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Pilz verzeichnet Rekordumsatz trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen

Erfolgreiches Geschäftsjahr 2022
Pilz verzeichnet Rekordumsatz trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen

Pilz erzielte 2022 trotz der schwierigen  wirtschaftlichen Rahmenbedingungen einen Rekordumsatz in Höhe von 403,3 Mio. Euro. Dies berichteten die beiden geschäftsführenden Gesellschafter Susanne Kunschert und Thomas Pilz auf dem Jahrespressegespräch am 25. Mai 2023 am Firmensitz in Ostfildern. Unter dem Motto „Werte schaffen Zukunft“ feiert der Automatisierungsspezialist in diesem Jahr sein 75-jähriges Bestehen.

Schwierig und positiv zugleich – mit diesen Worten beschrieb Susanne Kunschert das Geschäftsjahr 2022 der Unternehmensgruppe. „Es ist uns bei Pilz gelungen, aus den so ungünstigen und unwägbaren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen das Beste zu machen. Deshalb ist die Freude über das gute Ergebnis sehr groß“, so Kunschert.

2022 erzielte Pilz einen Umsatz in Höhe von 403,3 Mio Euro und damit ein Plus in Höhe von 15,8 %. Damit hat das Unternehmen die 400-Millionen-Euro-Linie geknackt. „Das heißt für uns, dass wir trotz der Lieferketten- und Bauteileprobleme so viele Geräte produziert und ausgeliefert haben wie noch nie und das über alle Produktgruppen hinweg“, sagte Kunschert.

Der Exportanteil stieg 2022 im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozentpunkte auf 76,3 %. Besonders stark ist Pilz in Asien gewachsen. Deutschland bleibt der größte Markt für das Automatisierungsunternehmen.

Die Lieferketten haben sich zwar stabilisiert und die Bauteileverfügbarkeit verbessert, aber von einer nachhaltigen Entspannung kann laut Kunschert noch nicht die Rede sein. Daher behandelt Pilz die Lieferfähigkeit weiter vorrangig und behält die für dieses Thema ins Leben gerufene Taskforce bei.

Plus bei Mitarbeiterzahl

Auch die Zahl der Mitarbeiter stieg 2022. Weltweit beschäftigte der Automatisierungsspezialist zum 31.12.2022 2.399 Mitarbeiter in 42 Ländern. Das ist eine Zunahme um 2,7 %. In Deutschland betrug die Mitarbeiterzahl zu diesem Stichtag 1.010, was einem Wachstum um 1,7 % entspricht. Traditionell begegnet das Unternehmen dem Fachkräftemangel mit einer starken betrieblichen Ausbildung: Am Stammsitz in Ostfildern gab es am 31.12.2022 43 Auszubildende, darunter 21 Studierende der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.

Nachhaltigkeit im Fokus

Das Thema Nachhaltigkeit ist nach den Worten von Thomas Pilz untrennbar mit den Werten des Unternehmens verbunden. Als Beispiel für das Engagement in Sachen Nachhaltigkeit nannte er unter anderem das Angebot der Inhouse-Reparatur von Geräten. Im Repair Center prüfen Mitarbeiter, inwieweit das defekte Gerät durch Reparatur oder Austausch einzelner Komponenten wiederverwendet werden kann. Außerdem bietet der Automatisierungsspezialist den Kunden in Deutschland die Rücknahme der Produkte zum Ende des Lebenszyklus an. Laut Thomas Pilz konnte die Recyclingquote von Abfällen bereits auf 95 % gesteigert werden. Ein weiteres wichtiges Thema für das Unternehmen ist der Umstieg auf „grünere“ Kunststoffe. Beispielsweise gibt es eine Kooperation mit der Hochschule Linz für die Entwicklung umweltfreundlicher Werkstoffe.

Industrial Security sichert Produktivität

Als Anbieter von sicheren Automatisierungslösungen erweitert Pilz derzeit sein Angebot im Bereich Industrial Security. Neben technischen Lösungen bietet das Unternehmen beispielsweise auch Unterstützung in Form von Dienstleistungen und Schulungen an. „Beim Thema Security kommen auf die gesamte Industrie in den nächsten Jahren große Herausforderungen zu. Um die Produktivität zu sichern, müssen Maschinen gegen Manipulationen und vor unerlaubten Zugriffen geschützt werden“, so Thomas Pilz. „Unternehmen müssen sich dafür rechtzeitig auch auf die sich verändernden gesetzlichen Vorgaben wie die der neuen Maschinenverordnung oder der NIS II einstellen. Dabei unterstützen wir unsere Kunden.“

Saftey und Security für die Verpackungsindustrie

Saftey und Security gehen nach den Worten von Susanne Kunschert Hand in Hand. Im Gespräch mit Kunden und Partnern nimmt Pilz starke Unsicherheiten im Umgang mit dem Thema Industrial Security wahr, wie Kunschert berichtete. Die geschäftsführende Gesellschafterin ging im Pressegespräch auf Dienstleistungen und Produkte ein, mit denen sich Pilz als Experte für Industrial Security positioniert. Beispielsweise nannte sie die Firewall Security Bridge, die nicht nur Pilz-Steuerungen, sondern auch Steuerungen anderer Anbieter vor Manipulation schützt.

