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Meßtechnik aus Hofheim

MSR-Geräte von Kobold weltweit im Einsatz
Meßtechnik aus Hofheim

Die Kobold Messring GmbH wurde 1980 als Unternehmen für Vertrieb und Produktion von Meß- und Regeltechnik gegründet. Heute stellt das weltweit agierende Unternehmen den Großteil seiner Produkte selbst her. cav sprach mit Klaus J. Kobold, Geschäftsführer des Unternehmens, und Harald Peters, Prokurist für Vertrieb und Marketing.

Die Kobold Messring GmbH mit Firmensitz in Hofheim produziert Meß- und Regelinstrumente für die Bereiche Durchfluß, Füllstand, Druck und Temperatur. Dabei kommen unterschiedlichste physikalische Meßprinzipien zum Einsatz. Der Großteil dieser Geräte eignet sich auch für den Ex-Bereich. Eine Reihe von Anzeigegeräten und notwendigem Zubehör ergänzt das Sortiment. Zur Interkama 1999 plant Kobold Messring eine Erweiterung der Produktpalette um den Bereich Analysenmeßtechnik. Ziel ist es, mit Geräten zur pH-, Redoxpotential- und Leitfähigkeitsmessung für Labor und Prozeß das umfangreiche Programm des Unternehmens abzurunden.

„Bedingt durch unser vielfältiges Angebot gibt es praktisch keinen Industriebereich, den wir nicht beliefern“, erklärt Klaus J. Kobold, der Geschäftsführer des Unternehmens. Mit einem Umsatzanteil von rund 25% zählen die chemische Industrie und die Lebensmittelindustrie zu den wichtigsten Branchen für das Unternehmen. Dabei ist der Bereich der Durchflußmeßtechnik weiterhin vor den Bereichen Druck und Temperatur der umsatzstärkste Bereich. Kobold hat sich allerdings zum Ziel gesetzt, in Zukunft ein ausgeglichenes Verhältnis aller Produktionsbereiche zu erreichen.
Strömungswächter mit geringem Druckverlust
Als „ideales Gerät zur Überwachung von Durchflüssen“, stellt Kobold den elektronischen Strömungswächter KAL vor. „Er besitzt keine beweglichen Teile, arbeitet viskositätsunabhängig und erzeugt lediglich einen geringen Druckverlust.“ Der IP65-geschützte Durchflußmesser, der nach dem kalorimetrischen Prinzip arbeitet, kann je nach Ausführung für die Überwachung flüssiger oder gasförmiger Ströme eingesetzt werden. Der Sensor wird an der Stirnfläche um einige Grad gegenüber dem Strömungsmedium aufgeheizt. Fließt das Medium, so führt es die im Fühler erzeugte Wärme ab, wobei der Grad der Abkühlung als genaues Maß für die Strömungsgeschwindigkeit dient. Das Sensorsignal wird mit den in einem Mikrocontroller abgelegten Referenzdaten verglichen und bei Abweichungen der Strömungsgeschwindigkeit ein Alarmsignal geschaltet oder ein der Strömungsgeschwindigkeit proportionales Analogsignal ausgegeben. „Bei diesem Meßprinzip besteht jedoch die Problematik des Schaltpunktdriftens“ erklärt Kobold. „Sie tritt dann ein, wenn sich die Mediumstemperatur stark ändert. Unsere Geräte sind jedoch in der Lage, zwischen Eiswasser und kochendem Wasser nahezu voll zu kompensieren.“ Die Temperaturkompensation erfolgt mit Hilfe des Mikrocontrollers, in dem alle benötigten Informationen werkseitig fest einprogrammiert sind. Der gemessene Strömungswert wird mit den beim Nullabgleich gespeicherten Werten und den Kennlinien verglichen. Durch die Anpassung der Sensoren an die Betriebsdaten sind diese auch bei größeren Temperaturgradienten schaltpunktstabil.
