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Wirtschaftlich sanieren

Polyharnstoff-Beschichtung für schadhafte Schächte und Anlagen aus Beton
Wirtschaftlich sanieren

Abwasserkanäle, Biogasanlagen, Schachtbauwerke und Klärbecken sind gegen den Angriff organischer und anorganischer Verunreinigungen überhaupt nicht oder bestenfalls durch einen Epoxidharzfilm geschützt. Ebenso wie der Beton kann dieser aber weder der Ausdehnung bei Wärme noch der Komprimierung bei Kälte dauerhaft Elastizität entgegensetzen. Risse sind die Folge. Für nachhaltige Sanierungsmaßnahmen, auch bei schwieriger Bauwerksgeometrie, lässt sich das epros-SprayCoating-Verfahren einsetzen.

Umfangreiche Schäden in Bauwerken, industriellen Einrichtungen und in der Wasser- und Abwasserinfrastruktur können auch andere Ursachen haben. Absenkungen, Erschütterungen, Druckwasser oder korrodierte Materialien sind nur einige Beispiele. Häufig kommt es dabei zusätzlich zu erheblichen Leckagen. Nach Untersuchungen der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. versickerten 2004 in Deutschland durchschnittlich 15 bis 20 % der Abwässer im Erdreich. Bei Erdgas-führenden Stahlrohren verhält es sich ähnlich.

