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Alles gut bei Immergut

Hohe Präzision, wenig Leimverbrauch, schnelle Umrüstung
Alles gut bei Immergut

Kaffeesahne und Kondensmilch von Immergut kennt in Ostdeutschland jeder, ebenso Milchpause, Sterilmilch, Sterilkakao oder die zahlreichen Milchmischgetränke. Allesamt werden sie in Glasflaschen gefüllt – zum Teil sogar noch in Mehrweg-Gebinde. Etikettiert werden die Flaschen im Volumen von 165 bis 500 ml seit Kurzem auf einer Rundläufer-Heißleim-Etikettiermaschine von Gernep.

Die Glasproduktionslinie wurde 1973 in Stavenhagen montiert, 1995 wurde ein neuer Vakuumfüller installiert, der bis heute in Betrieb ist. „Alle unsere Produkte sind auch ungekühlt zehn bis zwölf Monate haltbar, daher bestimmt also unser über 20 m hoher Stork-Rotationssterilisator, in dem ständig rund 10 000 Flaschen zirkulieren – jede für 55 Minuten – die Geschwindigkeit der gesamten Linie. Alle unsere Produktionsmaschinen sind Halbautomaten, weil wir keine so hohen Leistungen fahren. Vergangenes Jahr haben wir beschlossen, die Etikettierung, den Traypacker und die Palettierung zu erneuern“, berichtet Raik Thiel, der Werks- und Produktionsleiter von Immergut.

Statt linear und nass rund und heiß
Vorher hatte man einen Linearläufer und eine Nassleimetikettierung. Angesichts von 40 verschiedenen Produkten mit sechs unterschiedlichen Etikettenformaten muss die Anlage häufig umgestellt werden, dies sollte mit einer neuen Maschine möglichst rasch vonstatten gehen. „Wir haben dann in einem Zeitschriftenartikel von einer sehr flexiblen Gernep-Maschine und ihren Vorzügen gelesen. Die haben wir uns intensiv im Einsatz angeschaut und schließlich eine Rollina gekauft“, so Thiel.
Die aus dem Sterilisator herauslaufenden Flaschen haben eine Temperatur von rund +25 °C und sind feucht, beim Einlauf in die Etikettiermaschine, vor dem Einspannen zwischen Zentrierglocke und Flaschenteller, werden sie daher kurz und kräftig abgeblasen. Die Rollina 16-640 H ist eine Rundläufermaschine für die Rundumetikettierung von vorgeschnittenen Papier- oder Kunststoffetiketten mit Heißleim auf runde (also nicht konische oder gewölbte) Flaschen aus Glas oder Kunststoff. Die Maschine arbeitet ohne aufwendige Walzenbeleimung, statt dessen wird der Heißleim material- und damit kostensparend durch Hochdruckdüsen punktuell und ganz exakt auf die Behälter aufgebracht und damit dann das Etikett aus dem feststehenden Magazin entnommen. Die Endbeleimung erfolgt über einen durchgehenden vertikalen Leimabschlussstreifen. Die über Zahnriemen gesteuerte Drehung der Flaschen rollt das Etikett um das Gebinde und verklebt es schließlich.
Wesentlich kürzere Reinigung
Mit dieser rationellen und sauberen Beleimtechnik sparen die Etikettierspezialisten von Gernep nicht nur Formatteilkomponenten, sondern verringern auch die täglichen Reinigungsarbeiten auf ein Minimum.
Dies bestätigt auch Ingrid Oldenburg, die bei Immergut in Stavenhagen die Rollina bedient. „Wenn man Jahrzehnte die Nassleimtechnik gewohnt war, dann ist die Umstellung auf Heißleim zunächst natürlich schon groß. Doch sehr schnell haben wir uns umgewöhnt, die Umstellung auf ein anderes Etikett oder Format schaffen wir jetzt in etwa 15 Minuten und damit in der halben Zeit wie früher. Und abends müssen wir viel weniger reinigen.“
Verarbeitet werden in Stavenhagen Teilrund-umetiketten, die natürlich aus optischen Gründen ganz exakt sitzen müssen. Der Einsatz der Rundläufertechnik, bei der die Behälter fest zwischen Zentrierglocke und Flaschenteller eingespannt sind, erfüllen in puncto Etikettiergenauigkeit ebenso alle Anforderungen wie auch die punktuell exakte Beleimung durch das Gernep-Sprühbeleimungssystem. Da zudem noch ein Teil der Immergut-Produkte in Mehrwegflaschen abgefüllt wird, setzt man einen speziellen Kleber ein, mit dem man die Etiketten gut abwaschen und den Leim restlos in der Flaschenwaschmaschine entfernen kann.
„Die Genauigkeit ist enorm, der Leimverbrauch drastisch gesunken und die Umrüstzeiten wurden deutlich verkürzt.“
Die Gernep-Etikettenheißbeleimung ist ein geschlossenes System mit berührungsloser Anfangsbeleimung, bei dem es keinen Fremdeintrag, keinen Rücklauf und kein Umpumpen gibt – daher ist der Leim immer frisch.
„Als wir die Rollina neu in Betrieb nahmen, da merkten wir, welche präzisen Anforderungen diese Maschine an das zu verarbeitende Material Flaschen und Etiketten verlangte. Diese anfänglichen Schwierigkeiten wurden in Zusammenarbeit mit Gernep und unseren Verpackungslieferanten optimal gelöst.
Wir versuchen immer, möglichst eine komplette Woche hindurch die 0,5-l-Flaschen abzufüllen und dann in der nächsten Woche unsere anderen Formate. Im Schnitt stellen wir aber vier Mal wöchentlich das Format um – und dieser Wechsel geht doch viel schneller und einfacher als vorher. Zudem verbrauchen wir wesentlich weniger Leim – und obwohl Heißleim deutlich teurer ist als Nassleim, können wir so hier doch deutlich Kosten einsparen. Insgesamt hat sich der Wechsel auf die Gernep-Maschine für uns voll gelohnt und wir sind hochzufrieden“, unterstreicht Werksleiter Raik Thiel.
prozesstechnik-online.de/dei1111414

