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Mit Blick auf die Ware

Pacovent präsentiert Trends bei der Folienentwicklung
Mit Blick auf die Ware

In den Kühlregalen nehmen verbrauchs- und verzehrfertige Produkte immer mehr Raum ein. Portionierte Fleisch- und Wurstwaren verbuchten in der ersten Jahreshälfte 2005 zweistellige Zuwachsraten. Der Verbraucher greift demnach bei vorverpackter Ware eher zu, als sich an der Frischetheke anzustellen. Für den Handel bedeutet diese Entwicklung Einsparungen bei der Bedienung. Und auch die Discounter haben inzwischen nachgezogen: Convenience und Chilled Food ist aus dem Trendstadium heraus und zum Standard geworden. Möglich wurde diese Entwicklung durch Innovationen im Foliensektor.

Kunststoffe und vor allem Verpackungsfolien sind in einer rasanten Entwicklung zum bedeutendsten Verpackungsmaterial geworden. Sie stellen mit einem Anteil von 40 % den weitaus größten Anteil am Verpackungsmarkt dar – eine Entwicklung, die auch das Ausstellungsspektrum der Pacovent mit Maschinen, Materialien und Verfahren zur Herstellung und Veredelung von Packmitteln im Herbst diesen Jahres widerspiegeln wird. In Westeuropa wurden in 2004 rund 55 Mio. t Kunststoffe verarbeitet, davon 21 Mio. t für Verpackungen. Nach einer Studie der britischen Marktforschungsgesellschaft Pira International gehört der Lebensmittelsektor weiterhin zu den Hauptanwendern flexibler Verpackungsmaterialien. Für die SB-gerechte Verpackung von Frischfleisch, Fisch und Geflügel wird demnach für den Zeitraum von 2005 bis 2010 ein jährliches Wachstum von 4,2 % geschätzt. Zu Beuteln, Bechern, Schalen oder Deckeln verarbeitet, sind Kunststofffolien verstärkt für Frischware und Chilled Food im Kühlregal präsent.

