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Immer raffinierter

Convenience-Verpackungen steigern Produktqualität und vereinfachen die Handhabung
Immer raffinierter

Wer heute ein neues Produkt am Lebensmittelmarkt lanciert, muss sich durch Qualität, Preis oder einen ideenreichen Zusatznutzen vom Wettbewerbsumfeld abheben, um erfolgreich zu sein. Ein Segment, in dem sich nach wie vor Wachstum erzielen lässt, ist der Bereich Convenience Food. Eine immer schnellere und bequemere Zubereitung liegt im Trend. Lebensmittelhersteller reagieren auf diese Bedürfnisse mit Produktangeboten, deren Convenience-Faktor von funktionalen Verpackungen unterstützt wird, die die Produktqualität steigern und die Handhabung erleichtern.

Dank moderner Technologien und innovativer Verpackungswerkstoffe steht Convenience heute nicht mehr im Widerspruch zu Gesundheit und Geschmack. Selbst Bio-Produkte sind mittlerweile in diesem Bereich erhältlich. Anbieter lassen sich gern bestätigen, dass ihre bequem und schnell zuzubereitenden Produkte hohe Ansprüche erfüllen: Die Qualitätsprüfung für Convenience Food der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft verzeichnet in diesem Jahr einen Anmelderekord mit einem Zuwachs von über 50 %.