Druckmeßtechnik für hoheAnforderungen
Das Unternehmen Kobold verfügt über langjährige Erfahrung auf dem Gebiet der Druckmeßtechnik. Durch die Übernahme der Sindelfinger Dr. Henschen GmbH im Oktober 1995 wurde zudem eine erhebliche Erweiterung der Produktionskapazitäten auf diesem Gebiet erreicht. Hier werden neben Druckmeßgeräten verschiedener Bauart, Druckschalter, Druck- und Differenzdrucktransmitter, Druckmittler sowie Sensoren und Anzeigen gefertigt. „Unsere Stärke zeigt sich, wenn das Medium eklig wird“, erklärt Peters. „Für verschmutzte oder hoch viskose Ströme werden die Druckmittler eingesetzt. Eine beständige, beispielsweise mit Hastelloy, Titan oder Teflon beschichtete Membran trennt hier das Medium vom Meßwerk.“
Ein Vertreter aus der breiten Pallette an Druckmeßgeräten ist das Digitalmanometer mit Keramiksensor und Analogausgang. Das universell einsetzbare Gerät dient der Anzeige, Überwachung und Fernübertragung von druckabhängigen Betriebsabläufen. Der zu messende Druck, beispielsweise in Rohrleitungen oder Kesseln, wird von einem piezoresistiven Sensor erfaßt und in ein analoges, dem Druck proportionales Signal umgewandelt. Parallel dazu steht ein Analogausgang für die Fernübertragung der gemessenen Werte zur Verfügung. Die Anzeige erfolgt über ein LED-Display. Der Anzeigenbereich reicht je nach Ausführung von 0 bis 2000 bar. Das Gerät besitzt 4 bis 20 mA-Analogausgänge und kann mit einer RS232-oder RS485-Schnittstelle und bis zu vier potentialfreien Grenzwertrelais ausgestattet werden. Es ist nach der Schutzart IP65 ausgeführt.
Eine Anzeige für alle Anwendungen
Kobold Messring bietet universelle Anzeigegeräte zur Kontrolle der Meßpunkte vor Ort oder in der Meßwarte. Mit der Sandwich-Aufsteckanzeige und dem Schalttafel- Anzeigegerät lassen sich bei Druck-, Temperatur-, Durchfluß- und Füllstandsmessungen die aktuellen Daten unabhängig vom physikalischen Meßprinzip erfassen.
Die handliche Sandwich-Aufsteckanzeige mit der Schutzart IP65 eignet sich für Feldgeräte, die keine Vor-Ort-Anzeige besitzen. Sie kann an alle Meßumformer mit Analogausgängen von 4 bis 20 mA und Stecker nach DIN 43 650 aufgesteckt werden und ist sofort betriebsbereit. Über zwei Tasten lassen sich an der frei programmierbaren Anzeige die Skalierung, die Lage des Dezimalpunktes, die Dämpfung und der Schaltpunkt einstellen. Die Versorgung erfolgt aus der Stromschleife des 4 bis 20 mA-Signals des Meßumformers. Das Gerät erzielt eine Genauigkeit von 0,2% der Meßspanne. Kobold sieht den Vorteil dieser Anzeige vor allem in der einfachen Handhabung. „Man zieht diese Anzeige vor Ort praktisch aus der Tasche, setzt sie auf den Sensor und prüft den Wert. Zudem ist die Aufsteckanzeige auch für die Geräte anderer Hersteller einsetzbar, vorausgesetzt, diese verfügen über einen DIN-Stecker.“
Mit dem universellen Schalttafel-Anzeigegerät mit Analog- und Digitalanzeige wurde laut Kobold „eine Anzeige geschaffen, die durchgängig durch das ganze Programm einsetzbar ist.“ Das Gerät ist gleichermaßen für den Schalttafeleinbau sowie als Vor-Ort-Anzeige geeignet und verarbeitet als Eingangssignale Frequenz oder Strom-/Spannungs-Normsignale. Die Bargraphanzeige zeigt den prozentualen Momentanwert des eingestellten Maximalwertes an, der genaue Meßwert ist von der digitalen Anzeige ablesbar. Die Eingangssignale werden in einem µ-Prozessor weiterverarbeitet. Die Skalierung der Anzeige, die Schaltpunkteinstellung, die Speicher- und die Linearisierungsfunktion erfolgt über drei Programmiertasten. Das Anzeigegerät besitzt einen Min./Max.-Speicher und wahlweise zwei Grenzkontakte sowie eine Sensorversorgung. Mit einem Schaltausgang ausgestattet, läßt sich das Gerät auch als batch-controller, das bedeutet zum Dosieren einsetzen.