Doppelte Geschichte von Immergut

>Tradition in Glas<

Im Jahr 1883 wurde die Molkerei Stavenhagen, südlich von Rostock gelegen, gegründet, 1894 die Molkereigenossenschaft im hessischen Schlüchtern. Schon 1930 wurde die Marke Immergut aus Stavenhagen durch die Deutsche Sahnegesellschaft Berlin eingeführt. Kurz nach dem Krieg enteignete man in der DDR die Marke Immergut Ost, dafür wurde sie wenig später als Immergut West mit der Produktion in Lengfurth gegründet. Nach der Maueröffnung wird Immergut West ein Mitglied der Numico Gruppe, später von Friesland Dairy & Drinks Group und Friesland Coberco Dairy Foods übernommen, Immergut Ost geht an einen Privatinvestor. Im Jahr 2003 findet die Zusammenführung von Immergut Ost und West statt, zwei Jahre später wird dann die heutige Immergut GmbH & Co. KG mit neuen Gesellschaftern und Gesellschaftssitz in Elsdorf gegründet.
Immergut ist heute nach wie vor eine Traditionsmarke und der klare Marktführer im Glassegment mit Milch- und Milchmischgetränken, Kaffeesahne und Kondensmilch. Jeden Monat werden am Produktionsstandort Stavenhagen 600 t Magermilch und Sahne gekauft. Diese werden dann von den 40 Mitarbeiter im Zweischichtbetrieb verarbeitet zu 1,5%iger Sterilmilch (0,5-l-Flasche, Einweg und Mehrweg); 0,3%igen Milchmischgetränken in 0,5-l-Einwegflaschen in den Geschmacksrichtungen Kakao, Banane, Erdbeere, Vanille, Heidelbeere, Kalter Hund, Latte Macchiato, Eiscafé, Buttermilch-Zitrone; Sterilkakao mit 0,3 % Fett in 0,5-l-Mehrwegglas sowie Kaffeesahne (10 %), Kaffeemilch (4 %) und Kondensmilch (4 % und 7 %) im Einwegglas von 165 bis 500 ml.
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