Eine wichtige Branche für den Automatisierungsspezialisten ist die Verpackungsindustrie. Die Lösungspakete für diese Branche vereinen Produkte aus dem Sensorik- und Steuerungstechnikportfolio, Bedienelemente sowie Softwarelösungen und können für Primär- und Sekundär- bzw. Endverpackungen eingesetzt werden. Ein Beispiel dafür ist die sichere Kartonagezufuhr mit Lösungen aus Sensoren und Steuerungen wie der konfigurierbaren Kleinsteuerung Pnozmulti 2.

Die Kleinsteuerung Pnozmulti 2 nutzt Pilz auch für seine Brenner-Management-Systeme, die häufig in der Lebensmittelmittelindustrie Verwendung finden. Die Systeme beinhalten neben Pnozmulti 2 bei Bedarf auch Erweiterungsmodule. Ein Anwendungsbeispiel ist der Einsatz bei der Firma Bühler Haas, die Waffelbackautomaten herstellt. Aber auch in der Rohrzucker- und Ethylenproduktion, der Papier- und Automobilindustrie sowie der Petrochemie und der Gasverarbeitung werden die Brenner-Management-Sytsteme genutzt.

Offene Kommunikationsstandards als historische Aufgabe

Bei der industriellen Kommunikation setzt sich Pilz für offene Standards ein. Mitarbeiter des Unternehmens sind daher als Mitglied der OPC Foundation sowohl im Lenkungskomitee als auch in technischen Arbeitskreisen der Field Level Communication Gruppe aktiv, wobei besonderes Augenmerk auf der Arbeitsgruppe liegt, in der es um das Thema Safety geht.

Im Bereich IO-Link-Safety wird Pilz auf der SPS im November 2023 die ersten marktreifen Sensoren vorstellen. Angeboten werden soll ein komplettes System, also Sensoren, Aktoren plus Master-Module, um die Anwendung und die Leistungsfähigkeit zu erhöhen.

75-jähriges Firmenjubiläum

Unter dem Motto „Werte schaffen Zukunft“ feiert Pilz in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag. 1948 gründete Hermann Pilz, der Großvater von Thomas Pilz und Susanne Kunschert, in Esslingen eine Glasbläserei. Bereits 1960 wandelte Peter Pilz, der Vater der Geschwister, das Unternehmen vom Glasapparatebau zur Elektronik. In den 1970er-Jahren entstanden die ersten Tochtergesellschaften. Anfang der 1970er-Jahre hat Pilz auch seine ersten SPS-Systeme auf den Markt gebracht. 1987 ist das Geburtsjahr von Pnoz. Dieses Produkt war das erste Sicherheitsschaltgerät für den zuverlässigen Stopp von Maschinen im Gefahrenfall und ist heute bei Anlagenbetreibern weltweit im Einsatz.

Nach dem Tod von Peter Pilz im Jahr 1975 stieg seine Frau Renate Pilz ins Unternehmen ein und übernahm 1995 die Geschäftsführung. Im gleichen Jahr kam das erste frei programmierbare, sichere Steuerungssystem PSS 3000 auf den Markt, das es ermöglichte, elektronische Steuerungen in der Sicherheitstechnik einzusetzen. 1998 gründete das Unternehmen eine eigene Softwareentwicklung im irischen Cork und 2009 brachte es mit PSS 4000 ein Automatisierungssystem auf den Markt, mit dem sich auch verteilte Anlagen zentral steuern lassen.

Seit 2018 bietet Pilz neben Safety-Produkten, die dem Schutz des Menschen dienen, auch Lösungen und Dienstleistungen für Industrial Security an der Maschine an. 2021 stellte Pilz mit Mypnoz schließlich das erste modulare Sicherheitsschaltgerät in Losgröße 1 vor.

Heute wird das Unternehmen von Thomas Pilz und Susanne Kunschert, den Kindern von Renate und Peter Pilz, geführt. Weltweit gibt es  derzeit 42 Tochtergesellschaften und vier Produktionsstätten. Fertigungswerke sind in Ostfildern, Betschdorf (Frankreich), Bad Ragaz (Schweiz) und Jintan (China) angesiedelt.

Ausblick

In das aktuelle Jahr ist Pilz gut gestartet. Allerdings liege der Auftragseingang wie bei viele anderen Unternehmen derzeit noch unter Plan, so Susanne Kunschert. Für 2023 strebt das Unternehmen bei anhaltend schwierigen Rahmenbedingungen ein erneutes Wachstum in Bezug auf Umsatz und Mitarbeiterzahl an.

Bis 2025 wird der Automatisierungsspezialist an seinen weltweiten Fertigungsstandorten in Ostfildern, Betschdorf, Bad Ragaz und Jintan rund 38 Mio. Euro investierten, zum Beispiel in den Ausbau und die Erneuerung der SMD-Fertigung, in die Relaisproduktion und die Intralogistik. Von dieser Summe entfallen 23,8 Mio. Euro auf den Hauptsitz Ostfildern.

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