Lebensmittel mit fehlerhaften MHD, Losnummern oder Barcodes schickt der Einzelhandel zurück an den Großhandel oder den Hersteller. Und die müssen die teuren und vor allem genießbaren Produkte in die Abfalltonne entsorgen. Wie sich mit moderner Kennzeichnungstechnik derartige Lebensmittelverluste vermeiden lassen, wird am Beispiel des Continuous-Ink-Jet-Druckers Alphajet Mondo von KBA Metronic erläutert.
Von den rund 20 Mio. t genießbarer Lebensmittel, die jährlich in Deutschland weggeworfen werden, entfällt zwar ein Großteil auf Privathaushalte, doch auch Hersteller und der Handel sind dazu angehalten, der Vergeudung von Nahrungsmitteln Einhalt zu gebieten. Schon aus betriebswirtschaftlichen Gründen ist es im eigenen Interesse, die Prozesse und logistischen Abläufe dementsprechend zu optimieren. Schließlich schmälert jedes reklamierte Produkt die Gewinnspanne, führt zu unnötigen Ressourcenverlusten und kann die Listung im Handel gefährden.
In der Industrie sind unterschiedliche Stellschrauben vorhanden, die dazu beitragen können, Lebensmittelverluste zu verringern. Eine davon ist die Vermeidung einer fehlerhaften, schlecht lesbaren oder verwischten Kennzeichnung auf den Verpackungen. Denn weil Daten wie MHD und Losnummern im Nachhinein nicht mehr nachvollzogen werden können, schickt der Handel Produkte mit fehlerhaften Kennzeichnungen an den Großhandel zurück, der die Nahrungsmittel dann meist vernichten muss. Das geschieht nicht nur aufgrund logistischer Probleme, wenn Bar- oder QR-Codes von den Scannern beispielsweise nicht erkannt werden, sondern auch weil fehlerhafte Codes gegen gesetzliche Vorgaben verstoßen.
Gesetzliche Vorgaben
Welche Informationen eine Fertigpackung enthalten muss, regelt unter anderem die Verordnung über die Kennzeichnung von Lebensmitteln. Sie schreibt vor, dass Lebensmittel in Fertigpackungen gewerbsmäßig nur in den Verkehr gebracht werden dürfen, wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum oder bei sehr leicht verderblichen Lebensmitteln das Verbrauchsdatum angegeben ist. Die Angaben sind auf der Fertigpackung oder einem mit ihr verbundenen Etikett an gut sichtbarer Stelle in deutscher Sprache, leicht verständlich, deutlich lesbar und unverwischbar anzubringen. Gleiches gilt für die Losnummer oder Charge. Wird die Ware reklamiert, kann der Hersteller mithilfe dieser Informationen betriebsinternen Fehlern nachgehen. Es handelt sich dabei also um essenzielle Daten, die unbedingt zuverlässig aufgebracht werden müssen.
MHD und Losnummern, aber auch Füllmengenangaben, werden meist direkt an der Verpackungslinie auf die Packung oder ein Etikett aufgedruckt. Hier herrschen hohe Geschwindigkeiten und je nach Produkt auch mehr oder weniger raue Umgebungsbedingungen. Auch auf schwierigen Oberflächen muss dabei gewährleistet sein, dass die Daten entsprechend der Kennzeichnungsverordnung gut lesbar sind. Gleichzeitig sollen die Codes die Verpackungsgestaltung nicht negativ beeinflussen und an einer dezenten Stelle aufgebracht werden. Abhängig von der Verpackungsart eignen sich dafür Verschlussclips, Schweißnähte, Tubenfalze, Drehverschlüsse oder Verpackungsunterseiten.
Bewährte Lösungen im Programm
KBA-Metronic bietet mit seinen Tintenstrahldruckern eine bewährte Lösung für Kennzeichnungsaufgaben dieser Art. Bei diesen Anwendungen bewältigt z. B. der Alphajet Mondo Kennzeichnungsaufgaben bis zu fünf Zeilen mit einer hohen Geschwindigkeit von bis zu 2400 Zeichen pro Sekunde.
