunktionssensor können pH-Wert, Redox-Potential und Temperatur gleichzeitig gemessen werden. Die Funktionstüchtigkeit der pH-Elektrode lässt sich dabei anhand der Bezugselektrodenimpedanz online überwachen und Erdungsprobleme der Anlage bzw. des Messmediums können einfach behoben werden.
Elektrodenaufbau
Die InPro 3250 ist eine pH-Einstabmesskette mit Argenthal-Bezugssystem (Ag/AgCl-Ableitung) und Silberionensperre, unter Druck stehendem Flüssigelektrolyt, alkali- und temperaturbeständigem HA-Membranglas, integriertem Temperaturfühler und einer Platinhilfselektrode. Für pH-Messungen bei tiefen Temperaturen steht eine Variante mit LoT-Glas (InPro 3251), für Messungen in flusssäurehaltigen Medien eine Variante mit HF-Glas (InPro 3252) zur Verfügung. Alle Elektroden sind mit der robusten staub- und wasserdichten VarioPin-Steckverbindung in IP 68 ausgestattet. Sie enthält mit 8 Pins die benötigte Anzahl elektrischer Kontakte für diesen Multifunktionssensor.
Die pH-Elektrode ist für den Einsatz unter rauen Prozessbedingungen in Rührkesseln, Behältern, offenen Becken und Rohrleitungen ausgelegt und liefert dank spezieller bewährter Glasmembranen in den verschiedenen Anwendungsbereichen chemischer Prozesse optimale Messleistungen.
Hohe Beständigkeit
Die Kombination aus innovativem Referenzsystem mit druckbeaufschlagtem Flüssigelektrolyt und Keramikdiaphragma mit Mikroporen ermöglicht Messungen bis zu einem Überdruck von 4 bar und verhindert das Eindringen von Prozessmedium. Außerdem sorgt der permanente Innendruck für einen stetigen Ausfluss geringster Mengen an Elektrolyt und somit für die kontinuierliche Reinigung des Diaphragmas. Die in der Praxis häufig durch eine Verschmutzung des Diaphragmas verursachten Probleme der Diffusionsspannung bei der pH-Messung werden so minimiert und gleichzeitig eine hohe Genauigkeit über eine lange Betriebsdauer der Elektrode erreicht. Der Flüssigelektrolyt besitzt im Vergleich zum Gelelektrolyt eine konstante Viskosität. Daraus resultiert eine gleich bleibende Messleistung über die gesamte Lebensdauer der Elektrode.
Kontaminationen und Verstopfungen des Diaphragmas mit Silbersulfid bei Messungen in sulfid- und aminosäurehaltigen Medien werden durch die Silberionensperre vermieden. Für die automatische Temperaturkompensation der pH-Messung ist der InPro 3250 serienmäßig mit einem Pt100- bzw. Pt1000-Fühler ausgestattet. Messstörungen durch Erdpotenziale, die meist auf eine unzureichende Erdung des Messmediums zurückzuführen sind, können mit der Option Solution Ground (InPro 3250SG) vermieden werden. Die Erdung erfolgt über den entsprechenden Kontakt des Transmitters.
Geeignete pH-Transmitter
Um die Funktionen des InPro 3250 voll nutzen zu können, ist ein pH-Transmitter mit parallelen Eingängen für pH-Wert, Redox-Spannung und Temperatur nötig. Mit Hilfe der Sensocheck-Funktion ist die Überwachung der Glas- und Bezugselektrodenimpendanz möglich. Mettler Toledo bietet mit den Transmittern pH2100e, pH2220x und M700 drei Geräte, die einen großen Funktionsumfang aufweisen und aufgrund der einfachen Menüführung leicht zu bedienen sind. Alle drei Modelle sind auch als eigensichere Geräte mit entsprechender Atex-Zertifizierung erhältlich. Sie können in Ex-Zonen 1 und 2 eingesetzt werden.
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