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Gemeinsam durch dick und dünn

Die Saftproduktion bei Hipp kommt aus einer Hand
Gemeinsam durch dick und dünn

Beim Babynahrungshersteller Hipp im bayerischen Pfaffenhofen läuft in der Saftproduktion eine neue, durchgängig automatisierte Anlage zur Ausmischung und Abfüllung sensibler Obst- und Gemüsesäfte. Sie hat eine Leistung von 12 000 Litern pro Stunde. Realisiert wurde die Gesamtanlage, die eine hohe Produktqualität und absolute mikrobiologische Sicherheit garantiert, von Unternehmen der Krones-Gruppe.

Wenn es um die natürliche Beschaffenheit von Baby- und Kleinkindernahrung geht, kennt man bei Hipp keine Kompromisse. Qualität hat beim Familienunternehmen, das auch in Sachen Umweltschutz einen sehr guten Ruf hat, eine lange Tradition. Schon Georg Hipp, der das Unternehmen 1932 gründete, produzierte Mitte der fünfziger Jahre industriell vorgefertigte Beikost. Zu dieser Zeit begann er auch – zunächst auf dem familieneigenen Bauernhof bei Pfaffenhofen – mit dem Anbau von Obst und Gemüse ohne den Einsatz von chemischen Zusätzen und auf naturbelassenen Böden

