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Zukunft gestalten mit Green Economy

Nachhaltiges Wirtschaften als Erfolgsfaktor
Zukunft gestalten mit Green Economy

Zukunft gestalten mit Green Economy
Der Begriff Nachhaltigkeit – ursprünglich durch die Forstwirtschaft geprägt – ist heute in aller Munde. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert auch ressourcenschonende Geschäftsmodelle. (Bild: Leonid Ikan - Fotolia.de)
Auf der Wirtschaft ruhen viele Hoffnungen, Lösungen für die Implementierung von nachhaltigen Geschäftsmodellen zu finden, um den Übergang zu einer Green Economy einzuläuten. Nachhaltige Entwicklung heißt, Umweltgesichtspunkte gleichberechtigt mit sozialen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu berücksichtigen. Zukunftsfähig wirtschaften bedeutet also den nachfolgenden Generationen ein intaktes ökologisches, soziales und ökonomisches Gefüge zu hinterlassen.

Der Autor: Günther Bachmann Generalsekretär, Rat für Nachhaltige Entwicklung

Green Economy – zu Deutsch viel besser und treffender: das nachhaltige Wirtschaften ist ein optimistischer Begriff und ein sehr spannungsreicher obendrein. Er formuliert die Idee eines starken Wandels und er beansprucht Kompetenz. Nachhaltigkeitspolitik ist in der Bundesregierung seit mehr als zehn Jahren ein Topthema und hat zu konkretem Regierungshandeln etwa im Bereich der öffentlichen Beschaffung und auch des nachhaltigen Wirtschaftens geführt. In der Wirtschaft gibt es zunehmend mehr ernstzunehmende Mitmacher und Vorreiter. Das Bewerberfeld um den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2012, der im Dezember vergeben wird, zeigt dies. Aber auch am Ideenwettbewerb für nachhaltige Unternehmensführung kann man erkennen, dass Nachhaltigkeit zählt. Für die Vorreiter geht es nicht mehr nur um Risikominimierung, sondern um die Chancenmaximierung. Wirklich große Chancen liegen vor allem in neuen Märkten. Beispielsweise werden Firmen auf dem Vormarsch sein, die das Recycling von Reststoffen mit Hightech verbinden. Auch das Management und Controlling wird konsequenter werden müssen. Ein wirkliches Nachhaltigkeitscontrolling muss die wahren Kosten für Produkte oder Dienstleistungen umfassen, also auch die Leistungen der Natur und die langfristigen Kosten für den Klima- und Umweltschutz betriebswirtschaftlich in Rechnung stellen.
Der WWF belegte in seinem Living Planet Report 2012, dass bereits heute 50 % mehr Ressourcen verbraucht werden als unser Planet auf Dauer zur Verfügung stellen kann. Die Erde benötigt also eineinhalb Jahre, um die Güter zu produzieren und das CO2 zu absorbieren, die in einem Jahr von ihr gefordert und ihr zugemutet werden. Bei der aktuellen Entwicklung würden bereits 2030 rechnerisch zwei Planeten benötigt. Um die Ziele zur Ressourcen- und Energieeffizienz zu erreichen, brauchen wir also mehr und engagiertere Impulse.
Impulse aus der chemischen Industrie
Ohne Zweifel sind die zukünftig zu erwartenden Beiträge der Chemietechnik und -wissenschaften von großer Bedeutung. Für die Wassernutzung, die Mobilität, das Bauen und die Gebäudetechnik werden neue umweltschonende und energieeffiziente Verfahren und Werkstoffe benötigt und zum Teil auch schon entwickelt. Kohlendioxid als Wertstoff für die Produktion zu nutzen, würde dem Klimaschutz helfen. Erste Verfahren werden bereits getestet. Die Biokatalyse und Bioraffinerien sind ebenfalls wichtige Beiträge für die Green Economy. Ein weiteres Stichwort in diesem Zusammenhang ist auch das „ Urban Mining“. Unter dem Gesichtspunkt des enormen Rohstoffbedarfs der Industrie, kann es vorteilhaft sein Rohstoffe aus Abfallprodukten zurückzugewinnen, insbesondere dann ,wenn es sich um edle Metalle oder seltene Erden handelt. Diese Stoffe liegen hier häufig in großen Mengen vor. So lassen sich beispielsweise aus einer Tonne bergmännisch gewonnenem Erz 5 g Gold, jedoch aus einer Tonne alter Mobiltelefone 250 g Gold gewinnen.
Politisch wird die Green Economy heftig kritisiert. In Deutschland merkt man das nicht immer, aber im Ausland ist die Kritik von großer Härte, wenn die Green Economy als grüne Falle gesehen wird und ein Imperialismus im grünen Gewand vermutet wird. Es wird unterstellt, dass das nachhaltige Wirtschaften Hightech-Standards setze, die andere Anbieter aus dem Markt drängt. Diese Kritik muss man nicht teilen, aber man muss sie ernst nehmen. Auch beim nachhaltigen Wirtschaften gelten die Regeln der Marktwirtschaft. Das nachhaltige Wirtschaften lebt vom Zusammenwirken staatlicher, gesellschaftlicher und unternehmerischer Aktivitäten sowie der Konsumenten.
prozesstechnik-online.de/cav1012433

Die besten Ideen für nachhaltige Unternehmensführung

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Ausgezeichnet

Mit dem Ideenwettbewerb „Nachhaltige Unternehmensführung: Kosten kennen – Nutzen erschließen“ hat der Rat für Nachhaltige Entwicklung (RNE) gemeinsam mit Jochen Zeitz, dem Vorsitzenden des Verwaltungsrates von Puma, neue Methoden, Ansätze und Ideen zur monetären Nachhaltigkeitsbewertung von Unternehmen gesucht. Die besten Ideen wurden am 26. April 2012 im Potsdamer Institute for Advanced Sustainability Studies IASS gekürt.
Die Jury überzeugen konnte die „Sustain- able Value“-Methode, die der an der Euromed Marseille Management School lehrende Ökonom Frank Figge mitentwickelt hat. Der Bewertungsansatz zur Nachhaltigkeit eines Unternehmens wendet die Logik des Kapitalmarktes auf den Einsatz knapper Ressourcen an und schafft mithilfe des Opportunitätskostenansatzes einen vergleichbaren Wert für die Nachhaltigkeitsleistung verschiedener Unternehmen.
Überzeugen konnte auch das Projekt „AgBalance“ der BASF Crop Protection, einem auf Pflanzenschutz spezialisierten Unternehmensbereich des Ludwigshafener Chemieriesen. Das Projektteam um den Biologen Dirk Voeste, BASF-Verantwortlicher für Nachhaltigkeit und Produktsicherheit, hat eine Methode für Erhebung und Bewertung von 69 Nachhaltigkeitsindikatoren in der Landwirtschaft entwickelt, um wesentliche Einflussfaktoren landwirtschaftlicher Produktionssysteme lokalisieren und gewichten zu können.
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