Weitere Informationen cav-228
In den 70er und 80er Jahren war Interin ein rennomierter Händler für Meß- und Regelinstrumente. Der Geschäftsführer des Unternehmens Klaus J. Kobold gründete 1980 die Kobold Messring GmbH, die sich nicht nur auf den Verkauf beschränkt, sondern eigene MSR-Geräte entwickelt und herstellt. Zur Gründungszeit wurden im Hause Kobold Strömungswächter für den Bereich Maschinenbau produziert. „Nachdem sich die ersten Geräte auf dem Markt bewährten, erweiterte das Unternehmen die Bereiche Entwicklung und Herstellung“, erklärt Kobold. „Das ist darauf zurückzuführen, daß wir bestrebt waren, für die Sonderwünsche der Anwender eigens entwickelte Technik anzubieten. Dabei bemühten wir uns, bereits bestehende Meßprinzipien nicht einfach nachzubauen, sondern neue Ideen einzubringen. Heute ist es so, daß der Anteil selbst hergestellter Geräte rund 65% des Gesamtumsatzes ausmacht.“
Neben den Meßgeräten aus eigener Produktion vertreibt Kobold auch weiterhin Geräte anderer Hersteller. „Damit erweitern wir nicht nur das Angebotsspektrum, sondern bieten dem Kunden zudem das für seine Anwendung optimale Gerät.“ Kobold Messring beschäftigt weltweit rund 230 Mitarbeiter, 150 davon in den Werken Hofheim und Sindelfingen. Dort erfolgt auch die Entwicklung und Montage der Meßgeräte. Die benötigten Einzelteile werden von Zulieferfirmen speziell gefertigt. Durch das sogenannte Assembling ist es Kobold möglich, bei hoher Wirtschaftlickeit eine breite Produktpalette anzubieten. Trotz der allgemein schwachen Konjunktur der letzten Jahre gelang es dem Unternehmen, den Umsatz seit 1980 kontinuierlich zu erhöhen. „Im Jahr 1998 erwirtschafteten wir einen Umsatz von rund 60 Mio. DM und für 1999 ist eine Umsatzsteigerung von 12% geplant.“
Als weltweit agierender Unternehmer begrüßt der Geschäftsführer die Einführung des Euro. „Die neue Währung wird unsere Konkurrenzfähigkeit auf dem internationalen Markt wesenlich erhöhen.“ Durch die Gründung eigenständiger Kobold-Gesellschaften im europäischen Ausland, USA, Südamerika und Asien dehnte Kobold Messring die Firmenaktivitäten auf den Weltmarkt aus. Zudem wird Kobold durch namhafte Unternehmen, wie z. B. General Electric in Australien und Danfoss in Spanien, vertreten. Die internationalen Aktivitäten zeigen sich auch im hohen Exportanteil des Unternehmens von über 55%. Für den Meß- und Regeltechnik-Hersteller ist deshalb neben Europa vor allem Amerika, aber auch China ein wichtiger Markt.
Kobold schätzt am Wirtschaftsstandort Deutschland, daß die Zuverlässigkeit der Mitarbeiter eine sehr gute Produktqualität mit sich bringt. „Die verlängerte Werkbank wird auch in Zukunft in Deutschland stehen. Zweifelsohne ist Deutschland bekannt als teures Produktionsland, aber durch das Assembling sind wir auf dem richtigen Weg.“
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