Schokolade, Pralinen und überzogenes Gebäck sollen nicht nur lecker schmecken, sondern selbst nach längerem Liegen keinen grauen Fettreifbelag zeigen. Wissenschaftler des Fraunhofer Instituts für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising haben aktuell gemeinsam mit Praxispartnern die Grundlagen geschaffen, um diesen optischen Mangel künftig zu verhindern. Das Ergebnis gehört zu den rund 200 aktuellen Highlights aus Forschung und Technik, die auf dem 22. Innovationstag Mittelstand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) am 11. Juni in Berlin gezeigt werden.
Insgesamt 15 Partner aus Forschung, Maschinenbau und Schokoladenindustrie arbeiteten bei dem Süßwarenprojekt mit Unterstützung durch das Förderprogramm Industrielle Gemeinschaftsforschung (IGF) vorwettbewerblich zusammen. Sie fanden heraus, dass sich beim Überziehen von Gebäck oder Pralinen Fettanteile von Kern und Überzug mischen und dabei ggf. den unerwünschten Belag bilden. Nach zweijähriger Forschung stehen nun wissenschaftlich fundierte Erkenntnisse zur Verfügung, um die Zusammensetzung der Rohstoffe zu verändern. „Branchenübergreifend ergibt sich so ein Nutzen für die Hersteller und Betreiber von Überziehanlagen sowie die Erzeuger der Schokomasse“, erläutert IVV-Projektleiter Wolfgang Danzl. „Ein Projekt in diesem Umfang, bei dem Vertreter der gesamten Branche an einem Tisch zusammenkamen, war nur durch die IGF-Förderung möglich.“ Doch nicht nur den beteiligten Herstellern wie Storck, Bahlsen, Schwermer und Reber oder dem Maschinenfabrikanten Sollich kommen die Resultate zugute. Das Freisinger Institut bietet auch kleineren Schokoladenherstellern ohne entsprechende eigene Laborkapazität entsprechende Analysen ihrer Rohstoffe an.
Erfrischungsgetränk aus Kaspeln
Ein weiteres Innovationstagsexponat aus der Lebensmittelindustrie kommt aus Niedersachsen: ein neuartiger Automat von Aquico VIB Braun aus Rosengarten. Das Gerät bereitet nach dem Vorbild von Kaffeeautomaten aus Konzentrat aus Kapseln jeweils einen Viertelliter kühle Erfrischungsgetränke, sprudelnd oder still, stets aber frisch angesetzt und gezapft. Dafür kann das Wasser im Gerät von 2 bis 10 °C stufenlos gekühlt werden. Das Vorhaben wurde über das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) des BMWi unterstützt und wird nach anderthalbjähriger Entwicklungszeit in Berlin erstmals präsentiert. Derartige Systeme sind bislang nur im Heißgetränkebereich üblich und bei Softdrinks weitgehend neu.
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