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Wunderbohne aus Ostasien

Mehr als 30 000 Lebensmittel enthalten Soja in unterschiedlichen Formen
Wunderbohne aus Ostasien

Die Sojabohne ist für die Welternährung als Hauptfett- und pflanzlicher Eiweißlieferant unentbehrlich. Betrachtet man zudem Trends in der Ernährung der westlichen Industrieländer, so zeichnet sich deutlich ab, dass der Verbrauch von Soja weiter steigen wird: Gesundheitsbewusste Menschen, Ernährungsfachleute und Mediziner im Kampf gegen Krankheiten werden die gesundheitsfördernden Wirkungen der Wunderbohne noch stärker ausschöpfen, als dies heute der Fall ist.

Sojabohnen bieten Nährstoffe in nahezu idealer Zusammensetzung für die menschliche Ernährung. Weil diese Wunderbohnen nachhaltig zu einer gesunden Ernährung beitragen, werden sie heute von Ernährungsfachleuten zur Vorbeugung einer ganzen Reihe von Krankheiten empfohlen.

Eine der ältesten Kulturpflanzen
Die positiven Eigenschaften von Soja sind den Menschen schon lange bekannt. Soja zählt zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt, wird in Ostasien schon seit Jahrtausenden angebaut und gehört in China zu den fünf heiligen Pflanzen. In den USA begann der Anbau von Sojabohnen 1920. Innerhalb nur eines Jahrzehnts wurde Soja dort zu einer attraktiven Marktfrucht; heute gehören die USA zu den Hauptanbaugebieten für Soja weltweit.
Neben ihren gesundheitsfördernden Aspekten bietet Soja auch für die Lebensmittelindustrie vielfältige Vorteile, beispielsweise bezüglich des Verarbeitungsverhaltens: Dies führte dazu, dass Soja und aus Soja gewonnene Stoffe bereits in über 30 000 Lebensmitteln enthalten sind.
Die Sojabohne liefert hochwertiges Protein, das alle essentiellen Aminosäuren für die Humanernährung enthält und die funktionellen Aufgaben des tierischen Proteins in Nahrungsmitteln in gleicher Weise erfüllt: Mit Sojaproteinen können bei der industriellen Fertigung von Lebensmitteln Textur und Struktur der Nahrungsmittelmatrix optimiert sowie die Nährwerte verbessert werden.
Reich an Tocopherolen
Auch das in der Sojabohne enthaltene Öl ist von höchster Qualität: Die Zusammensetzung von gesättigten, einfach sowie mehrfach ungesättigten Fettsäuren ist besonders günstig für eine ausgewogene Ernährung. Darüber hinaus bietet sich Sojaöl aus praktischen Erwägungen für den Einsatz in der Lebensmittelindustrie an: Es ist geschmacksneutral, hat einen sehr engen Schmelzbereich, verfügt über eine hervorragende Emulsionsfähigkeit und hohes Wasserbindungsvermögen. Zudem liegt der Gesamttocopherolgehalt bei Sojaöl weit über dem Durchschnitt aller Speiseöle: Tocopherole sind wirksame Antioxidantien, die Vitamin A und essenzielle Fettsäuren vor dem Verderb schützen.
Das Fettsäurenverhältnis der Öle bestimmt wesentlich ihre Einsatzmöglichkeiten. Deshalb werden Sojasorten gezüchtet, die unterschiedliche Fettsäurenzusammensetzungen liefern. Für die Herstellung von Fettprodukten mit geschmeidiger Konsistenz ist beispielsweise eine Sojasorte gezüchtet worden, deren Stearinsäuregehalt statt der üblichen 4 bei 25% liegt.
Auch die ballaststoffartigen Kohlenhydrate der Sojabohne wirken positiv auf die Gesundheit. Doch Soja hat noch mehr zu bieten: Es ist gänzlich cholesterinfrei und reich an den Vitaminen B1 und B2 sowie Folsäure. Zudem zeichnet es sich durch einen hohen Kalium- und Magnesiumgehalt aus.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Die Sojabohne enthält eine Reihe interessanter sekundärer Pflanzenstoffe, deren Funktionen seit vielen Jahren im Mittelpunkt der Forschung stehen. Die in der Sojabohne reichlich vorkommenden Isoflavone, vor allem Daidzein und Genistein, wirken beispielsweise antioxidativ, antimikrobiell und antikarzinogen: Forschungsarbeiten haben immer wieder Belege dafür erbracht, dass eine sojareiche Nahrung aufgrund der in ihr enthaltenen Isoflavone die Entstehung von bestimmten Krebstumoren, beispielsweise von Brust- oder Prostatakrebs, hemmt und möglicherweise sogar eine heilende Wirkung auf bereits existierende Karzinome hat. Weitere positive Eigenschaften der Isoflavone haben mit ihrem östrogenähnlichen Verhalten zu tun: So kann Soja gegen die Wechseljahresbeschwerden bei Frauen, gegen Osteoporose und das postmenopausale Syndrom helfen.
