August Horch beginnt im Alter von 13 Jahren bei seinem Vater eine Lehre als Schmied. Nach der Lehrzeit und seiner Wanderschaft durch halb Europa studiert er zwischen 1888 und 1891 am Technikum in Mittweida Maschinenbau. Danach ist er als Ingenieur, Konstrukteur und Betriebsteilleiter u.a. in der Neptunwerft Rostock, in der Motorenfabrik Grob & Co. Leipzig und der Fa. Benz & Co. in Mannheim tätig. Carl Benz sind die Ideen des jungen Ingenieurs allerdings etwas zu revolutionär. Horch meldet 1899 in Köln sein eigenes Gewerbe an und entwickelt innerhalb von zwei Jahren ein selbstkonstruiertes Wagenmodell, das zu diesem Zeitpunkt fabrikationsreif ist. Wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten und einer großen Konkurswelle im Deutschen Reich findet Horch über Monate keine Geldgeber, die ihn unterstützen wollten. 1902 kam er durch einen Geraer Fabrikanten ins Vogtland und baute zwischen 1902 und 1904 in einer ehemaligen Reichenbacher Spinnerei fast 50 Autos. In Reichenbach wurde der Zweizylinder-Motor mit 10-12 PS zur Serienreife geführt und in fünf verschiedenen Ausführungen gefertigt.
Im Mai 1904 gründet er die „A. HORCH & Cie, Motorenwerke AG Zwickau“. Gemeinsam mit Fritz Seidel konstruiert er einen wechselgesteuerten Vierzylinder-Motor mit 2,7 Liter Hubraum („TYP 14-17 PS“). Nach seinem Ausscheiden aus dem Unternehmen und einem Rechstreit wegen Namensmissbrauch gründet er 1910 ein neues Unternehmen. Dabei übersetzt er einfach seinen Nachnamen Horch ins Lateinische: die Marke Audi ist geboren.
Bis zu seinem Tod ist er unermüdlich an der Entwicklung des deutschen Automobilbaus beteiligt – als Sachverständiger, Gutachter, Vorstands- und Aufsichtsratsmitglied. Seine Verdienste wurden mit der Ehrenbürgerschaft der Stadt Zwickau (1939) und seiner Geburtsstadt Winningen (1949) gewürdigt.
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