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Komfortable Doppelröhre

Zwei Kommissioniertunnel bilden das Herzstück des neuen Durchlaufregallagers bei Feldschlösschen
Komfortable Doppelröhre

Die Schweizer Feldschlösschen Getränke AG hat ihre Logistik für die Nordwestschweiz durch ein neues Distributionszentrum am Hauptstandort Rheinfelden zusammengefasst. Kernstück des Neubaus ist ein Durchlaufregallager mit Kommissioniertunneln. Darin werden für die Feinverteilung vorgesehene Artikel gelagert und für die Auslieferungstouren in die Nordwestschweiz kommissioniert.

Feldschlösschen ist eines der führenden Getränkeunternehmen in der Schweiz. Es verfügt über zwölf eigene Bier- und Mineralwassermarken, darunter die Biere Feldschlösschen, Cardinal und Carlsberg sowie die Mineralwässer Rhäzünser und Arkina. Das Sortiment wird ergänzt durch Hauptmarken von Drittproduzenten. Das Unternehmen wurde im Jahr 2000 von den Carlsberg Breweries übernommen und besitzt mit der Hunziker AG eine eigene Tochterfirma für Festwirtschaften.

Bis im Herbst des letzten Jahres arbeitete der Schweizer Getränkehersteller bei seiner Feinverteilung der Produkte für die Nordwestschweiz mit einem dezentralen Getränkeverteilzentrum in Basel. Obwohl der Hauptsitz und die wichtigste der sechs Produktionsstätten des Unternehmens in Rheinfelden angesiedelt sind, erhielten die nordwestschweizer Kunden ihr Bier bisher ab Basel. Mit der Grobverteilung war es zunächst vom Auslieferungslager der Produktionsstätte Rheinfelden zum Getränkeverteilzentrum Basel und anschließend mit der Feinverteilung vom Verteilzentrum zum Kunden geliefert worden. Ende 2004 wurde die Grob- und Feinverteilung am Standort Rheinfelden zusammengeführt. Das Getränkeverteilzentrum Basel wurde in das neue Distributionszentrum Rheinfelden integriert. Dafür wurde das Rheinfeldener Auslieferungslager an der Produktionsstätte um einen Anbau erweitert und mit neuer Lagertechnik ausgestattet. Kernstück des Neubaus ist das von SSI Schäfer gelieferte Paletten-Durchlaufregallager mit Kommissioniertunneln.
Konzentration in Rheinfelden
Die neue Halle umfasst eine Grundfläche von 90 x 90 m mit einer Höhe von 10,5 m. Rund 1200 Artikel wie Biere, Mineralwässer und Handelsprodukte werden in der Paletten-Durchlaufregalanlage mit ca. 6000 Palettenstellplätzen gelagert. Diese Artikel werden vom Logistikzentrum vorrangig als Palettenware an die eigenen Getränkeverteilzentren in der Schweiz, den Getränkefachhandel und an Einzelhändler wie die Einkaufsmarktkette Coop geliefert. Auch das wichtigste Kundensegment, die Gastronomie, wird vom Logistikzentrum Rheinfelden aus beliefert.
Wer bis 12 Uhr bestellt, erhält die Ware am nächsten Tag. Das ganze Sortiment muss ständig verfügbar sein. Hinzu kommt die EU-Verordnung 178/2002, die die transparente Rückverfolgung der Produktchargen regelt. „Mit diesen Anforderungen wuchs auch die Notwendigkeit, unsere Feinverteilung der Waren zu überdenken“, erklärt Christoph Strässle, Projektleiter Distributionszentrum Rheinfelden. Insgesamt führten diese Faktoren zur Entscheidung, die Grob- und Feinverteilung der Getränke unter einem Dach in Rheinfelden zu organisieren, dort die Lagerkapazität zu erhöhen und die Artikel in Gruppen gemäß des Umschlagvolumens zu unterteilen: A für große Mengen, B für mittlere Mengen und C für Kleinmengen.
Durchlaufregallager für 1700 Paletten
Paletten-Durchlaufregale werden häufig in der Getränkeindustrie eingesetzt. Sie ermöglichen die Lagerung nach dem FiFo-Prinzip (First in First out), da die Ladeeinheiten selbstständig bei Entnahme durch den Gabelstapler nachrücken. Während dieser Regaltyp früher in der Regel die Funktion des Pufferlagers erfüllte, wird er heute verstärkt für Aufgaben der Kommissionierung eingesetzt.
