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FIBCs statt Säcke

Neues Schüttguttransportsystem versüßt das Leben
FIBCs statt Säcke

Mit beinahe 10 000 Mitarbeitern an 147 Standorten in 47 Ländern produziert Danisco eine breite Palette an Lebensmittelingredienzen und Industrie-Bioprodukten und ist darüber hinaus einer der leistungsstärksten Zuckerhersteller Europas. In Beaminster setzt das Unternehmen seit Kurzem ein modernes Schüttguttransportsystem für Rohmaterialien und Ingredienzen ein, das die Wirtschaftlichkeit und Effizienz des Produktionsstandorts deutlich steigert.

Eine führende Marktposition kann auch ein Unternehmen wie Danisco nur mittels strenger Disziplin aufrechterhalten. Beispielsweise hat das Unternehmen besonders umfangreiche QS- und Leistungsverfahren etabliert. Gesundheit und Sicherheit, die Umwelt, Qualität und Lebensmittelsicherheit (SHEQ), bevorzugte Lieferanten, Hazard Analysis Critical Control Points (HACCP – Gefahrenanalyse kritischer Kontrollpunkte) und soziale Verantwortung sind nur einige der unternehmensinternen Vorschriften und selbstregelnden Kontrollen, die einen fortlaufenden Erfolg sicherstellen sollen. Lieferanten, die zu diesem Erfolg beitragen, unterliegen selber einer gründlichen Überprüfung, bevor sie als ‚geeignet’ zugelassen werden.