Das Material macht’s
Verpackungsschalen für Convenience-Produkte oder ganze Menüs müssen vor allem besonders hitzebeständig sein. Hier hat sich unter anderem die Verwendung von C-PET bewährt. Fertigprodukte in Schalen aus diesem Material lassen sich direkt aus der Gefriertruhe kommend in ihrer Verpackung im Backofen oder der Mikrowelle erhitzen. Ist die C-PET-Schale außerdem noch mit einer co-extrudierten A-PET-Topschicht versehen, weist sie ideale Siegeleigenschaften auf und fällt durch ein glänzendes Aussehen auf. Auch PP-Schalen, beispielsweise in der transparenten Variante Ho-PP (Homo-Polypropylen) für frische, im Kühlschrank gekühlte Produkte oder als etwas weichere, tiefkühlgeeignete Ausführung Co-PP, lassen sich sehr gut für heiß oder kalt abgefüllte Lebensmittel einsetzen.
Auch Aluminiumschalen in siegelfähiger Ausführung gewinnen wieder mehr an Bedeutung. Unabhängig ob für die begaste Standard-MAP- oder die immer stärker nachgefragte TraySkin-Variante, Alu ist das einzige Verpackungsmaterial nahezu ohne Temperaturbeschränkung in der Zubereitung. Produkte in diesem Verpackungsmaterial bieten die Möglichkeit, ohne aus- oder umzupacken, direkt in der Verpackung die Zubereitung durchzuführen.
Die neueste Entwicklung ist eine skinfähige, vorgefertigte PP-Schale ohne PE (Polyethylen)-Siegelmedium. Hierbei werden mittels einem sogenannten Technologiesplitting Verpackungstechnik/Skinfolie signifikante Kostenreduzierungen bei der Schalenherstellung möglich. Im Besonderen für marinierte Grillprodukte während der Grillsaison eröffnet diese Entwicklung neue Anwendungsgebiete.
Bei der Auswahl geeigneter Deckel- und Oberfolien ist vor allem die für die Anwendung erforderliche Barrierewirkung, die über das komplette Haltbarkeitsfenster der Produkte gegeben sein muss, von Bedeutung. Für MAP-Verpackungen werden fast ausnahmslos Schrumpf- und/oder Verbundfolien verwendet, die außer hoher Transparenz ein wirkungsvolles Anti-Fog-Verhalten aufweisen sollten, damit eine sichtbare Tropfenwasserbildung an der Folieninnenseite vermieden wird. Dies gilt insbesondere für Produkte mit hohem Feuchtigkeitsgehalt. An die im Skin-Verfahren (Traysealer oder Tiefzieher) eingesetzten Folien werden, mit Ausnahme der Antifog-Eigenschaft, teilweise vergleichbare Anforderungen gestellt. Darüber hinaus müssen sich diese durch erstklassige Siegel- und Verformungseigenschaften und einen guten Glanz auszeichnen, sowie eine gute Adhäsion bzw. Verbundhaftung am Schalenmaterial aufweisen.
Schonendes Dampfgaren
Das zur Verpackung frischer Produkte und Fertiggerichte eingesetzte MAP-Verfahren (Modified Atmosphere Packaging), bei dem der Verpackung Sauerstoff entzogen und durch ein Schutzgasgemisch ersetzt wird, hat sich u. a. für Rohware wie Schweinefleisch sowie Frischgeflügel, Fertiggerichte, Wurstwaren oder auch Suppen längst etabliert. Es verlängert die Haltbarkeit und reduziert mikrobielle Risiken. Durch neue, innovative Entwicklungen im Bereich der Lebensmitteltechnologie wurden in jüngster Vergangenheit Verfahren entwickelt, die den Geschmack- und Nährstofferhalt von Convenience-Produkten weiter optimiert haben und eine noch bequemere Zubereitung gewährleisten.
Ein Trend ist u. a. die Entwicklung von Verpackungen, die ungeöffnet und ohne weiteres Verbraucherhandling wie z. B. Einstechen der Oberfolie, in die Mikrowelle gegeben werden können und ein schnelles und schonendes Dampfgaren ermöglichen. Hierfür eignet sich beispielsweise das Steampack-Verfahren, das sich sowohl zur Schalenversiegelung als auch im Tiefziehverfahren einsetzen lässt. Gekühlte oder tiefgefrorene Produkte können damit ohne vorheriges Auftauen erhitzt werden. Die für dieses Verfahren verwendete Deckel- oder Oberfolie arbeitet mit einer speziellen Ventiltechnik, die auf die Druckverhältnisse und thermischen Prozesse in der Mikrowelle abgestimmt ist. Dazu wird die Folie im Vorfeld mittels eines CO2-Gaslasersystems mikroperforiert oder erhält durch einen selektiven Materialabtrag an der Oberfläche eine Sollbruchstelle. Dann funktioniert das System wie ein Überdruckventil: Während des gesamten Garvorgangs werden die Druckverhältnisse in der Verpackung gesteuert und dabei der Inhalt schonend erhitzt, wobei unterschiedliche Gartemperaturen der verschiedenen Menükomponenten harmonisiert werden. Ist der vorher definierte Öffnungsdruckpunkt erreicht, kann der Dampf an der vorgegebenen Stelle durch eine kontrollierte Öffnung der Folie entweichen. Der Verbraucher profitiert bei diesem Verfahren von verkürzten Garzeiten und spart somit Zeit und Energie.
Optional mit zweiter Kammer
Auf eine ähnliche Weise funktioniert das TraySkinSteam-System, bei dem das Vakuumverfahren eingesetzt wird: Convenience-Produkte oder ganze Menüs werden hierbei durch eine Barrierefolie direkt in eine Alu-C-PET- oder PP-Verpackungsschale geskinnt. Auch die Skin-Variante erlaubt das Erhitzen der Produkte in der Mikrowelle, wobei die Oberfolie auf der Verpackung verbleibt. Wiederum entwickelt der bei der Erhitzung entstehende Dampf einen homogenen Druck und eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Packungsinneren und lässt den Inhalt schonend garen. Ist der definierte Innendruck erreicht, öffnet sich auch hier die Folie an einer Sollbruchstelle und lässt den Dampf kontrolliert entweichen. Mit dem TraySkin-Verfahren lässt sich, verglichen mit MAP-Verpackungen, eine teilweise bedeutsame Haltbarkeitsverlängerung erzielen. Das TraySkin-System bietet zudem die Möglichkeit, den Tray durch eine zusätzliche Oberfolie zu versiegeln. Dadurch wird eine zweite Verpackungskammer geschaffen, die bei Bedarf eine Versiegelung unter MAP zulässt und für weitere Menükomponenten oder Beigaben wie Gewürzmischungen oder Rezeptvorschläge genutzt werden kann. Alternativ kann z. B. für Kalbs- oder Rindfleischanwendungen der entstehende Kopfraum mit O2 begast werden. In Verbindung mit einer sauerstoffdurchlässigen Skinfolie ist dies ein Weg, die dunkle Fleischfarbe zu optimieren. Hersteller und Handel profitieren bei diesem Skinverpackungstyp von logistischen Vorteilen beim Stapeln, aber auch von der optimierten Kennzeichnungsmöglichkeit.
Druckabgabe übers Etikett
Statt des Einsatzes einer Folie mit Ventilfunktion übertragen neueste Entwicklungen die Funktion der kontrollierten Druckabgabe von Dampfgarverpackungen auf ein spezifisches Verpackungsetikett. Voraussetzung hierfür ist eine besondere Passgenauigkeit in der Herstellung: Die Oberfolie der Verpackung erhält eine gestanzte Öffnung, auf die ein als Ventil funktionierendes Etikett exakt aufgebracht wird. Die hierfür eingesetzten Etiketten sind in der Regel zweilagig: Ihre untere Schicht haftet fest auf der Verpackungsfolie. Mit einem genau definierten Klebstoff wird darauf dann die Deckelfolie, das eigentliche Ventil, aufgesetzt. Beim Garen in der Mikrowelle entweicht der Überdruck durch die Zwischenschicht des Etiketts, denn über den verwendeten Kleber lässt sich exakt steuern, wann sich die Verpackung öffnen soll.
Die drei beschriebenen Varianten der Dampfgarverpackungen erweisen sich für den Produzenten als kostengünstige Alternative in der Herstellung, denn alle Verpackungen kommen ohne den Einsatz eines teuren Ventils aus. Der Verbraucher profitiert von der einfachen Handhabung und erhält Produkte, die im Dampfgarverfahren schonend verzehrfertig werden.
Für flexible Küchenabläufe
Besonders für die Gastronomie und Gemeinschaftsverpflegung, inzwischen aber auch für Convenience-Produkte für die heimische Küche, hat sich das Sous Vide-Verfahren (franz. „Vakuum verpackt“), eine spezielle Variante der Cook & Chill-Speisenproduktion, als sehr gute Lösung etabliert. Die Menü-Bestandteile werden in eine kochfeste Kunststofffolie abgefüllt, vaku-umiert, bei 80 bis 90 °C schonend gegart, danach schnell heruntergekühlt und bei 0 bis 5 °C gelagert. Vor dem Servieren regeneriert man die Speisen wieder in der verschlossenen Tiefziehverpackung.
Der Vorteil des Sous Vide-Verfahrens liegt in der Flexibilisierung von Küchenabläufen: Die Speisen können weit vor dem Verzehrzeitpunkt vorproduziert werden und behalten ihre Frische und appetitliche Farbe. Außerdem verhilft das Garen im dafür vorgesehenen Beutel zu einer Konzentration des natürlichen Aromas und verhindert ein Austrocknen. Insgesamt wird auch hier eine verlängerte Haltbarkeit ohne Qualitäts- und Geschmacksverluste erzielt.
Halle 4.0, Stand D10
Online-Info www.dei.de/0510402
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