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Anspruchsvolle Frischprodukte

Der Trend zu Fresh-Cut-Produkten fordert die Verpackungsindustrie heraus
Anspruchsvolle Frischprodukte

Immer mehr vorbereitete und verzehrfertige Produkte in den Supermarkt- regalen zeigen, dass Convenience ein weiter wachsendes Marktsegment ist. Seit auch die Hartdiscounter in den Kühlregalen und Tiefkühltruhen Fertig- gerichte anbieten, ist klar, dass die Wertschöpfungskette äußerst effizient und die Verpackung entsprechend angepasst sein muss.

Annette von der Heide

Die Landwirtschaftschau Grüne Woche ist in Berlin ein Publikumsrenner. Der technische Fachteil „Fruit Logistica“ wurde daher 1993 für das Fachpublikum ausgegliedert und ist seither rasant gewachsen. Nun hat die Grüne Woche quasi einen Enkel bekommen, er heißt Freshconex. Die neue Messe trägt dem Trend Fresh-Cut-Convenience Rechnung und fand Anfang Februar zum ersten Mal parallel zur Fruit Logistica statt. In Berlin stellten einige Verpackungshersteller und vor allem Hersteller von Fresh-Cut-Produkten aus. Auf der Interpack Ende April in Düsseldorf werden ebenfalls viele Verpackungslösungen für dieses wachsende Segment zu sehen sein.
Deutschland gilt in diesem Sektor als Spätstarter. Bisher konnte sich nur das Teilsegment der vorbereiteten Salate etablieren. Nach Erhebungen der Marktforschungsgruppe GfK AG, Nürnberg, weist dieses Segment Zuwachsraten von 40 % auf. Das industrielle Angebot an Fresh-Cut-Obst und -Gemüse ist noch relativ gering. Aber auch in diesem Bereich liegen die Zuwachsraten laut GfK bei 11 %.
Da sich schon das konventionelle Angebot an frischem Obst und Gemüse durch eine nur geringe Haltbarkeit auszeichnet, ist für vorbereitete Fresh-Cut-Produkte spezielles Verpackungs-Know-how gefragt. Die Sealpac GmbH, Oldenburg, hat vier Trends ausgemacht, die die Entwicklungen in der Verpackungstechnik bestimmen: hermetisch versiegelte Verpackungen, Tray-Skin System, vorperforierte Siegelfolien und Inline-Laser-Perforierung.
Hermetisch versiegelte Verpackungen werden für Produkte mit aktiver Atmung (Umwandlung von O2 zu CO2) eingesetzt, beispielsweise Sprossen. Hier setzt Sealpac auf ein neues Verfahren, in dem Atmungskanäle direkt in die Siegelkontur eingesetzt werden. Eine Bombagenbildung und eine vorherrschende, syneräsefördernde CO2-Atmosphäre werden dadurch vermieden.
Mit dem TraySkin-System lässt sich frisches oder Tiefkühl-Gemüse in der Mikrowelle unter Dampf garen. Das Produkt wird ungeöffnet und direkt aus der Kühlung in die Mikrowelle gegeben und dort nach dem Prinzip des Schnellkochtopfes erhitzt. Es gart unter Dampfdruck, bis sich die Packung über die Sollbruchstelle von selbst öffnet. Bei diesem Verfahren werden edle Gemüsesorten wie beispielsweise Brokkoli, Blumenkohl oder Spargel mit einer transparenten Barrierefolie direkt in die Schale, wie eine zweite Haut, geskinnt. Nach dem Skin-Prozess kann die Schale noch einmal mit dem von Sealpac entwickelten InsideCut-Konturenschnitt versiegelt werden. Durch die zweifache Versiegelung sind die Schalen stapelfähig und der durch das doppelte Versiegeln entstandene Zwischenraum bietet Platz für Zugaben wie Gewürzmischungen oder Rezeptvorschläge. Die Packungen lassen sich auch einfacher etikettieren.
