Startseite » Food »

Elektronische Spürhunde

Keine Metallpartikel in Fleisch und Wurst
Elektronische Spürhunde

Wenn es um Metall geht, beweisen elektronische Spürhunde ihren Scharfsinn: 40 Metalldetektoren überwachen in fünf Werken der zur Rewe-Handelsgruppe gehörenden Qualitätsmetzgerei Wilhelm Brandenburg die Produktion von täglich rund 450 t Wurst und Fleisch.

Josef König

Unter nahezu klinischer Schutzatmosphäre werden in einem der größten Fleisch verarbeitenden Betriebe Deutschlands in Frankfurt-Riederwald Brüh-, Koch- und Rohwurst, Schinken und Convenience fleisch produziert. Als letzter Check vor dem Weg zum Verbraucher wachen Metalldetektoren von Mesutronic auf acht Linien über verpacktes Fleisch und sieben Linien über verpackte Wurst. Die Metallsuchsysteme Transmetron 05 CI Touch, bestehend aus Metalldetektor, Förderband und Ausscheideweiche, sind in die Produktionsanlage integriert.
„Die Anforderungen sind sehr vielseitig“, sagt Lebensmitteltechniker Florian Wettstein von der Qualitätssicherung im Frankfurter Stammwerk von Brandenburg. Verpacktes Fleisch liegt in rund 120 Varianten für den Lauf unter den elektronischen Wächtern bereit: Fleisch mit oder ohne Knochen, mariniert und unmariniert, Suppenfleisch, Schnitzel, Minuten-Steaks, vakuumverpackt oder nicht. Für alle Stücke gilt: Sie müssen die Kontrolle durch die wachsamen Augen der Detektoren, die auf kleinste Metallspuren angesetzt sind, ohne Beanstandung überstehen. Edelstahl ab 3 mm, Eisen ab 1,5 mm und Buntmetalle ab 3,0 mm muss der Detektor laut innerbetrieblichen Vorgaben erkennen. Beim Ausbeinen können Spitzen von Messern brechen, aber auch abgesplitterte Teilchen der Schneidgeräte oder Fremdkörper unbekannter Herkunft sind mögliche Quellen für kleinste Metallpartikel.
Funktionsweise der Metallseparatoren
Verunreinigungen im Produktstrom verändern das hochfrequente Abtastfeld innerhalb der Detektorspule. Die Feldänderung (Energieverschiebung) wird durch die Auswerteelektronik in einen Schaltimpuls umgewandelt. Dieser aktiviert über ein Magnetventil und einen doppelt wirkenden Pneumatikzylinder die Ausscheideweiche, so lässt sich das Messprinzip grob zusammenfassen.
Hat der elektronische Spürhund Lunte gerochen und ein Metallpartikelchen gefunden, macht er Meldung und sortiert es aus: Das verpackte Fleisch wird automatisch über einen Pusher oder über eine Klappe nach unten ausgeschieden und über einen separaten Auffangbehälter entsorgt. Die Auswurfzeit (Verweilzeit der Umlenkklappe) ist einstellbar. Folgen mehrere Metallteile innerhalb der eingestellten Zeit, wird die Ausscheidedauer jeweils um den eingestellten Wert verlängert.
Prüfmetalle testen neue Produkte
Wegen der häufigen Produktwechsel und der unterschiedlichen physikalischen Leitfähigkeit der Wurst und der Fleischprodukte werden die Detektoren vor besondere Herausforderungen gestellt. „Wir müssen den Detektor auf das jeweilige Gewicht und die Empfindlichkeit einstellen. Doch dank der bereits gelernten und im Detektor abgespeicherten, produktspezifischen Parameter geht das einfach und schnell über die Produktwechselfunktion“, sagt Wettstein. Zwei- bis dreimal täglich wird mit-hilfe von Prüfmetallen auch die Funktionsfähigkeit der Detektoren getestet und protokolliert. „Bei jedem Produktwechsel wird im Linienblatt auch die Spalte für den Metalldetektor ausgefüllt“.
Zehn Tonnen Wurstbrät pro Stunde
In sechs Linien laufen bei Brandenburg in Frankfurt rund 10 Tonnen Wurstbrät pro Stunde durch die Kutter. Nach dem Zerkleinern des Fleisches ist ein Metallseparator P-Tron 05 O für die Qualitätssicherung zwischengeschaltet. „Das Brät wird gecheckt, bevor es in den Darm gelangt und dann gebrüht wird“, sagt Florian Wettstein. Der reaktionsschnelle und leistungsstarke Pneumatikantrieb des Metallseparators erlaubt sehr hohe Durchsatzleistungen. Kontaminiertes Material wird über ein 3-Wege-Kugelventil nach unten abgeleitet. Die runde Ausscheidemechanik ohne Ecken und Kanten lässt sich zur hygienischen Reinigung mit wenigen Handgriffen einfach und schnell zerlegen und wieder zusammenbauen. Metallverunreinigungen werden automatisch, ohne Produktionsunterbrechung aus dem Wurstbrät entfernt und die Produktion metallfreier Würste somit sichergestellt.
Neben dem Sicherheitsaspekt sprechen auch ökonomische Gründe für den Einsatz der Metalldetektoren. Der Bruch eines Messers in einem Schneidegerät beispielsweise würde ohne die technischen Hilfsmittel dazu führen, die komplette Produktionseinheit mit einigen Tonnen Brät entsorgen zu müssen. Bei einem Fund durch den Separator braucht nur die betroffene Charge mit einem Kilogramm Brät aus der Produktion genommen zu werden.
Mit einem betriebsinternen Qualitätssicherungssystem, das der ISO 9001-Norm entspricht, erfüllt W. Brandenburg nicht nur die von der EU geforderten Richtwerte, sondern setzt freiwillig höhere Maßstäbe. „Wir formulieren die harten externen Auflagen für unser Haus noch einmal schärfer“, betont Helmut Kluth, Leiter Technischer Einkauf bei Brandenburg. Metalldetektoren gehören zu den „elementaren“ Qualitätsstandards. „Wir achten darauf, die Qualitätsanforderungen von morgen schon heute zu erfüllen.“ Ein eigens geschaffener Bereich Qualitätssicherung begleitet alle Herstellungsverfahren – von der Anlieferung bis zur Auslieferung der fertigen Produkte.
Vom kleinen Würstchen bis zur Delikatesse ersten Ranges: Wenn die Metalldetektoren grünes Licht gegeben haben, geht die verpackte Frischware an die bundesweit 4000 Verbrauchermärkte der Rewe-Handelsgruppe (Penny, Rewe- und toom-Märkte), sowie die W. Brandenburg-Qualitätsmetzgereien. Direkt vom Fleischwerk – ohne Umwege und Zwischenlagerung – geht es zum Kunden. Jede Packung, die das Haus verlässt, muss den höchsten Qualitätsansprüchen entsprechen, heißt das Credo von Brandenburg.
Halle 9.1, Stand E45
dei 402

Homepage von Mesutronic

Metalldetektoren-Portal

Qualitätsmetzgerei W. Brandenburg

Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

cav-Produktreport

Für Sie zusammengestellt

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Hier finden Sie aktuelle Whitepaper

Top-Thema: Instandhaltung 4.0

Lösungen für Chemie, Pharma und Food

Pharma-Lexikon

Online Lexikon für Pharma-Technologie

phpro-Expertenmeinung

Pharma-Experten geben Auskunft

Prozesstechnik-Kalender

Alle Termine auf einen Blick


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de