Da über diese Erkenntnisse der Soja-Forschung regelmäßig in den Medien berichtet wird, ist die Attraktivität der Sojabohne und ihrer Produkte in den vergangenen Jahren bei vielen Verbrauchern stark gestiegen: Viele Produkte lassen sich heute aufgrund ihres Sojaanteils deutlich besser verkaufen. In den USA wird dies zur Absatzförderung genutzt: Um auf den Zusammenhang von Sojagenuss und Gesundheit hinzuweisen, ist dort seit Ende 1999 ein „Health Claim“ auf Sojaprodukten gestattet. In diesem Rahmen wird auf den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Sojaprotein und einem verringerten Risiko, an koronären Herz-Kreislauf-Krankheiten zu erkranken, hingewiesen.
Gentechnisch modifiziertes Soja
Sojabohnen werden in den USA unter idealen Bedingungen und in höchster Qualität erzeugt. Die gentechnische Verbesserung von Soja bedeutet Einsparungen beim Herbizideinsatz von bis zu 39%. Daraus ergeben sich geringere Kosten beim Soja-Anbau, höhere Ernteerträge und in letzter Konsequenz ein attraktiver Preis auf dem Weltmarkt.
Die gentechnisch veränderten Sojabohnen sind sicher, gesundheitliche oder ökologische Bedenken sind auszuschließen: Sie entsprechen den gesetzlichen Bestimmungen und können rechtmäßig zu weiteren Produkten verarbeitet werden. Auch unterscheiden sie sich in ihrem Verarbeitungsverhalten in keiner Weise von den herkömmlichen Bohnen. Die gesetzlichen Bestimmungen zur Kennzeichnung sehen diese lediglich auf Soja-Produkten vor, in denen gentechnisch veränderte Proteine nachweisbar sind: So ist beispielsweise das aus gentechnisch veränderten Sojabohnen gewonnene Sojaöl mit Öl aus herkömmlichen Bohnen identisch und bedarf daher keiner Kennzeichnung.
Auf Wunsch liefern die amerikanischen Farmer die traditionellen Sojabohnen auch getrennt von gentechnisch modifizierten. Durch den damit verbundenen höheren Aufwand steigen die Kosten allerdings erheblich. Darüber hinaus wird diese Ware generell in kleineren Mengen, d. h. in Containern mit einem Fassungsvermögen von 20 t geliefert. Zudem kann keine Garantie dafür gegeben werden, dass diese Lieferungen hundertprozentig aus herkömmlichen Bohnen bestehen.
Angebot entspricht weltweiter Nachfrage
Da die robuste Sojapflanze in etwa 100 Tagen erntereif heranwächst, kann das Angebot an Soja der weltweiten Nachfrage schnell angepasst werden. Trotz des hohen weltweiten Verbrauchs – Sojaöl ist das weltweit meistverbrauchte Speiseöl, Sojaschrot das wichtigste Eiweißfuttermittel in der Tier-ernährung – ist ein gleichbleibendes Angebot auf dem Weltmarkt sichergestellt, auf das Endverbraucher wie Industrie jederzeit zurückgreifen können.
Für die Einkäufer herrscht große Markt-transparenz: Die Bohnen und ihr Öl werden an der Börse von Chicago gehandelt und damit sind die Kurse täglich weltweit abzufragen – auf Preisschwankungen kann unverzüglich reagiert werden. Auch haben Einkäufer von Sojaöl die Möglichkeit, dieses für einen längeren Zeitraum zu kontrahieren, als dies für andere Speiseöle möglich ist.
Weitere Informationen dei 263
Weltweite Interessenvertretung für Sojafarmer American Soybean Association
In der American Soybean Association (ASA) sind die US-amerikanischen Sojafarmer auf gemeinnütziger und freiwilliger Basis organisiert. Die seit 1920 existierende Organisation vertritt die Interessen von rund 380 000 Sojafarmern in den USA und weltweit über ihre 13 Büros in den wichtigsten Absatzländern. Das Ziel der ASA, die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation von Sojafarmern, wird durch ein umfangreiches Maßnahmenpaket umgesetzt, darunter beispielsweise die Unterstützung der Forschung über Soja an Universitäten und Bundesforschungsinstituten. Auch Verbraucheraufklärung sowie Informationen für die Industrie, Exportförderung und die Entwicklung und Ausdehnung der weltweiten Märkte für Soja gehören zum ASA-Programm.
Die nordeuropäischen Länder werden vom ASA-Büro in Hamburg betreut: Von hier aus unterstützt die ASA Industrie und Handel bei der Vermarktung von Sojaprodukten, bietet Beratungen, Produktbeschreibungen und ernährungsphysiologische Informationen.
Informationquelle Internet www.asa-hamburg.de
Hintergrundinformationen und aktuelle News rund um die Sojabohne findet man für den deutschsprachigen Raum auch im Internet unter www.asa-hamburg.de: Hier werden Industrie, Landwirte, Ernährungsfachleute und Endverbraucher gleichermaßen mit allen wichtigen Informationen über die Wunderbohne versorgt. Das breitgefächerte Informationsangebot reicht von aktuellen Studien und Forschungsergebnissen über den monatlichen Marktbericht bis hin zu Zubereitungstipps für die verschiedensten Sojaprodukte. Über den Link können außerdem Broschüren zu Themen rund um Soja bestellt und Kontakt zum ASA-Büro in Hamburg aufgenommen werden.
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