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Grenzenlos sauber

Mikrowellensensor detektiert die Füllstände in Reinigungsanlagen
Grenzenlos sauber

Über fünfzig Prozent der deutschen Haushalte nutzen sie – die Geschirrspülmaschine. Mit ihrer Hilfe lassen sich verschmutzte Küchenutensilien reinigen. Was im Privathaushalt Töpfe, Porzellan oder Besteck, sind in der Industrie Transportgebinde wie Kunststoff- und Edelstahlbehälter, Kästen, Trays, KEG-Fässer, Paletten oder Container.

Sabrina-Ulica Schuster

Die Firma Boos Hochdruckreinigungsanlagenbau GmbH baut seit über zwanzig Jahren Reinigungsanlagen. Als einer von wenigen Anlagenbauern deckt sie alle Industriebereiche ab und beherrscht das Reinigen verschiedenster Verschmutzungsarten und -grade. Die einzelnen Industriezweige stellen dabei unterschiedlichste Anforderungen an eine Reinigungsanlage und zugleich an die integrierte Sensorik. Müssen in der Automobilindustrie Gebinde von Ölen und Fetten gereinigt werden, verlangt die Lebensmittel- und Pharmaindustrie nicht nur optische, sondern auch biologische Sauberkeit und gleichzeitig chemische Resistenz der von den Reinigungsmitteln berührten Oberflächen. Für Boos ist es daher erstrebenswert, sowohl das Grundgerüst einer Reinigungskabine oder Durchlaufreinigungsanlage als auch die zu verbauenden Standardkomponenten wie induktive Sensoren, Druck- oder Füllstandsensoren für ein breites Anwendungsspektrum auszurichten.
Die unterschiedlichen Boos-Gebindereinigungsanlagen, ausgelegt als Reinigungskabine mit nacheinander ablaufenden Reinigungsprozessen oder als kundenspezifische Durchlaufreinigungsanlage mit abgestimmten Behandlungszonen und Spritzbädern, bestehen je nach Industriebereich aus gleich aufgebauten Komponenten. Die jeweils projektbezogen geplanten Reinigungsanlagen werden als Komplettlösung in gerader, rechtwinkliger oder u-förmiger Linienführung für alle Leistungsanforderungen gebaut. Während man beim Haushaltsgeschirrspüler das Spülgut zur Reinigung in Körbe ablegt, führen hier gesteuerte Transportsysteme die Gebinde durch die einzelnen Behandlungszonen der jeweiligen Reinigungsanlage.
Der Prozess
Der Prozess beginnt mit dem Vorreinigen, gefolgt vom Hauptreinigen und dem ersten bzw. zweiten Spülgang. Die einzelnen Gebinde werden in den einzelnen Behandlungszonen mehrfach mit unterschiedlichen Medien, wie alkalischen Badzusätzen, abgespritzt, abgespült und anschließend trocken geblasen. Bei der Konzeption der Reinigungsanlagen spielen Themen wie Energiereduzierung und Wasserrecycling eine entscheidende Rolle. In puncto Wasserrecycling arbeitet Boos mit Badkaskaden und mehrstufiger Filtration. Die einzelnen Umwälzbäder werden mit Frischwasser gefüllt, aufgeheizt und ständig auf Niveau, Temperatur und Chemikalienkonzentration kontrolliert. Das verspritzte Wasser wird gefiltert und dem jeweiligen Umwälzbad wieder zugeführt. Die nachgeschaltete Frischwassernachspülung gleicht Verschleppungsverluste in den einzelnen Bädern aus und wird über die Badkaskaden dem Vorreinigungsbad zugeführt.
Der Wasserhaushalt wird entgegen der Transportrichtung der Reinigungsgüter geregelt. Von der kleinsten Flasche bis zum größten Container reinigen und trocknen die Anlagen alles. Das führt allerdings dazu, dass die Reinigungsgradanforderungen der einzelnen Kunden sehr unterschiedlich sind. Das heißt, dass je nach Verschmutzungsart und Verschmutzungsgrad auch die Umwälzbäder unterschiedlich schnell und stark verunreinigen. Für die Anlagen wird daher eine Mess- und Regeltechnik benötigt, die dem standhält. Insbesondere heißes Wasser mit Entfettungs- oder Reinigungstensiden stellt hohe Anforderungen an die Sensorik.
Die Sensorik
Boos setzt zur Überwachung der Füllhöhe im Auffangbad und den einzelnen Umwälzbädern sowie Medientanks den Füllstandsensor Efector gwr der Ifm Electronic ein. Der Efector gwr (guided wave radar) arbeitet nach dem Prinzip der geführten Mikrowelle. Er misst den Füllstand mithilfe von elektromagnetischen Impulsen im Nanosekundenbereich. Die Impulse werden vom Kopf des Sensors ausgesendet und entlang eines Sondenstabs geführt. Trifft der Mikrowellenimpuls auf das zu detektierende Medium, wird er reflektiert und vom Sensor ausgewertet. Für die kontinuierliche Füllstandüberwachung in wasserbasierten Medien wie Reinigungsflüssigkeiten und Kühlschmiermittel konzipiert, unterliegt der Sensor keinem mechanischen Verschleiß und ist dadurch praktisch unabhängig von Prozesseinflüssen. Anhaftungen und Schaumbildung, die bei der Reinigung von Ölrückständen auftreten, lassen sich weitgehend ausblenden, was zusätzlich zu einer hohen Anlagenverfügbarkeit führt.
Der Sensor lässt sich mittels Prozessanschluss oder Flansch direkt im Behälter montieren. Bei Bedarf lassen sich die Sondenstäbe einfach durch den Anwender kürzen und so auf die unterschiedlichen Badhöhen der Reinigungsanlagen anpassen. Die Länge des Sondenstabs kann dabei zwischen 150 und 1600 mm variieren. Praktisch, da die Badgeometrie weitestgehend abhängig von der Verschmutzungsart ist und trotz alledem nur ein Sensortyp inklusive Sondenstab im Lager bevorratet werden muss. Die Einstellung aller Parameter sowie die Programmierung der beiden Schaltpunkte und die Anzeige des aktuellen Füllstands erfolgen über zwei Programmiertasten und ein vierstelliges alphanumerisches Display. Die Inbetriebnahme ist dabei auch ohne anliegendes Medium möglich.
In der Vergangenheit setzte die Firma Boos für die Füllstandsüberwachung Schwinggabeln ein. Der Nachteil: Die Adaption in die Anlage erfolgte durch Einschweißmuffen, die Schaltpunkte waren damit fix eingestellt. Eine nachträgliche bzw. flexible Anpassung an unterschiedliche Badniveaus ließ sich nur umständlich realisieren. Zudem benötigte Boos für die Überfüllung und den Mindestfüllstand, der die Pumpe vor Trockenlauf schützt, jeweils einen Sensor. Beim Efector-gwr-Sensor lässt sich nun über die beiden Schaltausgänge auch noch während des Betriebs das Niveau anpassen.
Online-Info www.dei.de/0909433
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