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Zustandsorientierte Instandhaltung

Moderne Prüfverfahren steigern Anlagenverfügbarkeit
Zustandsorientierte Instandhaltung

Zustandsorientierte Instandhaltung ist ein wesentlicher Garant für eine hohe Verfügbarkeit von Produktionsanlagen in der Prozessindustrie. Mithilfe moderner Mess- und Prüfverfahren gewinnen Prüfer und Betreiber der Anlage gezielt Informationen über den Zustand des Equipments. So lassen sich optimale Instandsetzungszeitpunkte vorhersagen beziehungsweise außerplanmäßige Maschinenausfälle vermeiden. Zerstörungsfreie Prüfungen sind dabei ebenso wichtig wie eine systematische Maschinendiagnostik.

Gerade in der Chemie- und Pharmabranche ist Korrosion ein vorherrschendes Thema. Denn ändern sich Betriebsbedingungen von Anlagen, geraten Werkstoffe immer wieder an ihre Grenzen. Eine der zentralen Aufgaben des Werkstoffprüfinstituts der BIS Chemserv in Linz ist es daher, mithilfe der zerstörungsfreien Prüfung Fehler zu finden, bevor sie zu außerplanmäßigen Anlagenstillständen und größeren Schäden führen. Dazu ist nicht nur eine enge Zusammenarbeit mit Anlagenbetreibern und Instandhaltern nötig, sondern auch die Anwendung modernster Prüfverfahren.

Wo das menschliche Auge zur visuellen Prüfung nicht mehr ausreicht, beispielsweise in schwer zugänglichen Hohlräumen oder Apparaten, kommen spezielle Ausrüstungen zum Einsatz. Ein Beispiel sind Endoskope. Sie geben sofort einen exakten Aufschluss über den Zustand eines Behälters oder einer Rohrleitung und ersparen die zeitaufwendige Demontage. Die Zustandsbeurteilung erfolgt durch die zertifizierten Prüfer von BIS Chemserv direkt vor Ort und kann mit Fotos nachhaltig dokumentiert werden. Auch die Wirbelstromtechnik spielt bei der zerstörungsfreien Prüfung eine große Rolle. Das elektromagnetische Prüfverfahren ermöglicht eine zuverlässige und schnelle Kontrolle der gesamten Wandstärke, beispielsweise von Wärmetauscherrohren, und erfasst selbst mikroskopisch kleine Risse oder Inhomogenitäten. Für die Wirbelstromtechnik spricht zudem die hohe Prüfgeschwindigkeit mit der Möglichkeit der sofortigen Auswertung. Auch diese Untersuchungen nehmen qualifizierte Prüfer der BIS Gesellschaft vor.
Neben der zerstörungsfreien Prüfung zählen auch die Werkstoffberatung, die technische Überwachung, Schweißtechnologie, Korrosionschemie und Verfahrenstechnik sowie Schadensuntersuchungen zum Leistungsspektrum des Werkstoffprüfinstituts von BIS Chemserv. Stellt das Institut einen Schaden fest, erteilt es nicht nur Reparaturanweisungen. Vielmehr erstellt es auch komplette Schadensanalysen inklusive Empfehlungen von Maßnahmen, mit denen sich solche Schäden in Zukunft vermeiden lassen. Dies führt in aller Regel zu einer wirtschaftlichen Werkstoffoptimierung und somit zu einer längeren Anlagenverfügbarkeit.
Gezielte Schwingungsüberwachung
Wesentlich für die erfolgreiche Umsetzung der zustandsorientierten Instandhaltung ist zudem die Zustandserfassung von rotierenden Maschinen wie Elektromotoren, Pumpen, Lüftern oder Getrieben. Voraussetzung für die systematische Maschinendiagnostik im laufenden Betrieb sind objektive Messdaten, beispielsweise Schwingungen, die mit Online-Messsystemen erfasst werden. Der Bereich Condition Monitoring von BIS Chemserv setzt dabei auf den VibraCheck, der im Center of Mainte-nance Methods and Technology der Linzer BIS Gesellschaft entwickelt wurde und im Herbst vergangenen Jahres Marktreife erlangte. Dabei handelt es sich um eine autonome Messeinheit zur Überwachung der mechanischen Schwingungen von rotierenden Maschinen, einsetzbar in allen Bereichen der Prozessindustrie.
Der VibraCheck ist quaderförmig und kann in beliebiger Richtung direkt auf das zu überwachende Aggregat montiert werden. In wählbaren Intervallen werden die Maschinenschwingungen gemessen und über ein Standard-Mobilfunknetz dem Anwender zur Verfügung gestellt. Die Maschinenzustände lassen sich dadurch jederzeit von jedem Ort aus abrufen und auswerten. Da die Schwingungen immer an der gleichen Stelle gemessen werden und das Zeitsignal für die Auswertung zur Verfügung gestellt wird, ist eine treffsichere Maschinendiagnose gegeben. Einschränkungen bei den Auswertungen gibt es nicht. So werden Hüllkurvenspektren für die Wälzlagerdiagnostik automatisch errechnet. Im VibraCheck sind drei Sensoren für je eine Messrichtung integriert, die wechselweise via Internet angeschaltet werden können.
Die Auswertung der Messdaten erfolgt webbasiert. Via Internet lassen sich die Messdaten einsehen und die Messintervalle verändern. Kommt es zu Grenzüberschreitungen, kann sich der Nutzer mittels E-Mail informieren lassen. Damit entfallen die zeitaufwendigen und aus Sicherheitsgründen oft problematischen Routengänge, wie sie bei Offlinemessungen erforderlich sind. Der VibraCheck füllt so die Lücke zwischen Online- und Offlinemessungen in der Maschinendiagnose. Condition Monitoring kann online durchgeführt werden, ohne an den Maschinen bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen. Das Gerät ist batteriebetrieben und erfordert kei- ne Verkabelung. Die Mobilfunknutzung macht den Service unabhängig von Kundennetzen.
Ex-Variante vor der Marktreife
Im Chemiepark Linz ist der VibraCheck derzeit in einer Anlage zur Melaminproduktion im Einsatz. Dort überwacht er den Motor einer Salzschmelzepumpe. Würde dieser Motor ungeplant ausfallen, könnte dies einen Dominoeffekt zur Folge habe. Denn steht eine Melaminproduktionsanlage länger als acht Stunden, sind davon zahlreiche Folgeanlagen betroffen. Diese müssen dann auf ein Minimum heruntergefahren oder gar ganz abgestellt werden. Mit dem VibraCheck lässt sich der Motor zustandsorientiert bis zum nächsten geplanten Stillstand überwachen. Sollte ein früherer Austausch des Motors nötig werden, kann man den Zeitpunkt genau vorhersagen. Insgesamt erhält der Betreiber dadurch Vorlaufzeit, einen Ersatzmotor zu beschaffen und das Montagepersonal sowie -equipment frühzeitig zu disponieren.
Der VibraCheck kann auch in explosionsgefährdeten Bereichen zum Einsatz kommen. Das Gehäuse der Messeinheit ist aus schlagfestem, glasfaserverstärktem, duroplastischem Polyester. Darüber hinaus aber wird BIS Chemserv noch in diesem Jahr eine spezielle Ex-Variante auf den Markt bringen. Die Ex-Variante wird unter anderem weniger Spannung haben und die vorgeschriebenen Leiterplattenabstände einhalten.
Halle 1, Stand 501
Online-Info www.cav.de/1010464
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