Trelleborg epros entwickelt und vertreibt schon seit über 15 Jahren effiziente Systeme zur grabenlosen Instandsetzung und Sanierung von infrastrukturellen Bauwerken. Herkömmliche Polyurethane boten oftmals langfristig keine befriedigende Lösung. Andere Materialien sind gefragt, beispielsweise Polyharnstoff. Das Material wurde in Amerika entwickelt und wird bereits weltweit eingesetzt. In Deutschland jedoch fehlen noch verbindliche Prüfnormen. Polyurea (Polyharnstoff) erzielte jedoch in ersten Feldversuchen bei Tiefbauprojekten der Öffentlichen Hand sehr gute Ergebnisse. Mit dem darauf basierenden epros-SprayCoating-Verfahren bietet Trelleborg epros eine qualitativ hochwertige und sehr wirtschaftliche Alternative zur Erneuerung. Das epros-SprayCoating-Verfahren ermöglicht die nachhaltige Schließung und weiträumige Versiegelung von korrodierten Oberflächen. Dazu wird eine lösemittelfreie, kalt aushärtende Zwei-Komponenten-Beschichtung mit dem speziellen Polyharnstoff eproCoat-SB oder eproCoat-SBA (antistatisch) aufgebracht. Eine extra beheizte Zweikomponenten-Heißspritzanlage verarbeitet die hochreaktiven Flüssigkomponenten. Selbst schwierige Bauwerksgeometrien sind durch die sehr günstigen Verarbeitungseigenschaften der Flüssigkomponenten einfach und komfortabel zu beschichten.
Die Komponenten werden in einem definierten Verhältnis (1:1, volumetrisch) gemischt und mittels Hochdruck auf die zu sanierenden Oberflächen aufgetragen. Sie reagieren innerhalb von wenigen Sekunden – und dies auch bei Temperaturen unter 0 °C. Ergebnis ist eine hochwiderstandsfähige, elastische, dichte und langlebige Beschichtung auf der Sanierungsfläche. Die porendichte Oberfläche verhindert einen Durchtritt von Feuchtigkeit und ist resistent gegenüber einer Vielzahl von Chemikalien, z. B. Kraftstoffen, Biodiesel, Heizöl EL sowie ungebrauchten und gebrauchten Verbrennungsmotorenölen. Die dauerhafte Überbrückung von Rissen bis 2 mm bietet optimale Prozesssicherheit. Prüfungen des MPA Karlsruhe bescheinigen sogar Rissüber- brückungen bis 10 mm. Dank der hohen Flächenleistung pro Stunde erfolgt die Beschichtung zudem äußerst effizient.
Vielfältig einsetzbar
Mit seinen besonderen Produkteigenschaften ergibt sich eine Fülle möglicher Einsatzbereiche, auch in der chemischen Industrie. Das SprayCoating-Verfahren mit eproCoat SB eignet sich für die Sanierung von Schächten, Klärbecken, Betonbauwerken, begehbaren Rohrsystemen, Tunneln und Stahlbauwerken sowie für Stahltanks. Das antistatische eproCoat SBA wird zur Vermeidung von Zündgefahren durch elektrostatische Aufladung im explosionsgefährdeten Umfeld, beispielsweise in petrochemischen Raffinerien, Wasch- und Reinigungsstationen, Ölpipelines, Tanktassen, Sicherheitsbehältern und Offshore-Plattformen zur Beschichtung eingesetzt.
Dank ihrer hohen Feuchtigkeitstoleranz können eproCoat-SB- und eproCoat-SBA-Beschichtungen selbst unter schwierigsten Bedingungen verwendet werden. Dabei haften sie auf fast jedem Untergrund wie Beton, Kunststoff, Ziegel, Metalle, Holz und sogar Pappe. Zur Vorbereitung wird zunächst die zu beschichtende Oberfläche mechanisch vorbehandelt und gesäubert, etwa mittels Sandstrahlen, Kugelstrahlen, Fräsen oder Abstemmen. Auch Wasserhochdruck-Strahlen ist möglich. Die Betonfeuchte sollte gemäß DIN 1046 in der Regel 4 % nicht überschreiten. Das Besondere bei eproCoat SB/SBA ist seine hohe Feuchtigkeitstoleranz, so dass im Allgemeinen eine Applikation auf Beton mit einem Feuchtanteil von bis zu 10 % möglich ist.
Danach gilt es, etwaige Infiltrationen zu stoppen und/oder Fehlstellen in der Betonoberfläche, z. B. tiefe Setzrisse, großflächige Auswaschungen, Abbrüche, Lunker oder Unebenheiten, zu beseitigen. Die Infiltrationsrisse werden gemäß ZTV Riss verpresst (Injektionsgele/Packer), die Fehlstellen mit Reprofilierungsmörtel (bestehend aus fünf Teilen Sand und einem Teil eproPrim E) gespachtelt und egalisiert. Hohlstellen in Ecken und Kanten können bei Bedarf ebenfalls mit Reprofilierungsmörtel ausgefüllt werden. Auf diesen Schritt kann aber in den meisten Fällen verzichtet werden, da die hohe Eigenelastizität des Beschichtungssystems die Zugspannungen ausgleichen kann.
Grundieren und Beschichten
Die Grundierung (das Primern) mit eproPrim E, einem lösemittelhaltigen Einkomponenten-Polyurethanharz, ist der nächste Schritt. Das Harz wirkt sowohl als Haftgrund bzw. Haftvermittler für die nachfolgende Deckbeschichtung als auch als Sperrschicht gegen Feuchtigkeit aus dem mineralischen Untergrund. Gleichzeitig wird mit dem Auftragen eine Verfestigung des Untergrundes und somit eine signifikante Verbesserung der Zugfestigkeit der Grundierung bzw. Haftfestigkeit der Deckbeschichtung erreicht. eproPrim E härtet in dünn aufgetragenen Schichten unter Abgabe der Lösemittel und vernetzt gleichzeitig durch Aufnahme der Feuchtigkeit aus der Luft und dem Untergrund. Dabei entsteht ein verschleißfester Film, der eine gute Durchhärtung, Schlagzähigkeit und Witterungsbeständigkeit aufweist.
Auf die Grundierung folgt die eigentliche Beschichtung – im Beispiel mit eproCoat-SB. Der spezielle Polyharnstoff eproCoat-SB wird mit einer Zweikomponenten-Heißspritzanlage aufgebracht. Bei dieser Anwendung handelt es sich um ein Heißspritzverfahren; die Vernetzung des Zweikomponenten-Systems an sich erfolgt jedoch kalthärtend. Das eproCoat-SB-Beschichtungssystem wird in einer Schichtdicke von minimal 1,5 mm, bei hoher mechanischer bzw. chemischer Belastung in einer Schichtdicke von 3,0 bis 4,0 mm oder mehr (bis zu 20 mm) aufgebracht, je nach Anwendungszweck. Es ist ein Einschichtsystem und wird in aufeinander folgenden Arbeitsgängen verarbeitet. Die Aufbringung der Beschichtung erfolgt frisch in frisch bis zur erforderlichen Schichtdicke. So sind nahtlose Verarbeitungs- und Beschichtungsmöglichkeiten gewährleistet. Zum Abschluss wird die Beschichtung visuell geprüft. Sie darf keine Fehlstellen, Mischfehler, Blasen und/oder Einschlüsse aufweisen und muss einen homogenen Gesamteindruck vermitteln. Die Haftfestigkeit, mindestens 1,5 N/mm², wird mit einem hydraulischen Abzugsgerät entsprechend DIN EN (Poly) 24624 geprüft.
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Weitere Informationen zum epros-Verfahren
MPA Karlsruhe
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