Zum umfangreichen Portfolio an Ingredienzen zählt das natürliche Konservierungsmittel Nisin, das hauptsächlich im Kampf gegen Pathogene, das Verderben von Lebensmitteln und gram-positive Bakterien eingesetzt wird und den Vorteil der längeren Haltbarkeit für Produkte wie Weichkäse, Hefegebäck, Dosenprodukte und Flüssigeiprodukte liefert – um nur einige zu erwähnen – bietet. Die Herstellung findet ausschließlich am Standort Beaminster statt, an dem kürzlich die Produktionsanlage einer Revision unterzogen wurde.
Davor wurden Rohmaterialien wie Kohlehydrate und Stickstoffquellen und auch kritische Elemente der Rezeptur in 25-kg-Säcken eingekauft. Mit Hilfe eines Gabelstaplers transportierten zwei Mitarbeiter dann die erforderliche Anzahl von Säcken für jede Charge von einem nahe gelegenen Lagerhaus und positionierten dieselben im Prozessbereich neben einem Aufzug. Diese Säcke wurden dann mit dem Aufzug auf eine 3 m hohe Plattform befördert und von dort in einen automatischen Sacköffner, wo die Rohmaterialien zur weiteren Verarbeitung mittels Schwerkraft fortlaufend stromabwärts transportiert wurden. Gleichzeitig forderte die Überwachung der Sackentsorgung mittels einer Förderschnecke einen weiteren Mitarbeiters, der regelmäßig auf die Plattform steigen und leere Säcke zusammenbinden musste, bevor sie entsorgt werden konnten.
Die Revision bot die Möglichkeit, durch Minimieren des manuellen Handlings von Kohlehydraten und Stickstoffquellen beim Großteil der Rezepturen sowohl Gesundheit als auch Prozesssicherheit zu fördern und dabei noch den Sackrestverlust zu reduzieren. Schätzungsweise gingen 100 g Material pro Sack verloren, was bei den wöchentlich produzierten vier Chargen ca. 80 kg Verlust bedeutete. Die eingesetzte Anlage erforderte außerdem die regelmäßige Überwachung eines Ingenieurs vor Ort. Eine neue Anlage würde nicht nur verlässlicher arbeiten und die Ausfallzeiten minimieren, sondern dank moderner Technologie auch eine Prozessbeschleunigung und eine bessere Mischqualität liefern. Danisco beauftragte schließlich Flexicon (Europe) mit dem Design, der Konstruktion, der Ins-tallation und der Inbetriebnahme eines passenden Schüttguttransportsystems.
Vor der Konstruktion dieses Systems führte Flexicon in seinem Testlabor in Herne Bay Versuche durch, um die Leistungscharakteristiken der verschiedenen Rohmaterialien auszuwerten. Alle Materialien erwiesen sich als frei fließend und hygroskopisch mit teilweise zusammenbackenden Charakteristiken, die jedoch keine Förderung des Durchflusses der jeweiligen Materialien forderten. Alle Materialien wiesen einen ähnlichen Ruhewinkel von 30 bis 45° auf.
Konstruktive Merkmale
Das neue Schüttguttransportsystem besteht aus einem Sackentleergestell mit einem freitragenden I-Hebezug, einem Einfülltrichter mit einer manuellen Entleerfunktion, die einen runden, 4,5 m langen Drahtspiralförderer innerhalb eines Polyethylenrohrs mit ultrahohem Molekulargewicht (UHMWP) beinhaltet. Alle Kontaktteile wurden aus Edelstahl des Typs 316 mit einer speziellen Oberflächenverarbeitung hergestellt. Außerdem sammelt ein an der Seite des Schüttgutsystems montiertes Staubsammelsystem mit 99,99 % Leistungsgarantie Materialien mit einer Partikelgröße von 5 µm oder mehr.
Das System ermöglichte von Anfang an den Einkauf von Rohmaterialien in flexiblen Großvolumen-Containern (FIBCs) und eliminierte auf diese Weise 90 % der 25-kg-Säcke. Ein einziger Mitarbeiter kann diese FIBCs jetzt mit einem Gabelstapler vor dem Schüttgutsystem abladen und die Tragegriffe desselben an einem Förderkreuz befestigen, das mit einem elektrischen Lift verbunden ist und ein genaues Positionieren des FIBC auf der Plattform über dem Einfülltrichter erlaubt. Die Verbindung zwischen Sack und Trichter besteht aus einem manuellen Spout-Lock-Klemmring über einem pneumatisch betriebenen Tele-Tube-Teleskoprohr. Zusammen erlauben diese Komponenten dem Betreiber das Herstellen einer schnellen, staubdichten Verbindung zwischen Sackstutzen und Trichter.
Mittels einer einfachen Druckschalterregelung (zwei handgehaltene Regler zur Sicherheit) hebt das Teleskoprohr den Klemmring und ermöglicht das Einziehen des Sackstutzens durch den Ring. Dieser wird dann herabgelassen und dichtet die saubere Seite des Sackstutzens gegen die saubere Seite des Teleskoprohrs ab und fährt weiter herab, bis der Sackstutzen fest angezogen ist. Wenn der Stutzen abgetrennt wird, übt das Teleskoprohr einen ununterbrochenen, nach unten gerichteten Druck auf den Stutzen aus und dehnt den Sack während des Entleerens in den Fülltrichter, während ein Trichterfilter mögliche Fremdkörper herausfiltert und damit Materialfluss und Entleerung fördert. Die hochwertige, staubdichte Dichtung zwischen Sackstutzen und Klemmring erlaubt das vollständige Öffnen des Sacks ohne den Betreiber dem Risiko einer Staubeinatmung auszusetzen. Vom Einfüllstutzen wird das frei fließende Material mittels Schwerkraft in einen 4,5 m langen Spiralförderer weitergeleitet und fließt von dort unter einem Winkel von 45° nach oben über einen Übergangsadapter in den Original-Mixer. Ein seitlich montierter Füllstandsensor informiert den Betreiber bezüglich des Materialflusses.
Die in den Trichter installierte manuelle Entleerungseinrichtung erlaubt weiterhin das Entleeren von 25-kg-Säcken mit Ingredienzen, von denen kleinere Mengen verwendet werden, die wie gehabt eingekauft werden. Dank der nun dedizierten Aufmerksamkeit des einzigen Mitarbeiters wird der Produktverlust jedoch auf ein absolutes Minimum reduziert und die Staubabzughaube entfernt nahezu alle Staubpartikel aus der Luft. Die Anlage erfüllt damit die an sie gestellten Forderungen:
  • Minimieren des Sackhandlings und Verbesserung von Gesundheit und Sicherheit
  • Schnellere Erzeugung einer qualitativ hochwertigen Mischung durch gleichmäßige Zulieferung aller Rohmaterialien
  • Geringere Verluste und höhere Wirtschaftlichkeit bezüglich der Beschaffung von Rohmaterialien
  • Minimieren von Verpackungsmaterial und Produktverlust unter Umwelt- und Abwasseraspekten
Ein zusätzlicher Bonus konnte mit der Halbierung der Stellfläche der Anlage erreicht werden.
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