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Ölfreie Druckluft für Sternquell

Drehzähne und Multi-Spiralen als Trockenläufer
Ölfreie Druckluft für Sternquell

Die Druckluftversorgung der neu errichteten Abfüllanlage der Sternquell-Brauererei in Plauen erfolgt ausschließlich mit ölfrei verdichtenden Kompressoren. Deren Clou ist die Spitzenlastmaschine, bestehend aus drei Spiral-Kompressoren, die sich je nach Luftbedarf abgestuft zu- und abschalten.

Weil Erweiterungen der 1857 gegründeten Traditionsbrauerei am alten Standort – in einem Wohngebiet mitten in Plauen – nicht mehr möglich sind, zieht Sternquell derzeit peu à peu um. Langfristig will man den gesamten Betrieb in ein Gewerbegebiet am Stadtrand umsiedeln. Den Anfang machte das Logistikzentrum. Dann wurde dort auch eine neue Abfüllanlage errichtet, die seit Mai letzten Jahres arbeitet. Das Sternquell wird per Tankwagen angeliefert.

Die Steuerluft für die Abfüllmaschinen liefert eine Kompressorstation, in der ausschließlich Trockenläufer verdichten, damit die Luft von vornherein ölfrei aus der Leitung kommt. Zwei 37 kW-Drehzahnkompressoren der Bauart ZT 37 mit einer Kapazität von je 81,4 l/s bei 8,6 bar Überdruck mit nachgeschalteten FD-Kältetrocknern (Drucktaupunkt +3 °C) teilen sich abwechselnd die Grundlastversorgung.
Multi-Spiralen für die Spitzenlasten
Die Spitzenlasten übernimmt ein Multicore-Kompressor der Scroll-Spiralbauart SF 11 (Nennleistung 11 kW) mit einer Kapazität von 19 l/s bei 8 bar. Seine Modulbauweise verfolgt, wie schon der Name Multicore andeutet, das Konzept der Einschubtechnik. Das Kompressorgehäuse bietet mit bis zu vier Steckplätzen Platz für zwei bis vier komplette Kompressoren, oder aber drei Kompressoren und einen Trockner. In diesem Fall stecken aber nur drei Kompressoren unter der Haube, und ein FD-Trockner steht daneben. So ließe sich die Kapazität dieses Multicore durch Nachrüstung eines vierten Kompressormoduls noch auf insgesamt 25 l/s steigern. Der SF 11 in der Kompressorstation am neuen Standort ist ein alter Bekannter der Bierbrauer. Denn er arbeitete zuvor schon drei Jahre lang im Stammhaus in Plauen, wo ihn sein größerer Bruder, ein SF 15 mit vier Kompressormodulen, ablöste.
Für Frank Kuske, den Leiter der Betriebstechnik bei der Sternquell-Brauerei, kommen im Brauereibetrieb nur Trockenläufer in Frage. Kompressoren mit Öleinspritzung und anschließender Filtration sind ihm „zu gefährlich, weil dabei – zumindest theoretisch – nie völlig auszuschließen ist, dass Öl ins Luftnetz gelangt.” Trockenläufer seien in der Anschaffung zwar teurer als öleingespritzte Maschinen, „aber die Sicherheit ist für uns unbezahlbar”, sagt der Betriebstechniker.
Nachdem er sich bei anderen Brauereien erkundigt hatte, wurde seinerzeit der besagte Multicore SF 11 für die Brauerei angeschafft, wo er jahrelang im Zusammenspiel mit noch vorhandenen ölfreien Kolbenverdichtern arbeitete. Und wie schon damals praktiziert, schalten sich auch die Kompressoren in der neuen Druckluftstation über programmierte Druckbänder abgestuft ein und aus, so dass man auf eine übergeordnete Steuerung verzichten kann.
Drehzähne für die Grundlast
Normalerweise deckt einer der beiden Drehzahnkompressoren im monatlichen Wechsel die Grundlast und ist damit mindestens zu 90% ausgelastet. Steigt der Luftbedarf, schaltet sich der Multicore Modul für Modul zu. Reichen seine Kapazitäten nicht, schaltet sich der zweite Drehzahn ein. Das aber kommt laut Kuske höchstens zweimal pro Monat vor, denn kurzzeitige Verbrauchsspitzen federn zwei 3000-l-Druckkessel ab. Am Wochenende übernimmt der Multicore die Druckluftversorgung allein.
Das Zusammenspiel der Kompressoren, insbesondere mit dem Multicore, klappe so gut, dass man fast keine Leerlaufzeiten hätte. „Ein drehzahlgeregelter Spitzenlastkompressor würde da kaum mehr Einsparungen bringen”, glaubt Frank Kuske, „wäre aber in der Anschaffung deutlich teurer gekommen.”
Zuverlässiger Service
Maßgeblich für die Konzeption der neuen Druckluftstation im Gewerbegebiet waren laut Kuske die Erfahrungen mit dem altgedienten SF 11. Denn neben ausgereifter Technik kam es der Betriebstechnik ganz besonders auf einen zuverlässigen Kompressorservice an, der schnell und jederzeit verfügbar ist.
Beides wollte sie erst einmal in der Praxis testen, bevor weitere Kompressoren angeschafft wurden. Nachdem der SF 11 jedoch jahrelange Betriebssicherheit bewiesen und sich vor allem die Zusammenarbeit mit dem lokalen Kundendienst bewährt hatte, stand für Frank Kuske bezüglich der neuen Abfüllstation fest. „Wir bleiben bei dieser Kompressormarke.” Und natürlich bei Trockenläufern. Denn die böten nicht nur 100%ige Ölsicherheit, sondern bräuchten auch weniger Überwachung und Kontrolle als öleingespritzte Maschinen. Das und die höheren Folgekosten, „allein schon durch die regelmäßigen Filterwechsel”, passte Kuske nicht ins Konzept. Schließlich sollte die neue Druckluftstation vollautomatisch und mit möglichst geringem Personal- und Wartungsaufwand laufen. Eine Begehung ist nur jeden dritten Tag vorgesehen.
Im Falle einer Störung informiert eine Alarmleuchte und Sirene in der Leitwarte der Abfüllanlage den Abfüllmeister. Dieser steuert dann die intakten Kompressoren, falls nötig, manuell. Parallel dazu wird der diensthabende Maschinist über eine Störmeldung via Telefon verständigt. Sollte es ihm nicht gelingen, die Störung zu beheben, verständigt er widerum per Telefon den Kompressorservice. „Eine halbe Stunde später ist der dann da, auch nachts oder am Wochenende”, weiß Kuske aus Erfahrung. Denn zu solch einem Noteinsatz kam es im letzten Sommer, als die Bierproduktion auf Hochtouren lief.
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