Der berührungslose Druck mit Continuous-InkJet-Geräten ist ein bewährtes System für das Aufbringen variabler Daten direkt an der Linie. Es bietet dem Anwender ein hohes Maß an Flexibilität und liefert akkurate Druckergebnisse. Auch seine Fähigkeit, unterschiedliche Tinten zu verarbeiten, macht diese Lösung zu einer vielseitig einsetzbaren Kennzeichnungstechnologie, die für verschiedenste Packstoffe geeignet ist. Ohne Gegendruck lassen sich damit selbst flexible Oberflächen exakt bedrucken.
Die Anwendungsfelder reichen vom Aufbringen von Datumsangaben, Logos, Barcodes und Losnummern bis hin zu längeren Texten und Grafiken in sauberer Normschrift, die ohne zu verzerren aufgedruckt werden. Um den unterschiedlichen Ansprüchen der Kunden entgegen zu kommen, gibt es die Modelle in leistungsfähigen Ausführungen für komplexe oder ganz spezielle Anwendungen und reduzierte Varianten ohne unnötige Features. Die Komponenten sind so aufeinander abgestimmt, dass der Anwender die beste Lösung für seine Applikationen erhält.
Sicherheit wird groß geschrieben
Um fehlerhafte Daten von Anfang an zu vermeiden, stand bei der Entwicklung des Geräts die Vereinfachung der verschiedenen Nutzerprofile und eine einfache und sichere Bedienung im Fokus. Das Ergebnis ist ein intuitiv bedienbarer 8,4“-TFT-Touchscreen, der mit leicht verständlichen Buttons gesteuert wird. Ohne großen Aufwand können die Anwender mit dem frei programmierbaren Gerät auch individualisierte Texte und Logos realisieren. Die integrierte Druckvorschau bietet zusätzliche Sicherheit. Beim Druck gewährleistet die 32-Punkt-Matrix des Alphajet Mondo eine gute Lesbarkeit, selbst bei kleinen Zeichengrößen.
Schnittstellen wie RS 232, Ethernet (TCP/IP), USB, parallele Eingänge oder digitale I/O-Ports sorgen für die einfache Integration des Tintenstrahldruckers in Netzwerke und Linienrechner. So lassen sich die Tintenstrahldrucker auch problemlos im Maschinenverbund steuern. Durch die Kommunikation mit der gesamten Linie ist die Druckgeschwindigkeit immer exakt auf die Bandgeschwindigkeit abgestimmt. Auch bei nicht konstanten Produktionsgeschwindigkeiten sind Lesbarkeit und optimale Druckposition deshalb immer gewährleistet. Die Standardfunktion des Alphajet Mondo registriert dabei sogar Rückwärtsbewegungen und kompensiert diese bei erneuter Vorwärtsbewegung des Bandes, um den Druck an der Stelle fortzusetzen, wo er abgebrochen wurde.
Sparschwein an der Linie
Selbst der genaueste Druck und das beste Kontrollsystem können aber nicht sicherstellen, dass die Kennzeichnung auf dem Weg zum Einzelhandel an Qualität einbüßt. Denn durch den Transport, das Handling beim Großhandel und aggressiven Fingerschweiß könnte der Druck verwischen oder abgerieben werden. Diese Probleme verringert KBA-Metronic mit schnell trocknenden und abriebfesten Tinten.
Zuverlässige und dauerhafte Druckergebnisse sind nur möglich, wenn der auf die Anwendung abgestimmte Tintentyp eingesetzt wird. Eine falsche Befüllung kann hohe Folgeschäden verursachen, wenn der Einzelhandel die Produkte nicht annimmt.
Das Tintensystem des Alphajet Mondo ist so aufgebaut, dass Bedienerfehler ausgeschlossen werden. Hierfür sind die Tintenflaschen und die Lösemittelkartuschen mit RFID-Chips versehen, die verhindern, dass ein falscher Tintentyp verwendet wird. Diese ausgefeilten Sicherheitsfeatures, kombiniert mit den optimierten Gesamtbetriebskosten, machen den Alphajet Mondo zu einem Sparschwein an der Verpackungslinie – gerade weil seine zuverlässigen Druckergebnisse dafür sorgen, dass die Lebensmittel im Regal landen und nicht in der Abfalltonne.
prozesstechnik-online.de/dei1014422
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