Startseite » Food » Verpackungstechnik (Food) »

Trotzen eisiger Kälte

Robuste Schubstapler für den Kühlhauseinsatz
Trotzen eisiger Kälte

In den bundesweit 30 Kühlhäusern der Nordfrost Kühl- und Lagerhaus GmbH & Co. KG herrschen Temperaturen von bis zu -28 °C. Hier zu arbeiten, erfordert eine gute Konstitution. Hohe Anforderungen stellt dies auch an die überwiegend batteriebetriebenen Flurförderzeuge, die fast rund um die Uhr im Einsatz sind.

Wer eine der deutschlandweit 30 Lagerhallen der Nordfrost-Unternehmensgruppe betreten will, sollte sich zuvor warm anziehen. In diesen speziell isolierten riesigen Hallen herrschen Temperaturen von bis zu 28 °C unter Null. „Das ist auch notwendig“, erklärt Jürgen Oltmanns, Prokurist der Nordfrost Kühl- und Lagerhaus GmbH & Co. KG und Kühlhausleiter am Standort Zerbst. „Wir lagern in den rund 350 000 m3 fassenden Kühlräumen, das entspricht etwa 60 000 Palettenstellplätzen, hier in Zerbst alles, was es an tiefgefrorenen Lebensmitteln auf dem Markt gibt.“

Bis zu 150 Lkw pro Tag docken an den Schleusen der Be- und Entladestationen des Lagerhauses an, um Tag und Nacht rund 3000 Paletten ein- und auszuladen. Mithilfe von Kommissionierern und Niederhubwagen wird die ankommende Ware in die Prüfzonen transportiert. Hier stehen Männer und Frauen in dick gepolsterten Anzügen gegen die eisige Kälte geschützt bereit, die Waren zu prüfen, zu identifizieren und zu dokumentieren. Sie achten auf deren Unversehrtheit, stecken Thermometer zwischen die gestapelten Verpackungen, um so die vorgeschriebene Tiefkühltemperatur zu kontrollieren, bevor die Paletten in den Regalen des Kühlhauses zwischengelagert werden. Etwa 45 Minuten können sie der beißenden Kälte widerstehen. Dann müssen die Mitarbeiter eine zehnminütige Pause im Aufwärmraum machen, bevor es dann wieder weiter geht. Die Nordfrost-Häuser arbeiten EDV-unterstützt und sind mit Datenfunk ausgerüstet. Das etwa 10-köpfige Lagerverwaltungsteam in Zerbst wird schon vor der Ankunft der Lkw von den jeweiligen Auftraggebern über Ankunftszeit und Inhalt der Ladung informiert. „Spätestens jetzt haben wir eine sogenannte Warenerwartung“, erklärt Oltmanns. Damit ist das Team in der Zentrale in der Lage, dem ankommenden Lkw ohne große Zeitverluste sofort die entsprechenden Be- oder Entladezonen zuzuordnen.
Schieberegale sparen Platz
Um den momentanen Pro-Kopf-Verbrauch von Tiefkühlkost, der sich nach Angaben des Deutschen Tiefkühlinstituts e. V. zwischen den Jahren 1975 und 2005 von 12,2 auf 37,1 kg verdreifachte, noch weiter steigern zu können, sind eine effiziente Lagerung und eine ebenso schnelle Lieferung unabdingbar. Dies erfordert nicht nur in Zerbst eine reibungslose Intralogistik, sondern in allen insgesamt 30 Kühl- und Lagerhallen, die Nordfrost an den strategisch wichtigen Standorten in Deutschland platziert hat.
Damit möglichst viel Stellplatz in den Kühlhallen genutzt werden kann, kommen in Zerbst verschiedene Lagersysteme zum Einsatz. Neben normalen Bockregalen oder Drive-in-Regalen – ein kompaktes Lagersystem, in dem nicht stapelfähige Paletten auch in der Höhe gelagert werden können – nutzt man auch Verschieberegalsysteme. Dadurch entfallen die sonst üblichen, fest fixierten, breiten Gänge zwischen den einzelnen Regalen komplett. Soll eine Ware zum Beispiel im Schieberegal Nummer 11 eingelagert werden, fährt der Fahrer mit seiner Fracht an das geschlossene und wie eine Wand wirkende Regalsystem heran, betätigt am Cockpit seines Flurförderzeugs einen Knopf und die Regalwand schiebt sich wie von Geisterhand bewegt so weit auseinander, dass er ohne anzuecken hineinfahren und wenden kann. Durch die Technik der geschlossenen Regale lässt sich nicht nur Platz sparen, sondern auch die Kühltemperatur konstanter halten. Meist kommen hierbei Schubstapler wie der R 17 X HD zum Einsatz, die aufgrund ihres engen Wendekreises bei gleichzeitig hoher Ladekapazität geradezu ideale Voraussetzungen bieten.
Kälteresistente Flurförderzeuge
Etwa 100 Mitarbeiter sind am Standort Zerbst im flexiblen Zweischichtdienst im Einsatz. „Flexibler Zweischichtdienst heißt, dass wir normalerweise von morgens 6 bis abends 22 Uhr arbeiten. Mittags beginnt die Kommissionierung und nachts von 3 bis gegen 6 Uhr in der Früh werden die Fahrzeuge beladen, während die Hauptstoßzeit des Wareneingangs zwischen 8 und 12 Uhr liegt. Wir sind ein Dienstleistungsunternehmen und richten uns konsequent nach den Anforderungen und Wünschen unserer Kunden“, erklärt Oltmanns den Ablauf.
Nicht nur die Menschen, sondern auch die Maschinen müssen gegen die eisige Kälte geschützt werden. Daher sind die insgesamt 100 Flurförderzeuge alle tiefkühltauglich. Das heißt, sie verfügen über technische Modifikationen, wie beispielsweise Heizwiderstände für Lenker oder Deichsel, ein spezielles kälteresistentes Hydrauliköl oder Heizelemente an den Bedienfunktionen, die den Einsatz bei Temperaturen bis -32 °C überhaupt erst möglich machen.
Während sich die Warenprüfer an den Be- und Entladestationen und die Bediener der Kommissionierer und Niederhubwagen in regelmäßigen Abständen aufwärmen müssen, bleiben die Fahrer der Schubstapler in ihren Fahrzeugen. Möglich ist dies aufgrund der vollisolierten Kühlhauskabinen. Trotz kontinuierlichem Luftwechsel bleibt die Temperatur im Inneren konstant auf dem eingestellten Niveau. Eine Gegensprechanlage ermöglicht es dem Fahrer zu kommunizieren, ohne dass dabei die Kabinentür geöffnet werden muss. Großflächige Fenster mit Heizelementen ermöglichen eine Rundumsicht.
Sicherheit steht an erster Stelle
„Von den Linde-Schubstaplern R 17 X HD waren wir von Anfang an sehr angetan“, erläutert Oltmanns. „Besonders der großzügige Arbeitsplatz und die freie Sicht durch die seitlich angeordneten Mastprofile haben uns überzeugt, da wir großen Wert auf Sicherheit legen.“ Weitere Pluspunkte: Der 1,7-Tonner erreicht eine vergleichsweise hohe Fahr- und Hubgeschwindigkeit von 14 km/h und 0,4 m/s mit Last bzw. von 0,7 m/s ohne Last. Und die Batteriekapazität liegt bei 1000 AH.
dei 445

