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„Wir bleiben in Asien“

Trotz Wirtschaftskrise hält Asea Brown Boveri (ABB) am Standort Asien fest
„Wir bleiben in Asien“

"Wir bleiben in Asien"
Dr. Horst Dietz, Vorstandsvorsitzender der ABB Deutschland, Mannheim: Unter dem Motto "Follow me" rief Dietz die anwesenden Vertreter der chemischen und pharmazeutischen Chemie auf, jetzt in Asien zu investieren
Die Asienkrise hat die Weltwirtschaft heftig durcheinandergewirbelt. Vor allem Unternehmen wie die ABB mit zahlreichen Standorten im Fernen Osten müssen sich mit den Gegebenheiten auseinandersetzen. Auf der zweitägigen Veranstaltung „Asien Initiative“ informierte das Unternehmen über den Standort Asien und dessen Zukunft.

Mit diesen Worten „ABB glaubt an Asien und bleibt in Asien“ eröffnete Dr. Klaus-Jürgen Wilhelm, Leiter der Abteilung Export Marketing, die zweitägige Veranstaltung „Asien Initiative für die chemische und pharmazeutische Industrie“ der ABB. Sinn und Zweck der Veranstaltung mit mehr als 25 Unternehmen der chemisch-pharmazeutischen Industrie war die Erörterung der momentanen Standortfaktoren im Fernen Osten, das Erarbeiten der lokalen und globalen Zusammenhänge und – last but not least – die Förderung des Dialogs zwischen Ausrüstern und der chemischen Industrie.

Bleibt die asiatische Wirtschaft in der Krise? Wird China stabil bleiben? Welche Chancen hat die deutsche chemische und pharmazeutische Industrie im Fernen Osten? Diese Fragen beschäftigen seit mehr als einem Jahr viele deutsche Vorstandsetagen. Auch und gerade bei der ABB stehen diese Fragen in unmittelbarem Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Situation des Unternehmens. So haben Verzögerungen bei zwei Kraftwerksaufträgen in China und Indien ein tiefes Loch in den Auftragseingang 1998 gerissen. Als Gründe für die Verzögerung führte Dietz die Flutkatastrophe in China und die indischen Atomtests an. Diese Lücke hat ABB allerdings inzwischen kompensiert. Ein Großauftrag aus Saudi-Arabien mit einem Gesamtvolumen von 1,4 Mrd. DM – der Anteil von ABB Deutschland beträgt rund 600 Mio. DM – stopfte das Loch im Kraftwerksbereich. Trotz der Verzögerungen in Asien glaubt Dietz, daß die Chancen für deutsche Unternehmen in Fernost nach wie vor gut sind.
Prognosen sind nur schwer zu treffen
Über Dauer und Auswirkungen gehen die Prognosen allerdings weit auseinander. Ein Pauschalurteil ist aufgrund der unterschiedlichen Gegebenheiten in den einzelnen Ländern nicht zulässig. So sind die Tigerstaaten Indonesien, Thailand und Malaysia sowie Südkorea und Japan besonders stark betroffen. Weniger hart hat es die Philippinen und China erwischt. Zwar mußten auch dort die Wirtschaftsdaten nach unten korrigiert werden, einzelne Regionen wie Shanghai verzeichnen jedoch weiterhin nahezu ungebremst ein Wirtschaftswachstum von 10%. In jüngster Zeit zeigen – in diesem Punkt waren sich Referenten und Insider einig – vor allem Thailand und Korea erste Anzeichen der Erholung. Auch Joo-Chull Kim, Chef des Industriesegments von ABB Korea, ist fest davon überzeugt, „daß Korea die heutige Finanzkrise übersteht und die Wirtschaft in zwei bis drei Jahren wieder auf den ursprünglichen Wachstumskurs zurückkehren wird“.
Krise hat auch positiveSeiten
Allerdings werden der Markt und die Akteure nicht mehr die gleichen sein wie vor der Krise. Währungseinbußen von bis zu 80% verteuern die Importe der asiatischen Länder erheblich. Dies zwingt sowohl Unternehmen als auch Länder zu schmerzhaften Restrukturierungsmaßnahmen, wodurch der Arbeitsmarkt deutlich unter Druck gerät. „Nach einer solchen Roßkur“, so Dietz, „kommen allerdings auch die positiven Auswirkungen der Krise ans Tageslicht.“ Die Volkswirtschaften Asiens und die Unternehmen müssen noch stärker den marktwirtschaftlichen Prinzipien folgen, die Regierungen legen in ihrer Ausgabepolitik mehr Disziplin an den Tag. Unrentable Firmen und Banken verschwinden. Es findet also eine „Marktbereinigung“ statt. Somit dürfte die Krise langfristig zu einer Stärkung des asiatischen Wirtschaftsraumes führen, in dem bilanztechnisch gesunde Firmen den Ton angeben.
Chancen für deutsche Unternehmen
Aufgrund der gesunkenen Währungen ergeben sich in den einzelnen Ländern ganz neue Möglichkeiten. Die „normalisierten“ Aktienkurse eröffnen Spielräume für Akquisitionen. So gab es beispielsweise auf dem Immobilienmarkt eine spürbare Entlastung. „Die Kosten für Investitionen sind gesunken, und dies sollten wir nutzen“, lautete daher der Aufruf von Dietz an die Tagungsbesucher.
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