Verpackungen mit vorperforierten Siegelfolien lassen sich auf allen gängigen Traysealern oder Tiefziehern verarbeiten und eignen sich, je nach Anwendung, auch für Verpackungen unter MAP. Diese Technologie bietet verlängerte Mindesthaltbarkeit und gute Etikettierbarkeit und deutlich niedrigere Materialkosten gegenüber einer konventionellen Lösung mit separatem, zusätzlichem Deckel.
Aus MAP wird EMAP
Eine weitere Innovation ist die Inline-Laser-Perforierung. Geeignete Siegelfolien werden hierbei unmittelbar auf der Verpackungslinie exakt auf die spezifischen Atmungseigenschaften des vorliegenden Produktes abgestimmt. Die produktspezifische Atmungsaktivität wird weitgehend kontrolliert. Diese Technologie ist die konsequente Weiterentwicklung der MAP-Technologie. Hier spricht man von EMAP, Equilibrium Modified Atmosphere Packaging, denn diese Technologie ermöglicht eine exakte Regulierung des Sauerstoffgehalts. Dank hoch entwickelter Laser-Technologie lässt sich die Perforation der Verpackungsfolie mühelos variieren. Größe und Anzahl der Perforations-Löcher können dadurch individuell an die Respiration des jeweils zu verpackenden Produktes angepasst werden.
Leichtes Öffnen und wieder Verschließen sind heute selbstverständliche Anforderungen. Trotzdem ist manchmal Ärger vorprogrammiert, wenn die Deckelfolie einreißt oder sich von der Unterfolie bzw. Schale nicht lösen will. Weiterentwickelte Peel-Folien sollen den Zugriff und die Aufbewahrung von Käse, Wurst und Snacks erleichtern. Bei der neuen Generation von Multipeel-Folien der Südpack Verpackungen GmbH & Co. KG, Ochsenhausen, konnte die Anrisskraft durch eine neue Klebstoffzusammensetzung um insgesamt 30 % gegenüber den Folien der ersten und zweiten Generation reduziert werden. Nicht nur die Initialpeelkraft wurde dabei erheblich reduziert, auch die Sekundärpeelkraft beim weiteren Aufreißen der Verpackung ist deutlich geringer. Für die Verarbeiter ist bei dieser Folienoptimierung wichtig, dass der neue Multipeel beim Wiederverschluss sehr flexibel ist. Die Klebeschicht lässt sich sowohl in der Unter- als auch in der Oberfolie realisieren, unabhängig von deren Barriereeigenschaft.
Neue Potenziale eröffnet die neue Multipeel-Flow-Wrap-Folie, die erstmals einen Wiederverschluss für Schlauchbeutelverpackungen ganz ohne spezielle Maschinenanpassungen bietet. Sie ist beispielsweise für Anbieter von Süßwaren, Nüssen, Snacks oder Käsewürfeln eine interessante Alternative zur herkömmlichen Schlauchbeutelverpackung.
Kein Beschlag auf der Folie
Für die Verpackung von Fertiggerichten, Snacks und Salaten unter MAP eignet sich die Deckelfolie PET EZ Peel der Bemis Packaging, Meckenheim. Diese Folienfamilie zeichnet sich durch Antifog-Eigenschaften aus, d. h. es bildet sich kein Beschlag an der Oberfläche. PET EZ Peel ist mikrowellenfähig und verhindert Migration. Das transparente Folienmaterial beweist eine gute Maschinengängigkeit und lässt sich vielseitig bedrucken. Der gesamte Verpackungsprozess ist weitgehend unabhängig von Temperatur, Zeit und Druck möglich. Mussten zuvor noch die exakten Maschinenparameter für eine sichere peelfähige Packung berücksichtigt werden, können diese Fehlerquellen in der Anwendung jetzt nahezu ausgeschlossen werden. Gleichzeitig bietet diese feste Siegelung, die auch bei Kontamination des Schalenrands gegeben ist, eine hohe Produktsicherheit.
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