Im Interesse der Qualitätssicherung und der längeren Haltbarkeit von frischen Produkten werden die flexiblen Materialien ständig weiterentwickelt. Waren vor knapp fünf Jahren Sauerstoffabsorber nur als zusätzliche Sachets in den Packungen möglich, so werden O2 -Scavenger heute selbstverständlich in die Folie eingebaut. Als Trigger fungiert Feuchtigkeit, das heißt, sobald ein feuchtes Produkt wie Fleisch, Wurst oder Käse verpackt ist, beginnt die Folie den Restsauerstoff in der Packung zu binden und ein sauerstoffarmes Klima im Packungsinneren zu schaffen, wodurch das Produkt länger frisch bleibt. Die Folienhersteller testen auch schon antimikrobielle Zusätze, die Konservierungsstoffe ersetzen und dadurch leicht verderblichen Produkten ein längeres Leben bescheren könnten.
Dabei dürfen nach deutschem Lebensmittelrecht keine Stoffe aus dem Packmaterial in das Produkt migrieren. Inzwischen hat die EU-Kommission einen Gesetzentwurf für so genannte aktive Verpackungen vorgelegt, nachdem aktive Stoffe, die in Wechselwirkung mit dem Füllgut treten, künftig genehmigt werden müssen.
Eine große Rolle spielen auch UV-Filter, denn Lebensmittel sind im Supermarkt Lichteinflüssen ausgesetzt, die beispielsweise bei Chlorophyll oder Riboflavin (Vitamin B2) die Oxidation beschleunigen. Mit geeigneten UV-Filtern im Packstoff lässt sich das Shelf Life verlängern und die Produkte bleiben auch optisch ansprechender.
Schichtweise die Eigenschaften anpassen
Im Bereich der Fertiggerichte wird zunehmend Transparenz verlangt, weil der Verbraucher sehen will, was er kauft. Mehrschichtige, hoch transparente Folien, die sich zum Tiefziehen eignen, werden im Blasfolien-Coextrusionsverfahren hergestellt. Diese Folien, z. B. PA/PE, PA/EVOH/PE und PA/PP-Verbunde, werden für Verpackungen für Frischfleisch, Aufschnitt, Käse, Brot oder Tiefkühlkost eingesetzt. Gerade im Bereich der Fertiggerichte müssen die eingesetzten Folien auch einer Dampfsterilisation mit 121 °C standhalten und ihre Barrierewirkung erhalten. In diesem Bereich erschließt sich ein neues Anwendungsgebiet für teilaromatisierte Polyamide, die als Blends in konventionellen Polyamidschichten verwendet werden. So werden stabile Sauerstoff- und Feuchtigkeitsbarrieren erreicht, die denen von EVOH (Ethylen-Vinyl-Alkohol) vergleichbar sind. Die Folien sind aber wesentlich transparenter und bieten im Gegensatz zu EVOH einen UV-Schutz. Für Lebensmittel sind sie aber auch deshalb gut geeignet, weil teilaromatisierte Polyamide eine gute Barriere gegen kritische Aromen wie Zitrone oder Zwiebeln bieten.
Metallisierte Folien werden nicht nur für dekorative Effekte, sondern auch als Schutz für lichtempfindliche Füllgüter eingesetzt. Durch Teilmetallisierung können hochwertige Druckbilder realisiert werden und gleichzeitig ein Fenster mit Blick auf den Inhalt des Beutels oder der Packung frei gelassen werden, was allerdings die Lichtbarriere partiell außer Kraft setzt. Bei diesem Verfahren wird die Metallbedampfung zwischen zwei BOPP-Schichten aufgetragen und nur Teilbereiche der Metallschicht gezielt entfernt. Da die Gas- und Feuchtigkeitsbarriere in der Siegelschicht liegt, bleibt die Funktionalität der Folie erhalten.
Käse reift im Beutel
Folien mit definierter Gasdurchlässigkeit werden z. B. als Käsereifebeutel eingesetzt, mit denen Haltbarkeiten bzw. Reifezeiten von bis zu zwölf Monaten erreicht werden können. Eine hohe Durchstoßfestigkeit durch gleichmäßige Foliendicke gewährleistet, dass es keine kritischen Stellen am Beutel gibt. Die Eigenschaften dieser Folien können maßgeschneidert an den Reifungsprozess verschiedener Käsesorten angepasst werden. Schmelzkäsescheiben sind wegen ihrer Klebrigkeit einzeln verpackt in sehr dünner Einschlagfolie. Diese Folien müssen eine Reihe verschiedener Eigenschaften in sich vereinen: Auf der einen Seite muss der Käse geschützt sein, das heißt, die Folie muss gute Siegeleigenschaften haben. Andererseits muss sie sich leicht öffnen und vom Käse ablösen lassen, ohne dass die Folie oder die Käsescheibe beschädigt wird. Neben den Produkteigenschaften und Verarbeitungsmerkmalen geht es auch darum, die Foliendicken zu reduzieren. Der Standard bei der Produktion von Cast-Folien (Gießfolien) für dieses Segment lag bisher bei über 30 μm, durch den Einsatz neuer BOPP-Folien liegt er heute unter 25 μm. Das bedeutet nicht nur geringere Materialkosten, sondern auch mehr Folie pro Rolle, so dass die Rüstzeiten an der Maschine reduziert werden können.
Der Verbraucher hat sich heute daran gewöhnt, dass Packungen von Wurst oder Käse wiederverschließbar sind. Die Verschluss-Möglichkeiten reichen vom tiefgezogenen Schnappdeckel bis zur Peelfolie mit eingearbeiteter Adhäsivschicht, die auch nach der Erstöffnung wieder an der Unterfolie oder Schale haftet. Wichtig für die abpackenden Betriebe ist es, dass herkömmliche Tiefziehanlagen für diese Anwendungen nachgerüstet werden können, damit keine großen Investitionen fällig werden.
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Pacovent im Überblick
Vom 6. bis 10. November 2006 veranstaltet die Koelnmesse GmbH erstmals die Pacovent, die neue internationale Fachmesse für Maschinen, Materialien und Verfahren zur Packmittelherstellung und –veredelung. Die Veranstaltung, die im Dreijahresrhythmus stattfinden wird, wird die neue Halle 9 des Kölner Messegeländes belegen. Im Kern zeigt die Pacovent Maschinen und Verfahren, die zur Herstellung und Veredelung von Packmitteln erforderlich sind. Damit zielt die Messe auf die Darstellung der Vorstufen und der Vorprodukte im Verpackungsprozess ab, also jene Maschinen und Verfahren, die das Material für den eigentlichen Verpackungsprozess auf- und vorbereiten. Um dieses komplexe Thema adäquat abbilden zu können, erfasst die Pacovent das Angebot sowohl material- als auch branchenübergreifend. Materialübergreifend sind die Hersteller von Produktionsmaschinen von Packmitteln aus Papier, Pappe, Wellpappe, Karton, Holz, Aluminium, Weißblech, Glas, Kunststoff und Textil angesprochen. Branchenübergreifend zeigen Hersteller von Packmittel-Produktionsmaschinen ihren Kunden, dies sind die Packmittelhersteller, die vielfältigen Möglichkeiten für den nachgelagerten Abpackprozess von Nahrungs- und Genussmitteln, Getränken, Kosmetik-Erzeugnissen, Pharma-Erzeugnissen sowie technischen Gebrauchsgütern.

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