Zwölf Anfragen wurden sowohl an Lieferanten, die bereits für Feldschlösschen gearbeitet hatten, als auch an weitere potenzielle Anbieter, versandt. Mit den neun offerierenden Anbietern nahm Feldschlösschen Verhandlungen auf. Christoph Strässle erzählt, warum dieser Weg für die Angebotseinholung gewählt wurde: „Wir hofften, mit unserer Vorgehensweise ein optimales Ergebnis für die Ausarbeitung einer individuellen Regalanlage zu erzielen. Dieser Weg hat sich im Nachhinein gesehen auch bewährt. So entstand im Gespräch mit SSI Schäfer beispielsweise die Idee, die C-Artikel in einem separaten Durchlaufregal mit durchgehendem Rollenteppich zu lagern. Die Kanalbreiten des Rollenteppichs können durch im Raster aufsetzbare Trennleisten flexibel an das Transportgut angepasst werden.“
Feldschlösschen überzeugte diese Idee auf Anhieb, weil der Getränkehersteller mit der angebotenen Lösung eine größtmögliche Flexibilität erreicht, so dass bei einer Umstellung der Anlage nicht gleich ein kompletter Umbau erforderlich ist. In diesem Stadium definierte der Getränkehersteller die Anfrage nochmals neu. Er verlangte von seinen potenziellen Lieferanten ein Nachangebot für ein Palettendurchlaufregal mit zwei Kommissioniertunneln für A-Artikel, ein Palettenregal für B-Artikel und ein Durchlaufregal mit Rollenteppich für C-Artikel.
Die Entscheidung für SSI Schäfer fiel unter anderem, weil der Lagertechnik-Spezialist bereits vergleichbare Referenzanlagen erstellt hatte und in der Vorbereitungsphase wichtige Optimierungsvorschläge beisteuern konnte. Ende Juni 2004 wurde der Hallenrohbau fertig gestellt und im August mit der Montage der Regaltechnik begonnen. Am 1. November 2004 gingen die neuen Anlagen in Betrieb. Realisiert wurde ein Paletten-Durchlaufregallager, das bis zu 1700 Paletten der A-Artikel in den Durchlaufebenen aufnimmt. Die A-Artikel werden in zwei Kommissioniertunneln aus den Schwerkraft-Durchlaufgestellen kommissioniert. Die B-Artikel befinden sich in konventionellen statischen Palettenregalen. Die C-Artikel werden in einer Sonderkons-truktion des Kolli-Durchlaufregals mit rund 600 Kanälen auf Schwerkraft-Rollenteppichen bereitgehalten. Ab einer Höhe von 2,5 m sind stationäre Palettenregalebenen für Puffermengen eingesetzt. Die Abstände der Regalgestelle für B- und C-Artikel sind so ausgelegt, dass sie im Falle veränderter Anforderungen in zusätzliche Kommissioniertunnel umgebaut werden könnten.
Zudem wurde die neue und alte Halle mit einem computergestützten Warehouse-Management-System ausgestattet. Während bisher die Staplerfahrer wissen mussten, wo sie welchen Artikel finden, werden nun sämtliche Warenbewegungen vom System erfasst. Funkgesteuerte Monitore geben den Fahrern den Standort der auszuliefernden Ware an. Die Kommissionierer mit dem kleineren, elektrifizierten Hubwagen Ameise wickeln ihre Kommissionieraufträge noch gemäß einem Beleg ab. Die so kommissionierte Ware wird nach Erledigung des Auftrags vom Kommissionierer quittiert. „Wir wissen nun jederzeit exakt, welche Volumen wir pro Artikel vorrätig haben“, erläutert Christoph Strässle. „Dadurch entfällt die Warensuche, die Fehlerrate sinkt, und die wöchentliche Bestandsaufnahme der Palettenplätze entfällt“, fasst er einige der Vorteile der neuen Anlage zusammen.
Dank des neuen Distributionszentrums konnte die Lagerkapazität auf dem Feldschlösschen-Areal in Rheinfelden um insgesamt 60 % erhöht werden. Die Bau- und Montagearbeiten verliefen zeitgerecht und unfallfrei. „Wir hatten insgesamt einen Monat Zeit, die Anlagen einzufahren und sind mit der Umsetzung sehr zufrieden“, so Strässle.
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