Das Ziel des Firmengründers war die Herstellung von gesunder und wohlschmeckender Babynahrung aus Bio-Erzeugung. Seine Idee setzte sich durch: Generationen von Säuglingen und Kleinkindern sind seitdem mit der Babykost aus dem Hipp-Gläschen groß geworden – und Hipp mit ihnen: Das heute von Gründersohn Claus Hipp geführte Familienunternehmen, in dem rund 900 Menschen arbeiten und für das mittlerweile mehr als eintausend Landwirte Bio-Obst, Bio-Gemüse und Bio-Fleisch erzeugen, ist der weltgrößte Verarbeiter von organisch-biologischen Rohstoffen.
Präzision bei der Saftausmischung
Im Einklang mit der Natur produziert Hipp neben seinen Breien und Müslis auch Flüssiges für Säuglinge und Kleinkinder. Dazu zählen säurearme Säfte, Fruchtschorlen sowie Tee- und Fruchtgetränke in zahlreichen Geschmacksrichtungen. Sie bestehen zu 100% aus Früchten oder Gemüse und werden ohne den Zusatz von Zucker erzeugt. Die Ausmischung und Abfüllung der aus Äpfeln, Birnen, Trauben, Bananen, Karotten und anderen natürlichen Zutaten gewonnen Säfte erfolgt auf ein und derselben Anlage. Besonders die fruchtfleischhaltigen Säfte verlangen dabei eine spezielle Behandlung. Das hebt auch Gerhard Heil, Hipp-Projektleiter für die neue Saftproduktionsanlage, hervor: „Die Säfte mit kleinstgeriebenen Karotten, Bananenpüree und sonstiger Fruchtpulpe zu mischen, und das mit höchster Genauigkeit – das ist eine nicht ganz einfache Aufgabe.” Aus diesem Grund hat sich Hipp bei der Saftausmischung dazu entschlossen, die Rezepturkomponenten in einem Batchprozess zu mischen. Die Dosierung und Ausmischung der Säfte in den beiden Batchtanks soll mit absoluter Präzision erfolgen. Der Toleranzwert der Dosierung liegt bei 0,1° Brix. „Bei so dickflüssigen Produkten wie dem Vitamintrunk mit Bananenpüree, ist das eine sehr interessante Aufgabe”, betont Gerhard Heil auch in Richtung der Anlagenplaner. Denen war von Hipp neben der speziellen Behandlung der Säfte und den hohen Qualitätsansprüchen an Produkt und Maschinen außerdem ins Pflichtenheft geschrieben worden, dass die Leistung der neuen Anlage bei 12 000 l/h liegen soll. Im Vergleich zur Altanlage ist dies eine Steigerung um 50%.
Leistungsstarke Gesamtlösung
Um alle diese Auflagen zu bewältigen können, wünschten sich die Projektverantwortlichen bei Hipp eine Gesamtlösung – und entschieden sich für die Krones-Gruppe. Um Schnittstellenprobleme zu vermeiden, sollten nach den Worten von Heil die Ausmischung, Erhitzung und Abfüllung der Säfte wie auch die Reinigung der gesamten Anlage aus einer Hand kommen. Das heißt: Sämtliche Prozessschritte wie Wägen, Ausmischen, Erhitzen und Reinigen sind exakt aufeinander abzustimmen. Zudem wünschte man sich, dass die Anlage, die sich über zwei Etagen erstreckt, auch mit der Abfüllanlage kommuniziert.
Das Füllen der vorgewärmten und vorab durch einen Leerglasinspektor kontrollierten Weithalsflaschen übernimmt bei Hipp eine Sensometic VPL von Krones, die speziell für die schonende, unterschichtende Füllung von Fruchtsäften mit und ohne Fruchtfleisch entwickelt worden war. Ihre 55 Langrohr-Ventile mit integrierter Füllhöhenkontrolle sorgen bei der Heißabfüllung der Fruchtsäfte für eine exakte Füllhöhe. Pro Stunde durchlaufen 24 000 Halbliterflaschen den Füller; kommen die kleinen 0,2-l-Gläschen zur Befüllung, steigt die Stundenleistung auf 36 000 Behälter.
Die verfahrenstechnischen Anlagen stammen von Steinecker. Die Krones-Tochter lieferte die Ausmischeinheit mit zwei speziellen Batchtanks und einen Kurzzeiterhitzer für die Heißabfüllung. Letzterer ist mit einem Röhrenwärmetauscher und einer Vakuumentgasung ausgestattet. Man entschied sich für den Röhrenwärmetauscher, weil sich bei diesem Wärmetauschertyp keine Reste der fruchtfleischhaltigen Säfte festsetzen können. Zusätzlich stattete Steinecker die Fruchtsaftlinie mit einer CIP-Station mit drei Vorlaufschienen aus: Füller, Tanks und Ausmischanlage können so gleichzeitig gereinigt werden.
Steuern, verwalten, visualisieren
Das Prinzip „Alles aus einer Hand“ abgerundet hat schließlich eine weitere Tochter der Krones-Gruppe: das IT-Unternehmen Syskron. Neben dem kompletten Projektmanagement – beginnend bei der Planung über die Koordination der Maschinenlieferungen bis hin zur Inbetriebnahme der neuen Anlage – oblag den IT-Spezialisten, vor allem die Einbindung der vorhandenen Wägetechnik ins Gesamtsystem und die durchgängige Automatisierung aller Verfahrensbereiche der Saftherstellung. Dafür setzt Syskron das Prozessleitsystem Botec ein, das die Rezepturen verwaltet, die Chargenauswertung erstellt und die Saftherstellung über die Bedienstationen steuert und visualisiert: von der Wägung und Ausmischung bis zum Füller sowie der Reinigungsanlage.
Syskron projektierte zudem die Messtechnik, plante die Elektrotechnik und übernahm auch die gesamte Elektroinstallation. Die Datenschnittstellen zu der vorhandenen Komponentenwägeeinrichtung waren eigens für Hipp entwickelt worden, um eine durchgängige Einbindung sicherzustellen und damit den kontinuierlichen Herstellungsprozess zu gewährleisten. Trotz des hohen Automatisierungsgrades erlaubt die Technik dennoch manuelle Eingriffe. Über die Bedienoberfläche kann autorisiertes Personal bei Hipp noch Einfluss auf die Produktionsabläufe nehmen, beispielsweise wenn ein anderer Fruchtsaft als der gerade abgefüllte nachgefragt wird und darauf flexibel reagiert werden muss.
Halle 12.1, Stand E029/F028
Erfolgreich in neuen Marktsegmenten
Wir stellen fest, dass auch die Märkte außerhalb der Brauindustrie ihre besonderen Reize haben. Während wir unsere Kompetenzen bereits seit vielen Jahren bei internationalen Projekten im Braugewerbe unter Beweis stellen, bietet der IT-Spezialist seine Leistungen seit gut einem Jahr auch in Branchen an, die wir bisher nicht betreut haben. Die jüngsten Projekte zeigen, dass unsere Bemühungen bereits erste Früchte tragen. Neben Aufträgen für die Distributionslogistik in Unternehmen der Milch- und Zuckerindustrie freuen wir uns besonders über das Projekt bei Hipp. Hier wurden wir gleich in zweierlei Hinsicht gefordert: Zum einen hatten wir es bei der sensiblen Herstellung von Kindernahrung mit sehr hohen Produktionsanforderungen zu tun. Und zum anderen konnte sich Syskron als Gesamtprojektleiter beweisen. Beides haben wir erfolgreich gemeistert und uns damit, so glaube ich, für weitere Aufgaben empfohlen.
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