Weitere Informationen zu den Schubstaplern
Nordfrost Kühl- und Lagerhaus GmbH & Co. KG
LogiMAT 2008

Fester Mast, beweglicher Gabelträger
Bei den Schubstaplern Linde R14X bis R17X mit Tragfähigkeiten von 1,4 bis 1,7 t wird beim Gabelschub nicht mehr, wie bisher, der gesamte Mast entlang der Radarme vor- und zurückbewegt. Stattdessen ist der Mast fest montiert und ein beweglicher Gabelträger übernimmt sowohl Schub- als auch Neigefunktionen. Im Unterschied zu klassischen Schubmaststapler-Konzepten befindet sich bei den Linde-Fahrzeugen die Batterie unter dem Fahrerplatz. Dadurch hat sich das Platzangebot in der Kabine verdoppelt, sie wird zur Kommandoeinheit mit reichlich Bewegungsfreiheit für den Fahrer. Die Mastprofile liegen weit auseinander und verbessern die Durchsicht auf Fahrbahn und Last um ein Vielfaches. Über die hydraulische Mastverriegelung wird eine sehr hohe Maststeifigkeit erreicht, die förmlich sichtbar wird, sobald der Hubmast nach oben ausfährt. Der Nutzen für den Betreiber kann sich sehen lassen: Bis zu 15 % mehr Umschlagleistung im Vergleich zu konventionellen Schubmaststaplern und um bis zu 73 % reduzierte Schubbewegungen.
Unsere Webinar-Empfehlung
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de